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chaaltä, chaaltäti, gchaaltät; V; kalt werden; äs chaaltät hässig; es wird schnell kalt.

 

Chaarta, Chaartä; N; w; 1. Karte, Ansichtskarte; schii het mär u Chaarta gschribu; sie hat mir eine Ansichtskarte geschrieben; 2. Karde, Handkarde zum Entflechten/Kämmen von Schurwolle/Wollvlies (Arbeitsgang vor dem Spinnen); mit denä Chaartu chascht nimmä schaffu; mit jenen Karden kannst du nicht mehr arbeiten.

 

chaartu, chaartuti, gchaartut; V; karden, kämmen (bei Verarbeitung von Schurwolle); Wolla z chaartu muäs värschtannus sii; Schurwolle zu karden muss verstanden sein.

 

Çhääru, Çhäärna; N; m; Kern; där Läärch ischt im Çhääru no gsundä; die Lärche ist im Kern noch gesund.

 

Çhääs(ä)reiffu, Çhääs(ä)reiffä; N; m; Käsereifen zum Auspressen und Formen des Käselaibs, der zuvor im Seihtuch als Käsebruch aus dem Kessi gehoben wird; dass d Chääsmilch guät uisgiprässti chunt, muäs mu du Çhääsäreiffu mim Hammär eppä us bitzji naaschlaa; damit die Molke gut ausgepresst wird, muss man den Käsereifen mit dem Hammer ab und zu ein wenig nachspannen.

 

Çhääs, Çhääsa; N; m; Verkleinerungsform: Çhääsji, Çhääsjini; Käse; äs het mu du Çhääs gibläät; es hat ihm den Käse gebläht.

 

Çhääsboort, Çhääsbeertär; N; s; Randwulst des Käselaibs, die durch das Pressen (bei der Herstellung) entsteht; sobaald mu du Çhääs us dum Gäärb vírchaggnu het, het mu du Çhääsboord abgschnittu; sobald man den Käse aus dem Holzreifen herausgenommen hat, hat man die Randwulst abgeschnitten; z vill Çhääsboort git z weenig Çhääs; zu viel Randwulst gibt zu wenig Käse. Heute besteht eine neuere Technik, die keine Randwulst mehr erzeugt.

 

Çhääsbritt, Çhääsbrittär; N; s; hölzernes Käsebrett mit Randrille, worauf die Schotte von der Käsemasse (im Järb) ausgepresst und in einen darunterliegenden Bottich abgeleitet wird; d Sirwolta tropft vam Çhääsbritt in di Bochta; die Schotte tropft vom Käsebrett in den Bottich.

 

Çhääsja; N; w; Ez; Käsekraut, Wilde Malve (Heilpflanze, deren Tee zur Linderung von Erkältungen, Husten und Magenbeschwerden dient); mit Çhääsjuthee magscht du Huäschtu ggärçheeru; mit Malven-Tee bist du in der Lage den Husten zu bekämpfen; wiär sii eppä ga Çhääsja läsu; wir sind manchmal Käsekraut sammeln gegangen.

 

Çhääsleitra, Çhääsleiträ; N; w; Lagergestell für Käselaibe; uf där Çhääsleitru sind fuif Çhääsa; im Lagergestell sind fünf Käse.

 

Çhääsmilch; N; w; Ez; Molke; äs het mär un Goonuta Çhääsmilch gschepft; er hat mir ein Schöpfgefäss voll Molke geschöpft.

 

Çhäästuäch, Çhäästiäçhär; N; s; grosses, poröses Käsetuch, womit man früher die Käsemasse aus dem Kessi herausnahm und sie in den Järb legte; dui manglutischt umaal us niwws Çhäästuäch z nä; du solltest mal ein neues Käsetuch nehmen.

 

çhääsu, çhääsuti, gçhääsut; V; 1. käsen, Käse herstellen; im Summär hei wär uf där Alpu gçhääsut; im Sommer haben wir auf der Alp Käse hergestellt; 2. vereinbaren (heimlich), unter einer Decke stecken; was heid är abär gçhääsut? was habt ihr wieder ausgeheckt?

 

Chabus od. Chabis; N; m; Ez; 1. Kohl; ich hä gääru Chabus; ich liebe Kohl; 2. dummes Zeug; värzell gçhei Chabus! erzähle kein dummes Zeug!

 

chäch; keck, frech, barsch; äscht ee chächs gsi; er ist ziemlich frech gewesen.

 

Chachla, Chach; N; w; 1. Schüssel aus Steingut; dii zwei aaltu Chachlä bruiçhi nimmä; die zwei alten Schüsseln brauche ich nicht mehr; 2. Tratschweib; isch das u Chachla! ist das ein Tratschweib!

 

chachlu, chachluti, gchachlu(t); V; geräuschvoll herumstöbern, tratschen; was chachluscht usoo munándrä; was stöberst du so lärmend herum. Variante: värchachlu.

 

Çhädärna, Çhädärnä; N; w; Regenwurm; u huiffu Çhädärnä im Gaartu sind us guäts Zeichu; viele Regenwürmer im Garten sind ein gutes Zeichen.

 

Çhäla, Çhälä; N; w; Verkleinerungsform: Çhäli, Çhälini; Geländekehle, Hangfurche, Geländerinne, Runse; dascht un gfäärliçhi Çhäla; das ist eine gefährliche Runse. Die Bezeichnung ist auch durch Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 193, 218.

 

Chalbärii, Chalbärijä; N; w; Dummheit, Torheit; dascht u flääti Chalbärii; das ist pure Torheit.

 

Chalbärwassär; N; s; Ez; Wasserkalb (Fadenwurm); wes Chalbärwassär in är Treiçhi het, tarfscht ds Vee nimmä ga treichu; wenn es Fadenwürmer im Tränkewasser hat, darfst du das Vieh nicht mehr zur Tränke führen.

 

chalbju, chalbjuti, gchalbjut; V; kalben, abkalben; iischi Zweidmälcha het gchalbjut; unsere Zweitmelke (Kuh) hat gekalbert.

 

Chalchofu, Chalchefu; N; m; Kalkofen; fär u Chalchofu z bitriibu muäs in där Neeji gnuäg Chalchschtei und Holz hä; um einen Kalkofen zu betreiben muss es in der Nähe genügend Kalkstein und Holz haben. Das Wort ist auch durch mehrere Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 31, 53, 55, 329, 359, 526.

 

Çhällär, Çhällra; N; m; Keller; iischä Çhällär ischt pfellig toopä; unser Keller ist ziemlich feucht.

 

Çhällärtola, Çhällärtolä; N; Kellergrube; hiir hets nisch d Häärdepfil in där Çhällärtolu megu gfreeru; heuer hat es uns die Kartoffeln in der Kellereintiefung zu gefrieren vermocht.

 

Challu, Challna od. Challä; N; m; Verkleinerungsform: Challi, Challini; Klöppel, Glocken- bzw. Trinkelschwengel; di Triiçhja het du Challu värlooru; die Trinkel hat den Klöppel verloren; Trilli, Tralli - Naatischär Challi (Spruch über Natischer).

 

Chamm, Chammna od. Çhämm; N; m; Verkleinerungsform: Chammji, Chammjini; Kamm (von Huhn oder Hahn); wettigä hipschä Chamm het deer Hanu; welch einen hübschen Kamm hat jener Hahn.

 

Chammra, Chammrä; N; w; Verkleinerungsform: Chammärli, Chammärlini; unbeheizte Schlafkammer, in der üblicherweise die Kinder oder das Dienstpersonal schliefen; in iischär Chammru ischt u Çhelti; in unserer Kammer herrscht Kälte.

 

Çhän(n)ul, Çhän(n)la od. Çhän(n)il, Çhän(n)ja; N; m; 1. Kännel, Wasserkännel; dischä Çhännil ischt nimmä ganz gchabä; dieser Kännel ist nicht mehr ganz wasserdicht; 2. ausgeschlachtetes Schlachttier am Stück (ohne Kopf, Fell, Füsse, innere Organe und Innereien); ich hä un ganzä Çhänil gchoift; ich habe ein ganzes Schlachttier am Stück gekauft.

 

çhäprucht, - ä, - i, - s; wichtigtuerisch, aufgeblasen, angeberisch, hochmütig, eingebildet; oo dui çhäpruchts Purschggi! oh du eingebildeter, kleiner Wicht!

 

Char(r)u, Char(r)na od. Çhär(r)u; N; m; Karren, Automobil; wiär schregçhä du Charru; wir ziehen den Karren; dui hescht afu us par Çhärru gçhäbä; du hast bereits ein paar Autos gehabt. Das rollende „r“ wird heute zunehmend abgeschwächt.

 

charrnu, charrnuti, gcharrnut; V; mit dem Karren fahren; äär charrnut gääru; er fährt gerne Auto.

 

Chaschpär, Chaschpi; Kaspar (männlicher Vorname); där Chaschpär mag nimmä uifgschtaa; Kaspar ist nicht mehr in der Lage aufzustehen.

 

Chaschpi, Chaschpini; N; s; Rufname eines Arnold-Stammes von Simplon Dorf, Nachkommen von Arnold Kaspar (1788 – 1848). E. Zenklusen, Familienchronik (1964/67), S. 22, Nr. 88.

 

Chaschtlaa, Chaschtlaanu; N; m; Kastlan, Richter; där Chaschtlaa hed entli ggärrédt; der Richter hat endlich gesprochen.

 

Chaschtu, Çhäschtu; N; m; Verkleinerungsform: Chaschggji Chaschggjini; Kasten aus Holz, liegender Schrank mit Deckel; im Chaschtu hets gçhei Schpiis mee; im Kasten hat es keine Speisewaren mehr.

 

çhäschu, çhäschuti, gchäschut oder çhnäschu, çhnäschuti, gchnäschut; V; nagen, knabbern; äs hed am Epfil gchnäschut; er (es) hat am Apfel geknabbert. Sie dazu auch abch(n)äschu!

 

Chaslop; N; s; Ez; Käselab, Labpulver, Gerinnungsmittel zur Käseherstellung; mit Chaslop tuät mu d Milch zdígçhäleggu; mit Käselab bringt man die Milch zur Gerinnung.

 

çhätschu, çhätsch(u)ti, gçhätschut; V; geräuschvoll kauen, schmatzen (unanständig); tuä nid usoo çhätschu! schmatze nicht so!

 

Çhätzär, Çhätz(ä)ra; N; m; Ketzer, Irrgläubiger, Verräter, Abweichler; das sind aarmi Çhätzära; das sind arme Ketzer.

 

Chatzi, Chatzini; N; s; Verkleinerungsform von Chatza (Katze); 1. Katze; iischi Chatza ischt ronigi; unsere Katze ist rollig; 2. Blüte des Weidenkätzchens (Weidengewächs); d Chatzini blièjund hiir fruä; die Weidenkätzchen blühen dieses Jahr früh.

 

chatzu, chatz(u)ti, gchatz(u)t; V; stehlen, entwenden, heimlich wegnehmen; waa hescht das gchatzut? wo hast du das (heimlich) entwendet?

 

Chatzuschwanz; N; m; Ez; Schachtelhalm, je nach Sorte giftig oder auch als Heilpflanze verwendbar; mu hed lièbär nit zvill Chatzuschwanz im Hew; man hat lieber nicht zu viele Schachtelhalme im Heu.

 

Chatzutotzji, Chatzutotzjini; N; s; 1. Katzenschüssel, Vertiefung im Holzboden; das ischt us aalds Chatzutotzji; das ist eine alte Katzenschüssel im Holzboden; 2. Katzenklotz, kurzer Holzbalken auf der Fusspfette, zwischen den Dachsparren; mim Chatzutotzji filluscht d Licka zwischunt dä Schparru; mit dem Katzenklotz füllst du die Lücke zwischen den Dachsparren.

 

Chatzuwäsch; N; w; liederliche Körperreinigung; dits ischt cha numu u Chatzuwäsch gsi; dies ist doch nur eine liederliche Reinigung gewesen.

 

Çhebja, Çhebjä; N; w; Käfig für Viehtransport (Hühner, Zicklein und Kälblein); d Hennä hei wiär in där Çhebju ggärróbt; die Hühner haben wir im Käfig gezügelt.

 

Çheer, Çheera; N; m; Verkleinerungsform: Çheerli, Çheerlini; 1. Kehr, Kurve; schii gäänt där d Çheera uif; sie laufen die Kurven hinauf; 2. Abstecher, Besuch; wiär hei gad um Pintuçheer gmacht; wir haben soeben ein paar Wirtschaftsbesuche (Turnus) gemacht; 3. Wasserkehr (Nutzungsrecht fürs Wässerwasser); bis zum neechschtu Çheer geits de umúm lang; bis zum nächsten Wechsel des Wässerwassers dauert es dann wieder lange; 4. Besserung, Wechsel; jetz hets du Çheer megun gmachu; jetzt ist die Besserung eingetreten.

 

Çheib, Çheibu od. Çheiba; N; m; Keib, Lump, Kerl (abschätzig); welä Çheib ischt das gsi? welcher Lump ist das gewesen?

 

çheibu; reichlich, ziemlich, happig, sehr, mühsam; das het cheibu vill gchoschtu; das hat ziemlich viel gekostet; äs ischt us çheibu Ziig; es ist eine mühsame Sache.

 

Çheischta, Çheischtä; N; w; Kartoffelkeim; d Häärdepfil sind volli Çheischtä; die Kartoffeln sind voll Keime.

 

çheischtä, çheischtäti, gçheischtät; V; keimen (Kartoffeln); d Häärdepfil çheischtänd schoo fruä; die Kartoffeln keimen schon früh. Siehe dazu auch abçheischtu!

 

Çhella, Çhellä; N; w; 1. Kelle; tuä mär mit där Çhellu d Suppa schepfu! schöpfe mir mit der Kelle die Suppe! 2. Thymian (Heilpflanze für Tee gegen Husten und Entzündungen in Mund und Rachen); wiär gää ga Çhella läsu; wir gehen Thymian sammeln.

 

Çhelti; N; w; Ez; Kälte; äscht um moorts Çhelti; es herrscht eine grosse Kälte.

 

Çhemi, Çhemini; N; s; Kamin; wiär mièssä umaal ds Çhemi butzu; wir müssen mal den Kamin fegen. Die Bezeichnung ist auch als Flurname belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 282.

 

Çhemimantul, Çhemimantla; N; m; Rauchfang einer offenen Feuerstelle; ich hä mi am Çhemimantul päräämt; ich habe mich am Kaminmantel mit Russ beschmiert.

 

Çherza, Çherzä; N; w; Verkleinerungsform: Çherzji, Çherzjini; Kerze; schii tuäd u Çherza umprennu; sie zündet eine Kerze an.

 

Çherzschtall, Çherz(u)schtäll; N; m; Kerzenständer; usoon u Çherzschtall häni schoo lang wellu; so einen Kerzenständer habe ich mir schon lange gewünscht.

 

Çherzubuschi, Çherzubuschini; N; s; Kerzenwachsrückstand; ich hä mit Çherzubuschinu du Baich värsuwwut; ich habe mit Kerzenwachsrückständen die Bank beschmutzt.

 

Çheschtina, Çheschtinä; N, w; Kastanie; well wär Çheschtinä braatu? wollen wir Kastanien braten?

 

Çhessi, Çhessini; N; s; Käsekessi, grosser Kupferkessel zur Käseherstellung oder zum Waschen; wiär hei no im Çhessi uf där Trächu gçhääsut; wir haben noch im grossen Käsekessi auf der offenen Feuerstelle Käse produziert.

 

çhesslu, çhessluti, gçhesslut; V; mit Blechgeschirr lärmen, etwas geräuschvoll tun; hiir heid är schee megun gçhesslu; heuer habt ihr viel zu lärmen vermocht.

 

Çhessluta, Çhesslutä; N; w; 1. mit Kesseln und Kübeln erzeugter Lärm; bi deer Çhesslutu chascht doch nimmä redu; bei diesem Lärm kannst du doch nicht mehr sprechen; 2. lärmiges Getue, geräuschvolles Gehabe; was heid är fär u Çhessluta? was habt ihr für ein lärmiges Getue?

 

Çhettinägwär, Çhettinägwära; N; m; Spezialbohrer; mid umu Çhettinägwär hei wär d Lechär in du Baaruladu gibort; mit einem Spezialbohrer haben wir die Löcher in das Krippenbrett gebohrt.

 

çhettu, çhettuti, gçhettut; V; herbeilocken durch Zurufen (bei Haustieren); wiär hei dä Geissu gçhettut; wir haben die Ziegen herbeigerufen.

 

çhewwu, çhewwti, gçheww(u)t; V; kauen; guät gçhewwts ischt halb värtouwwäts; gut gekaut ist halb verdaut.

 

Çhi, Çhini; N; s; Kinn, Schlucht; ds Tuiti ischt ins Çhi gschtitzt; das Schaf ist in das Kinn gestürzt. Die Bezeichnung ist auch durch mehrere Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 526.

 

çhiächlu, çhiächluti, gçhiächlut; V; rumstöbern (ohne erkennbares Ziel); jetz heid är de woll gnuäg gçhièchlut; jetzt habt ihr dann wohl genug herumgestöbert.

 

Çhiähenna, Çhiähennä; N; w; Eckstück, Teil der Innenseite des Stotzens (Hinterviertel des Rindes); d Chiähenna ischt eis van dä wäächschtu Schtick Fleisch; das Eckstück ist eines der feinsten Stücke Fleisch.

 

Çhiäli, Çhiälini; N; s; Kuh (Verkleinerungsform); wiär sii ds Çhièli ga ferggu; wir haben die Kuh zum Stier geführt.

 

çhiälu, çhiälti, gçhiält; V (transitiv); kühlen, abkühlen; ich muäss sus çhièlu, suchtär iss mär z heissus; ich muss es abkühlen, sonst ist es mir zu heiss. Siehe dazu auch intransitive Form chuälä!

 

çhiäwaar(u)m, - i, - s; kuhwarm, lauwarm; çhièwaarmi Milch schetzi nit; kuhwarme Milch (direkt vom Euter) schätze ich nicht.

 

Çhibji, Çhibjini; N; s; flacher Metall-Tragkübel, auf dem Rücken tragbar; us Çhibji vollds Milch muäscht megu giträägu; einen Milchkübel voll Milch musst du in der Lage sein zu tragen. Das Wort Bränta (hölzerner Milchkübel) ist die ältere Version und wird heute kaum mehr verwendet, da der Milchkübel der neueren Zeit aus Metall besteht. Synonym: Bränta, Bräntä.

 

çhidru, çhidruti, gçhidrut; V; kichern, verschmitzt lachen; schii çhidrund und laçhänt zuä; sie kichern und lachen dauernd.

 

Çhilbärli, Çhilbärlini; N; s; junges, weibliches Schaf (ein- bis zweijährig, bis zum ersten Wurf); wiär hei hiir fuif Çhilbärlini naagizogu; wir haben heuer fünf weibliche Schafe zur Aufzucht nachgezogen.

 

Çhillcha, Çhillchä; N, w; Kirche; wiär gää in d Çhillcha ga bättu; wir gehen in die Kirche beten.

 

Çhillchuvogt, Çhillchuvegt; N; m; Kirchenvogt; där Çhillchuvogt het fär Oornig gsoort; der Kirchenvogt hat für Ordnung gesorgt.

 

Çhimbettäri, Çhimbettärinä; N; w; Wöchnerin; Çhimbettärinä muäs mu Soorg hä; zu Wöchnerinnen muss man Sorge tragen.

 

Çhimmbei, Çhimmbei; N; s; Kinn, Unterkieferbereich des Menschen; ich hä ds Çhimmbei umplätzut; ich habe das Kinn wundgeschlagen.

 

Çhinna, Çhinnä; N; w; Kinn, Unterkiefer des Schweins (vom Maul bis zum Ohr des Schlachttieres); us dä Çhinnu vam Schwii gits Çhinnuschpäck; aus den Kinnbacken des Schweines gibt es Kinnspeck.

 

Çhinnuschpäck; N; m; Kinnspeck, Speck von Kinnpartie des Schweines; im Çhinnuschpäck hets gääru Ggäädär dri; im Kinnspeck hat es öfters Sehnen drin.

 

çhintu; çhintuti, gçhintut; V; 1. kündigen; schii hend mär du Värtraag gçhintut; sie haben mir den Vertrag gekündigt; 2. sich ankünden, vor dem Sterben bei Angehörigen oder guten Bekannten (alter Volksglaube); miär het schi där Toonu gçhintut; Anton hat mir sein Sterben angekündigt.

 

çhippuichu; çhippuichuti, gçhippuichut; V; stark keuchen, heftig schnauben, sehr schwer atmen; äs hed usoo afa çhippuichu und tobu; er (es) hat so zu keuchen und zu toben begonnen. Synonyme: çhiitu, chuitu.

 

Çhiru; N; Mz; Verkleinerungsform: Çhirli, Çhirlini; Körner, Körnchen; d Hennä hent di ganzu Çhiru uwägg gipiggut; die Hühner haben die ganzen Körner weg gepickt.

 

Çhischziächa; N; Mz; Kissenanzüge; schii het d Çhischziècha umaal mièssu wäschu; sie hat die Kissenanzüge mal waschen müssen.

 

Çhisi, Çhisini; N; s; kleine Faser, kleine Fussel, sehr kleines Fädchen; in där Wäsch hets bari Çhisini; in der Wäsche hat es viele kleine Fusseln; pschouww abu maal dii Çhisini i miim Buichnabul! schau doch mal diese Fusseln in meinem Bauchnabel! Nicht zu verwechseln mit Kisini!

 

Çhi(n)ttina, Çhi(n)ttinä; N; w; Quitte; us Çhittinä hed iischi Muätär du beschtuscht Kompfituir gmacht; aus Quitten hat unsere Mutter die beste Konfitüre hergestellt.

 

Çhitta, Çhittä; N; w; Felsspalte. Siehe unter Gçhitta, Gçhittä!

 

çhitzju, çhitzjuti, gçhitzjut od. kutzju, kutzjuti, gikutzjut; V; kitzeln, kribbeln; tuä mi nit çhitzju! kitzle mich nicht!

 

Chlaaftär, Chlaaftär; N; s; das Klafter ist ein altes Längen- und Raummass (für Brennholz oder Heu), 1 Klafter entspricht einer Länge von etwa 1.82 Metern (Mass zwischen den ausgestreckten Armen eines erwachsenen Mannes); als Raummass für Holz entspricht es drei Schteer, wobei die Tiefe des Scheits nur ein halbes Chlaaftär beträgt, d. h. 1.82 Meter X 1.82 Meter X 0.91 Meter = 3 Kubikmeter; wiär hei us Chlaaftär Holz gchoift; wir haben ein Klafter Holz gekauft.

 

Chlaawu, Chlaawä; N; m; Klaue, Teil des Paarhufes (bei Wiederkäuern); hiitu tiä wär d Chlaawä schnätzu; heute schneiden wir die Klauen der Kühe.

 

Chläbi, Chläbini; N; s; Klebstreifen, Haftkleber; tuä mär us Chläbi druf! tue mir einen Klebstreifen darauf!

 

Chlack, Chleck; N; m; Spalte, Riss; Öffnung; schii het Chleck an dä Hendu; sie hat Risse in der Haut der Hände.

 

Chlaffa, Chlaffä; N; w; klaffende Auskerbung im Baumstamm, wodurch (beim Baumfällen) die Fallrichtung des Baumes festgelegt werden soll; fär um Boim z fellu, muäs mu zeerscht u Chlaffa uishacku old uissaagu; um einen Baum zu fällen, muss man zuerst eine Auskerbung aus dem Stamm heraushacken oder heraussägen.

 

Chlaffja, Chlaffjä; N; w; Zottiger Klappertopf (Sommerwurzgewächs); Chlaffjä sind fär di Puiru us Úchruit; Klappertöpfe sind für die Bauern ein Unkraut.

 

chlaffu, chlaffuti, gchlaffut; V; auskerben (Baumstamm); fär um Boim in d ärächt Richtung z fellu, muäss mu nu zeerscht guät chlaffu; um einen Baum in die richtige Richtung zu fällen, muss man ihn (am Stamm) zuerst entsprechend gut auskerben. Variante: uischlaffu.

 

chlaiçh(il)dirr od. chliiçhildirr, - ä, - i, - s; klangdürr, total dürr, so dass es raschelt oder knistert (beim Heu od. Holzreisig); we ds Hew chlaichdirrs ischt, de reduts; wenn das Heu total dürr ist, dann knistert es.

 

Chlaich, Chleich; N; m; Klang, Ton; äs gçheert gçhei Chlaich; er hört keinen Ton.

 

Chläntra, Chlänträ; N; w; herablassende Bezeichnung für ein arglos-naives Frauenzimmer; hescht gçheert, wiäsch dii Chläntra värwitscht heint? hast du gehört, wie sie dieses arglose Frauenzimmer hereingelegt haben?

 

Chlapf, Chlepf; N; m; 1. Klaps, Hieb, Schlag; äs het mu u Chlapf an du Grind ggä; er hat ihm eine Ohrfeige gegeben; 2. Knall; äs hed u Chlapf ggä; es hat einen Knall gegeben; 3. Alkoholrausch; geschtär hets abär u Chlapf gçhäbä; gestern hat er (es) wieder einen Rausch gehabt; 4. Fahrzeug, Töff; was willt mit dem aaltu Chlapf? was willst du mit dem alten Fahrzeug?

 

Chläscha, Chläschä; N; w; 1. Klappe, Schnauze; häb doch jetz diini Chläscha zuä! halte doch jetzt deine Klappe zu! 2. Klatschweib, Dreckschleuder; we dii Chläscha jetz umaal schwigti; wenn diese Dreckschleuder jetzt mal schweigen würde.

 

Chlätta, Chlättä; N; w; 1. Klette (wird auch als Heilpflanze verwendet); wiär hei unändrä Chlättä ins Haar gçhiit; wir haben einander Kletten in die Haare geworfen; 2. Personen oder Tiere, die stets zusammen sind; schii haaltunt zämu wiä zwei Chlättä; sie halten zusammen wie zwei Kletten.

 

chlecku, chleck(u)ti, gchleckt; V; verrecken, verenden (beim Tier üblich, beim Menschen sehr anstössig); iisch ischt us Schwii gchleckt; uns ist ein Schwein verendet.

 

Chleepollu, Chleepollä; N; m; Verkleinerungsform: Chleepolli, Chleepollini; Kleeblüte; hescht gsee, wiä dii Chleepollini bliäjunt? hast du gesehen, wie die Kleeblüten blühen?

 

chlegçhig, - ä, - i; - s; kränklich; jetz bini schoo u Wucha chlegçhigs; jetzt bin ich schon eine Woche kränklich.

 

Chleipa, Chleipä; N, w; Klapps, Ohrfeige; dii Chleipa het mär nid wee gitaa; jener Klapps hat mir nicht weh getan.

 

Chlempa, Chlempä; N; w; Klemme, Engpass; us deer Chlempu magscht nimmä uleinzig druss; aus der Klemme vermagst du nicht mehr alleine herauszukommen. Die Bezeichnung ist auch durch Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 27, 66.

 

Chlempi, Chlempini; N; s; Wäscheklammer; där Wind het mär d Chlempini ab där Wäschheiçhi gnu; der Wind hat mir die Wäscheklemmen von der Wäscheleine genommen.

 

chlempu, chlemp(u)ti, gchlemp(u)t; V; (ein)klemmen, (ein)quetschen; ich hä mi geschtär uhefli gchlempt; ich habe mich gestern schlimm geklemmt.

 

Chlepfa, Chlepfä; N; w; auffällige Klatschbase; dii Chlepfa bringt allds durchusánd; diese auffällige Klatschbase bringt alles durcheinander.

 

Chlepfärli, Chlepfärlini; N; s; aufgeblasenes Leimkraut; d Chlepfärlini sind no nid riipfi; die Blüten des Leimkrauts sind noch nicht reif.

 

Chlepfi; Chlepfinä; N; w; 1. Knall, Schuss; uswaa ischt u Chlepfi ggangu; irgendwo ist ein Schuss gefallen; 2. grosser Haufen, grosse Menge; äs hed un enz Chlepfi gschniit; es hat eine sehr grosse Menge geschneit.

 

chlepfu, chlepfti, gchlepft; V; knallen, klatschen, applaudieren; mit där Geislu chlepfu cha nid jedä; mit der Geisel knallen kann nicht jeder; schii hend mu fescht gchlepft; sie haben ihm stark applaudiert.

 

chliiçhju, chliiçhjuti, gchliiçhjut; V; klirren, klappern (Geschirr), tönen (z. B. von Glocke); wiä dii Ğlesär chliiçhjunt! wie diese Gläser klirren!

 

Chlimsa, Chlimsä; N; w; verächtliche Bezeichnung für ein denkfaules, schwerfälliges Frauenzimmer; dii Chlimsa muäscht zeerscht ärgoischtru, bivorsch schich ärzickt; dieses denkfaule Frauenzimmer musst du zuerst aufrütteln, bevor sie sich rührt.

 

Chlittra, Chlitträ; N; w; abschätzige Bezeichnung für ein gebrechliches und kraftloses Frauenzimmer, das anderen zur Last fällt; mit deer aarum Chlittru muäscht Giduld hä; mit jener gebrechlichen Frau musst du Geduld haben.

 

Chlofu, Chlefu; N; m; Kloben (unterer, fester Teil am Tür- oder Fensterrahmen); dischi Chlefu sellti mu maal elu; diese Kloben sollte man mal ölen.

 

chlottru, chlottruti, gchlottrut; V; scheppern, klappern, knattern; di Palggä chlottrund wägum Wind; die Fensterläden klappern wegen des Windes.

 

Chluiçhi, Chluiçhini; N; s; Knäuel Garn; us Schtrangji Gaaru tuät mu uifwinnu zun umu Chluiçhi fär naachär z lismu; einen Garnstrang windet man zu einem Garnknäuel auf um nachher zu stricken.

 

Chlumpu, Chlumpna od. Chlumpä; N; m; Klumpen, Masse; Käsemasse aus dem Käsebruch (herausgenommen); du Çhääs-Chlumpu nimmt mu mid umu riischtinu Tuäch usum Çhessi und prässt nu in ds Fättärli old in du Gäärb; die Käsemasse hebt man mit einem groben Hanftuch aus dem Käsekessi und presst sie in das Käsemodell oder in den Järb. Variante: Çhääs-Chlumpu.

 

Chlupf; N; m; Ez; Schrecken, Schreckhaftigkeit; ich hä gçhei Chlupf; ich habe keinen Schrecken.

 

chlupfig, - ä, - i, - s; schreckhaft; das ischt u chlupfigi Chuä; das ist eine schreckhafte Kuh.

 

Chnäschi, Chnäschini; N; s; Kernobststrunk (z. B: Apfelstrunk); dui çhenntischt diis Chnäschi oi bessär ábçhäschu; du könntest deinen Apfelstrunk auch besser abnagen.

 

chnätschu, chnätschuti, gchnätschut; V; schmatzend kauen; tuä nid usoo luit chnätschu! schmatze nicht so laut!

 

Chnätschuta, Chnätschutä; N; w; Klatsch; van deer Chnätschutu haalti nit vill; von diesem Klatsch halte ich nicht viel.

 

Chnättuta, Chnättutä; N; w; 1. Trampelspur (im Heu oder Schnee); im ganzu Hew het mu diini Chnättuta gsee; in der ganzen Heuwiese hat man deine Trampelspur gesehen; 2. Gedränge in einer Menschenmenge; in deer Chnättutu chascht nimmä tanzu; in diesem Gedränge kannst du nicht mehr tanzen.

 

Chnelli, Chnellinä; N; w; Knall, Schlag, Alkoholrausch; äs hed u rächti Chnelli gçhäbä; er hat einen tüchtigen Alkoholrausch gehabt. Variante: Chlapf, Chlepf.

 

chnepfu, chnepfti, gchnepft; V; knöpfen; chnepf abu diini Schnapsputtig zuä! knöpfe doch deinen Hosenladen zu!

 

Chnew, Chneww(i); N; s; Knie; schii tiänd uf dä Chnewwu bättu; sie beten auf den Knien.

 

chnewwä, chneww(ä)ti, gchnewwä(t); V; knien; dii hed unnär dum ganzu Rosuchranz gchnewwät; die ist während des ganzen Rosenkranzes auf den Knien gewesen.

 

Chnewwuta, Chnewwutä; N; w; kniehoch, bis an die Knie reichend; wiär mièssä u Chnewwuta Schnee wattu; wir müssen kniehoch durch den Schnee waten.

 

Chnibul, Chnibla od. Chnibil, Chnibja; N; m; Knebel, mächtige Person oder Sache; dascht u Chnibil um Botsch; das ist ein mächtiger Bursche; äär hed u Chnibil un Ascht heimprungu; er hat einen stattlichen Ast nach Hause gebracht. Synonyme: Chnissul, Chnissil.

 

Chnidri, Chnidrini; N; s; Verkleinerungsform: Chnidärli, Chnidärlini; untersetzte, kleine Kreatur bzw. Person; äs ischt numu usoo us Chnidri, abär mit dem muäscht de uifpassä; es ist nur so eine kleine untersetzte Person, aber mit der musst du dann aufpassen.

 

chnipfu, chnipfti, gchnipft; V; knüpfen; tuä mu d Schuäríèmä chnipfu! knüpfe ihm die Schuhriemen!

 

Chnissul, Chnissla od. Chnissil, Chnissja; N; m; mächtiges Stück, stattliche Person; hiir hets Chnissja va Riäplini ggä; heuer hat es mächtige Karotten gegeben; dascht u Chnissil van umu Mangji; das ist ein stattlicher Mann. Synonyme: Chnibul, Chnibil.

 

Chnochu, Chnoçhä; N; m; Knochen; jetz bischt de baald numu me Huid und Chnoçhä; jetzt bestehst du dann bald nur mehr aus Haut und Knochen.

 

Chnochumaargg; N; s; Mz; Knochenmark; iischä Vattär het ds Chnochumaargg us dä Chnochu gsugu; unser Vater hat das Knochenmark aus den Knochen gesogen.

 

Chnodu, Chnodä; N; m; Fussknöchel; äs het mi im Ggätsch íngglaa bis an d Chnodä; ich bin im Schlamm versunken bis an die Knöchel.

 

Chnofloch; N; m; Ez; Knoblauch; mu sellti us Zääwji Chnofloch dríntuä; man sollte eine Zehe Knoblauch hineintun.

 

chnoorz(gg)u, chnoorz(gg)uti, gchnoorz(gg)ut; V; knorzen, mühsam vorankommen, sich abmühen, etwas unfachmännisch und unter Anstrengung tun; was chnoorzgguscht de usoo? was mühst du dich denn so ab?

 

Chnoorzg, Chnoorzgga; N; m; mühsame Anstrengung, unbefriedigender Kraftakt; welä Chnoorzg hei wär da gçhäbä; welch eine mühsame Arbeit haben wir da gehabt.

 

Chnubul, Chnubla; N; m; 1. Geländebuckel, kleiner Hügel; wiär hei du Chnubul ggäruimt; wir haben den kleinen Hügel geräumt; 2. Geschwulst; imm waggst u Chnubul unnär dum Uäggs; ihm wächst eine Geschwulst unter der Achsel. Die Bezeichnung ist auch durch Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 86.

 

Chnupf, Chnipf; N; m; Knoten; ich hä u Chnupf im Schuärièmu; ich habe einen Knoten im Schuhriemen.

 

Chollplatz, Chollplätz; N; m; Verkleinerungsformen: Chollplatzji, Chollplatzjini od. Chollbodi, Chollbodini; Kohlplatz, wo früher Köhlerei betrieben wurde; im Alpjärwaald hets aalti Chollplatzjini; im Alpjerwald (Ortsbezeichnung) hat es alte Kohlplätzchen. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 70, 244, 288.

 

Cholufeeni; N; s; Ez; vom Südwind herangetriebener Dunstaufstieg (obwohl der Südwind in Simplon kein typischer Föhn ist (Luv-Seite), bezeichnet man ihn dort trotzdem als Feenu); welis Cholufeeni hei wär hiitu abär! was für einen Dunstaufstieg haben wir heute wieder!

 

Choluraafa, Choluraafä; N; w; Rübkohl, Kohlrabi (Gemüsepflanze); äs gid wiissi und blaawi Choluraafä; es gibt weisse und blaue Kohlrabi; hiitu gits umaal Choluraafä z Mittág; heute gibt es mal Kohlrabi zum Mittagessen. Varianten: Raafa, Maaliraafa (Futterpflanze).

 

Choorbji, Choorbjini; N; s; 1. Körbchen; tuä mär á d Eijär ins Choorbji! lege mir doch die Eier ins Körbchen! 2. Fahrende, liederliche Person; äs ischt us aarums Choorbji; es ist eine unordentliche, liederliche Person.

 

Chopfweelillja, Chopfweelilljä; N; w; Paradieslilie, Weisse Trichterlilie; summi sägänt, schii bärchúmä Chopfwee, wesch z lang an dä Chopfweelillju schmeckä; einige behaupten, sie bekämen Kopfschmerzen, wenn sie zu lange an den Paradieslilien riechen.

 

chor(r)u, chor(ru)ti, gchorr(u)t; V; kosten, versuchen; chorr doch umaal! koste doch mal!

 

Choscht und Loschii; Kost und Logie (Essen und Wohnen); wiär nämä nu a Choscht und Loschii; wir nehmen ihn für Kost und Logie.

 

chotzu, chotz(u)ti, gchotz(u)t; V; kotzen, erbrechen; schii het di ganz Nacht gchotzt; sie hat die ganze Nacht erbrochen.

 

Chotzuta, Chotzutä; Erbrochenes; vor där Poort hed mu bari Chotzutä gsee; vor der Türe hat man viel Erbrochenes gesehen.

 

Chrääja, Chrääjä; N; w; Krähe, Alpendohle; Chrääjä hent gälwi Schnabla; Alpendohle haben gelbe Schnäbel; u Chrääja hackut där andru gçheis Oig uis; eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Synonym: Gwäägga, Gwääggä.

 

chrääju, chrääti, gchräät; V; krähen; iischä Hanu chrääd wäächär wa ewwä; unser Hahn kräht schöner als der euere.

 

Chräämär, Chräämra; N; m; Krämer; Hausierer; äs ischt u rächtä Chräämär; er ist ein typischer Krämer.

 

chräämru, chräämruti, gchräämrut; V; krämern, feilschen, handeln; wiär hei du ganz Tag eppis gchräämrut; wir haben den ganzen Tag gekrämert und gefeilscht.

 

chrääpf, - ä, - i, - s; kräftig; äs ischt us chrääpfs Chnidärli; es ist ein kräftiges, untersetztes Bürschchen.

 

Chraapfu, Chrääpfu; N; m; lange Holzstange mit gekrümmtem Eisenhaken vorne daran; wiär hei ds Holz mit Chrääpfu där d Laggiina uissagfleezut; wir haben das Holz mit langstieligen Eisenhaken den Laggina-Bach herausgeflötzt.

 

Chrääza, Chrääzä; N; w; 1. geflochtene Transportkiste für kleine Haustiere oder Hausrat; in där Chrääzu hets gnuäg Platz für d Hennä; in der Transportkiste hat es genug Platz für die Hühner; 2. schrill krächzende Person; dii Chrääza macht mär d Oorini kaputt; jene krächzende Person beschädigt mir die Ohren. Synonym: Chrääja.

 

chräblu, chräbluti, gchräblut; V; kratzen, zerkratzen, kraulen; d Chatza het nu gchräblut; die Katze hat ihn zerkratzt.

 

Chräbluta, Chräblutä; N; w; Kratzwunde; äs hed u Chräbluta im Gsicht; es hat eine Kratzwunde im Gesicht.

 

Chräbul, Chräbla od. Chräwwul, Chräwwla od. Chräbil, Chräwwil, Chräwwja; N; m; 1. Kralle; där Hanu hed mit schiinä Chräblu gwiält; der Hahn hat mit seinen Krallen gewühlt; 2. Menschenhand (sehr derb); was hescht mit diinä Chräwwju gmacht? was hast du mit deinen Händen gemacht?

 

chrachu, chrach(u)ti, gigchrach(u)t; V; krachen; Louwwinä chrachunt där ds Tobul umbrícha; Lawinen krachen den Hang herunter.

 

Chrachu, Chrächu; N; m; Verkleinerungsform: Chraçhji, Chraçhjini; Schlund, sehr steil abfallendes Gelände; hiä in dem Chrachu firchtut miär; hier in diesem Schlund fürchtet mir.

 

chrampfu, chrampf(u)ti, gchrampf(u)t; V; krampfen, schuften, hart arbeiten; di ganz Ziit chrampfu und gçheis Värgältsgott, dascht zum Värleidä; die ganze Zeit schuften und kein Vergelts Gott, das ist zum Verleiden.

 

chränzlinu, chränzlinuti, gchränzlinut; V; Kränze feierlich tragen; d chleinu Meiggini sind an Zant Herrgonschtag ga chränzlinu; die kleinen Mädchen sind am Fronleichnamstag Kränze tragen gegangen.

 

chrauwwu, chrauww(u)ti, gchrauww(u)t; V; kratzen (ohne sich zu verletzen); warfär chrauwwuscht zuä am Chopf? warum kratzest du ständig am Kopf?

 

Chräwwja; N; Mz; Hände, Finger (sehr derb); we mär deer in d Chräwwja chunnt, dem zeiçhi sus; wenn mir der in die Finger kommt (wenn ich den kriege), dem zeige ich es.

 

chräwwju, chräwwjuti, gchräwwjut; (zer)kratzen; schii het mi gçheerig gchräwwjut; sie hat mich tüchtig zerkratzt.

 

Chräwwjuta, Chräwwjutä; N; 1. Kratzspur, von Händen, Pfoten oder Krallen zerkratzte Körperstelle; äs hed u Chräwwjuta im Gsicht; er hat eine Kratzspur im Gesicht; 2. eine Handvoll (rüpelhafte Ausdrucksweise); u Chräwwjuta Saagutä schtrewwu wei nit schlächt; eine Handvoll Sägemehl streuen wäre nicht schlecht.

 

Chrescha; N; w; Ez; Bachkresse, Brunnenkresse; Chrescha het mun duäzumaal fär Zalátt gibruicht; Bachkresse hat man früher als Salat verwendet.

 

Chriäsa, Chriäsä; N; w; Kirsche; d Chrièsä sind hiir fruä riipfi; die Kirschen sind heuer früh reif.

 

Chriiz, Chriizi; N; s; 1. Kreuz, christliches Symbol, das sich aus der Kreuzigung Jesus Christi ableitet; am Wägrand schteid us Chriiz; am Wegrand steht ein Kreuz; mach abu ds Chriiz! mach doch das Kreuzzeichen! 2. unterer Rückenbereich zwischen Hüfte und Rippenansatz; ich hä us moorz Wee im Chriiz; ich habe starke Kreuzschmerzen.

 

Chriizgang; N; m; Kreuzgang (ehemaliger Quergang im Kirchenschiff der Pfarrkirche von Simplon); du Chriizgang in där Çhillchu gits hiitu nimmä; den Kreuzgang in der Pfarrkirche gibt es heute nicht mehr.

 

chriiztumm, - ä, - i, - s; sehr dumm; dascht u chriiztummi Sach; das ist eine sehr dumme Sache. Weitere Zusammensetzungen von chriiz- mit einem Eigenschaftswort überhöhen die jeweilige Eigenschaft, z. B. chriiztiir, chriizaarum, chriizgscheid usw.

 

Chriizwucha; N; w; Ez; Bittwoche, Prozessionswoche vor Auffahrt; in där Chriizwuchu gää wär z Antheiss; in der Bittwoche nehmen wir an der Prozession teil.

 

chrimpu (schi -), chrimputi, gchrimpt; V; (sich) krümmen, bücken; wiär hei nisch gchrimpt vor Laçhä; wir haben uns gekrümmt vor Lachen.

 

Chripfa, Chripfä; N; w; Stallabteil für zwei Kühe, das durch Pfosten begrenzt wird; in jedär Chripfu hent zwee Çhiä Platz gçhäbä; in jedem Stallabteil haben zwei Kühe Platz gehabt. Synonym: Unnärschlacht.

 

chripplu, chrippluti, gchripplut; V; krüppeln, sehr hart arbeiten; wiär hei du ganz Tag gchripplut; wir haben den ganzen Tag sehr hart gearbeitet.

 

Chrischgçhindli, Chrischgçhindlini od. Chrischindli, Chrischindlini; N; s; 1. Christkind; ds Chrischgçhindli ischt in där Krippu; das Christkind ist in der Krippe; 2. Weihnachtsbescherung; ds Chrigçhindli chunt baald; die Weihnachtsbescherung kommt bald; Synonym: Bambíng; 3. bedauernswerte, unbeholfene Person (lieb gemeint); oo dui aarums Chrischgçhindli! oh du arme, unbeholfene Person!

 

Chrischgçhindli-Treelu; N; s; vorweihnachtliches Bescheren der Kinder (nach Kinderglaube durch das Christkind); ds Chrischgçhindli-Treelu ischt un aaltä Bruich, wa mu dä Junnjinu vor dä Wiänächtu eppis gitreelt het, wesch flott fiini sind gsi; das Chrischgçhindli-Treelu ist ein alter Brauch, bei dem man die Kinder vor dem Weihnachtsfest mit kleineren Überraschungsgeschenken beschert hat, wenn sie schön brav gewesen sind.

 

Chrischt(u)leer od. Chrischtileer; N; w; Katechismusunterricht, Religionsunterricht; duozumaal het mu no rächti Chrischtuleer gçhäbä; damals hat man noch rechten Katechismusunterricht gehabt.

 

Chrischtmaanut; N; m; Ez; Christmonat, Dezember; im Chrischtmaanut chunt ds Chrischgçhindli; im Christmonat (Dezember) kommt das Christkind.

 

chrismu, chrismuti, gchrismut; V; 1. firmen; där Bischof chunt chu chrismu; der Bischof kommt die Firmung spenden; 2. ohrfeigen, zurechtweisen; äär chrismut nisch de; er weist uns dann zurecht; 3. stürzen, Niederlage erleiden; äs het mi gchrismut; ich bin gestürzt.

 

Chris(s) läsu; Lärchennadeln sammeln; naam Hiätu sii wär alpott ga Chris läsu; nach dem Kühehüten sind wir immer Lärchennadeln sammeln gegangen (das Chriss hat man als Gläck-Beilage für das Vieh verwendet).

 

Chriss; N; s; Ez; Lärchennadeln; Chriss muäss Bodu hä; wenn im Herbst die Lärchennadeln auf den Schnee fallen, dann schmilzt der Schnee nochmals bevor der Winter einbricht (Bauernspruch).

 

Chrisumgetti, Chrisumgettiga; N; m; Firmpate; ich hä u flottä Chrisumgetti; ich habe einen tollen Firmpaten.

 

Chrisumgotta, Chrisumgottä; N; w; Verkleinerungsform: Chrisumgotti, Chrisumgottini; Firmpatin; miini Chrisumgotta chunt z Psuäch; meine Firmpatin kommt zu Besuch.

 

Chritzluta, Chritzlutä; N; w; Kritzelei; was hescht daa fär u Chritzluta? was hast du da für eine Kritzelei?

 

Chroischpila, Chroischpilä od. Chroipschila, Chroipschilä; N; w; Knorpelgewebe; ich hä nit gääru Chroischpilä im Schpäck; ich habe nicht gern Knorpeln im Speck.

 

Chrom(m)u, Chrem(m)u; N; m; Verkleinerungsform: Chrommji, Chrommjini; Kromen, Pferch, Einfriedung, Gehege, Verschlag; d Schaaf sind im Chrommu; die Schafe sind im Gehege. Varianten: Schaafchrommu, Schwiichrommu, Hennuchrommu.

 

chrooslu, chroosluti, gchrooslut; V; das „R“ nichtrollend aussprechen (uvulare Aussprache wie im Französischen); deer het gchrooslut; der hat das „R“ nicht gerollt!

 

Chropftschifra, Chropftschifrä; N; w; Rückentragkorb mit grosser Oberweite; inu Chropftschifra magscht mee gladu, wa inu gwondliçhi Tschifra; in einen Rückentragkorb mit grosser Oberweite vermagst du mehr zu laden als in einen gewöhnlichen Rückentragkorb.

 

chrottuvoll, - ä, - i, - s; stock besoffen; nächti iss abär chrottuvollds gsi; gestern Abend ist er abermals stock besoffen gewesen.

 

Chruchtil(l)a, Chruchtil(l)ä; N; w; traditionelles Fastnachtsgebäck aus Mehl, Eier, Butter, Backpulver und verschiedenen Zutaten (der Teig wird zu dünnen Fladen ausgewallt und anschliessend im heissen Öl schwimmend gebacken); Chruchtillä terffunt z Fasnachtu nit fäälu; das traditionelle Fastnachtsgebäck darf zur Fastnachtszeit nicht fehlen.

 

chruchtil(l)u, chruchtil(l)uti, gchruchtil(l)ut; V; backen von Chruchtilä (Fastnachtsgebäck); chruchtillu ischt schtreng; Chruchtilu-Fastnachtsgebäck zu backen ist streng.

 

Chruit; N; s; Ez; Verkleinerungsform: Chruiggji, Chruiggjini; Kraut, Gras; hiir gits gnuäg Chruit; dieses Jahr wächst genug Kraut.

 

Chruitschtill, Chruitschtila od. malums Chruit; N; m; Krautstiel, Stielkraut, Mangold (Gemüse); d Chruitschtila chascht no im Gaartu laa; die Krautstiele kannst du noch im Garten lassen. Siehe auch unter malums Chruit!

 

chruitu, chruituti, gchruitut; V; krauten, Grünkraut ernten (mit Sichel); wiär sii ga Íhanni chruitu; wir sind frisches Grünfutter ernten gegangen.

 

Chrusimusi; N; s; Durcheinander; was hescht hiitu fär us Chrusimusi; was hast du heute für ein Durcheinander.

 

Chuächu, Chuäçhä; N; m; 1. Kuchen; Verkleinerungsformen: Chuäçhji, Chuäçhjini od. Çhièçhji, Çhièçhjini; hiitu mièssi wär un groossä Chuächu bachu; heute müssen wir einen grossen Kuchen backen; 2. Kufe; u Schlittu het zwee Chuäçhä; ein Schlitten hat zwei Kufen. Siehe dazu auch unter Schlittuchuächu!

 

chuälä, chuäläti, gchuälät; V (intransitiv); kühl werden; äs hed ubär Nacht pfellig gchuälät; es ist über Nacht ziemlich kühl geworden. Siehe dazu auch transitive Form çhiälu!

 

Chuäliwättär; N; s; Ez; wechselhaftes, feuchtwarmes Wetter, bei dem sich Regen und Sonnenschein häufig abwechseln (gute Voraussetzung für üppigen Graswuchs); das Chuäliwättär ischt guät fär ds Chruit, abär nit fär ds Hewwu; das wechselhafte Wetter ist gut für den Graswuchs, aber nicht für das Heuen.

 

Chuätscha, Chuätschä; N; w; Verkleinerungsform: Chuätschi, Chuätschini; 1. Kuhkalb (weiblich); dischä Wintär hei wär fuif flotti Chuätschä bärchú; diesen Winter haben wir fünf prächtige Kuhkälber bekommen; 2. alberne, tölpelhafte Frau; dii aarum Chuätscha hets umúm värgässu; diese alberne Frau hat es wieder vergessen.

 

chuäwaaru(m), chuäwaarmi Milch; kuhwarm, lauwarme (frischgemolkene) Milch; chuäwaarmi Milch magi nit; kuhwarme Milch mag ich nicht.

 

Chuçhi, Chuçhinä; N; w; Küche; in där Chuçhi schmeckts guät; in der Küche riecht es gut.

 

Chuçhischaft, Chuçhischäft; N; m; Küchenschrank; wiär miässä du Chuçhischaft ruimu; wir müssen den Küchenschrank räumen.

 

Chudär; N; m; Speichelauswurf, Schleimauswurf; Chudär im Muil ischt gruisig; Schleimauswurf im Mund ist ekelhaft.

 

Chudärwältsch; N; s; Kauderwelsch, unverständliches Gerede, Geplapper; wiär hei das Chudärwältsch nit värschtannu; wir haben dieses Kauderwelsch nicht verstanden.

 

Chudla, Chudlä; N; w; Kuttel, Darm des Schlachttiers; Chudlä in Tomatsoossa ischt eppis Guätsch gsi; Kutteln in Tomatensauce ist etwas Gutes gewesen.

 

chudläbutzu, chudläbutzti, gchudlägibutzt; V; scharf ermahnen, die Leviten verlesen; dii het mär gchudlägibutzt; die hat mich scharf ermahnt.

 

chudlu, chudluti, gchudlut; V; Kutteln vom Schlachttier herausnehmen und säubern (beim Schlachten); wiär Wiibär hei gchudlut; wir Frauen haben die Kutteln gesäubert.

 

chudru, chudruti, gchudrut; V; ausspeien, räuspern, geräuschvoll Schleim ausspucken; äär het di gans Nacht ghuäschtut und gchudrut; er hat die ganze Nacht gehüstelt und Schleimauswurf gehabt.

 

Chudruta, Chudrutä; N; w; Schleimauswurf (Spuckportion); jedi Chudruta uf um Bodu ischt eini z vill; jede Spuckportion auf dem Boden ist eine zu viel.

 

Chudulschnätz, Chudulschnätza; N; m; Kuttelstäbchen, mit dessen Hilfe die Därme nach der Schlachtung umgestülpt wurden, um sie anschliessend zu reinigen; ooni u Chudulschnätz çhenni wär d Chudlä nid butzu; ohne ein Kuttelstäbchen können wir die Kutteln nicht reinigen.

 

Chuichla, Chuichlä; N; w; Kunkel, Rocken (Holzstab, an dem beim Spinnen die noch unversponnenen Fasern locker befestigt sind); we d Wolla gchaartuti ischt, tuät mu scha uf uni Chuichla uifchuichlu; wenn die Wolle gekardet ist, rollt man sie auf eine Kunkel.

 

chuichlu, chuichluti, gchuichlut; V; Wolle auf Kunkel rollen; wiär hei di gans Wolla gchuichlut; wir haben die ganze Wolle auf die Kunkel gerollt.

 

Chuischt; N; w; Kunst, Fähigkeit; das ischt doch gçhei Chuischt; das ist doch keine Kunst.

 

Chuischtholz; N; s; Ez; kurz gesägtes Holz für Chuischtofu (Kochherd aus Gusseisen); Chuischtholz hescht çhirzär miässu saagu; Holz für Kochöfen hast du kürzer sägen müssen.

 

Chuischtofu, Chuischtofna od. Chuischtefu; N, m; Kunstofen, Kochherd aus Gusseisen (in Simplon Dorf seit etwa 1920 in Gebrauch, heute nur mehr vereinzelt in Alp- oder Maiensässhütten anzutreffen); wiär hei iischu Chuischtofu z Duäm gchoift; wir haben unsern Kunstofen in Domodossola gekauft.

 

chuitu, chuituti, gchuitu(t); V; keuchen, schnauben, geräuschvoll atmen; dui chuituscht wiä värruckt; du keuchst wie verrückt.

 

chuitu, chuituti, gchuitut od. çhiitu, çhiituti, gçhiitut; V; keuchen, schnauben, geräuschvoll atmen; schii het scharpf gchuitut und gfuärwäärchut; sie hat stark gekeucht und herumgefuchtelt. Das Wort çhiitu wird seltener verwendet. Synonym: çhippuichu.

 

Chumma, Chummä; N; w; Geländemulde (auch als Flurname bekannt); unnär där Wassärleitu hets u hipschi Chumma; unterhalb der Wasserleite hat es eine schöne Geländemulde. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 76, 347.

 

Chummet, Chummeti; N; s; Kummet, Geschirr; hilf mär dum Muilti ds Chummet uifzleggu! hilf mir dem Maultier das Kummet aufzulegen!

 

Chuntsami; N; w; Ez; Kenntnis, Wissen, Kompetenz; wiär hei gçhei Chuntsami; wir haben keine Kenntnis.

 

chur(r)u, chur(ru)ti, gchur(r)ut; V; knurren, röcheln; ich bi dum Hintschi lièbär nit z noo ggangu, äs hed usoo gchurrut; ich bin dem Hund lieber nicht zu nah getreten, er hat so geknurrt.

 

Chutschili, Chutschilini; N; s; Kälblein (Koseform); Chutschili chumm, chumm! Kälblein, komm, komm!

 

 

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