F
faa, fengi, gfangu; V; fangen; we d Chatza alli Miisch fengi, de bruichti wär gçhei Fallä z schtellu; wenn die Katze alle Mäuse fangen würde, dann bräuchten wir keine Fallen aufzustellen. Die Konjunktivform fengi wird heute meist durch fääti bevorzugt.
fäädrig od. fäärdrig, - ä, - i, - s; letztjährig, vom letzten Jahr; äs hed no fäädrigi Häärdepfil im Çhällär; es hat noch letztjährige Kartoffeln im Keller.
Faalt, Fääldä; N; m; Falte (in einem Kleidungsstück); warfär kaaltuscht d Hand in dä Fääldu? wozu versteckst du die Hand in den Falten? Heute wird meistens Faaltä benutzt.
Faarbil(l)ä; N; Mz; 1. Rüschen, gekrauste oder gefältelte Stoffränder, die als schmückender Besatz dienen; hescht gsee, weli hipschi Faarbillä sind an dem Rock? hast du gesehen, welch schöne Rüschen sind an jenem Damenrock? 2. Stoffrand (Abschluss beim Weben).
Fäärli, Fäärlini; N; s; Ferkel, Schwein; dascht us drägçhigs Fäärli; das ist ein schmutziges Ferkel. Beliebter Spruch beim Zügeln der Schweine: Fäärlini robu, ggusch-ggusch-ggusch!
fäärlinu, fäärlinuti, gfäärlinu(t); V; gebären, werfen (beim Schwein); iischi Moora het gfäärlinut; unser Mutterschwein hat Ferkeln geworfen.
fääru; letztes Jahr; wiär sii fääru oi chu; wir sind letztes Jahr auch gekommen.
Faaruchruit; N; s; Ez; Farnkraut; in denä Felinu hets bars Faaruchruit; in jenen Felsabgründen wächst lauter Farnkraut.
Fääsch, Fääscha; N; m; schmaler Grasstreifen im Gefels; wiär hei sus inu leidu Fääsch mièssu ga untschtellu; wir haben ihn aus einem schmalen Felsgrasband befreien müssen. Das Wort ist auch durch Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 188, 190.
Fääscha, Fääschä; N; w; stoffartiger Wundverband, Wickelband; äär het du Aaru mid äru Fääschu ínngibunnu; er hat den Arm mit einem Wundverband eingebunden.
fääschu, fääschuti, gfääschut; V; einwickeln, einbinden; schii hend mu dun Aaru mièssu fääschu; sie haben ihm den Arm einbinden müssen. Siehe dazu auch ífääschu!
Faawä od. Pfaawä; N; Mz; Wollgras (Blume); hescht dii hipschu Faawä in där Lischu gsee? hast du die schönen Wollgräser im Moor gesehen?
Fadmig, Fadmigä; N; w; Spur, Überrest eines Weges oder einer Wasserleite; mu het numu me u lièchti Fadmig van äru Wassärleitig funnu; man hat nur mehr eine schwache Spur einer Wasserleite gefunden.
Fadu, Fädu; N; m; Verkleinerungsform: Fädi, Fädini; Faden; schiis Läbä hed an umu Fädi ghangjät; sein Leben hat an einem dünnen Faden gehangen.
Fägär, Fägra; N; m; Feger, Lausbub, Spitzbube; iär siid mär Fägra gsi! ihr seid mir Lausbuben gewesen!
Fägchu, Fägçhä; N; m; Flügel; deer Hanu het pfellig gschtrumpúärti Fägçhä; jener Hahn hat ziemlich verkrüppelte Flügel.
Faggsä; N; Mz; Borstengras, Wildheu; duozumaal hei wär fascht un Drittul Hew a Faggsä zuogitaa; dazumal haben wir fast einen Drittel des Heubedarfs mit Wildheu eingedeckt.
faggsu, faggsuti, gfaggsu(t); V; Wildheu ernten bzw. sammeln; wiär sii in alli Felinä ga faggsu; wir sind in alle gefährlichen Felsabgründe Wildheu sammeln gegangen.
Fägnäscht, Fägnäschti; N; s; zappelige, unruhige Person; das Fägnäscht cha schi nit schtill hä; jene unruhige Person kann sich nicht stillhalten.
Fakánz; Ferien, Schulferien, unbesetzte Stelle. Siehe unter Vakánz!
faktíärt, - ä, - i, - s; geeicht, markiert; deer Goonu ischt faktíèrtä; jene Schöpfkelle ist mit einer Eichlinie markiert.
faktíäru, faktíärti, faktíärt; V; markieren, eichen eines Hohlmasses (z. B. Flasche, Becher, Eimer, Schöpfmass); ich hä iischi Zidélä la faktíèru; ich habe unsere Eimer eichen lassen.
Fäla, Fälä; N; w; rabiates, kaltherziges Frauenzimmer mit Haaren auf der Zunge; mit deer Fälu hescht sus nid liächt; mit jenem rabiaten Frauenzimmer hast du es nicht leicht.
Falg, N; m; Ez; Erdreich mit hoher Bodennässe; dits Mättulti het hiir u settigä Falg, das mu nimmä muäs wässäru; diese kleine Wiesenparzelle hat heuer eine derart starke Bodennässe, dass man nicht mehr bewässern muss.
Fälgä; N; Mz; Name eines Gartenunkrautes; Fälgä sind numu unnitzus Ggjätt; Fälgä sind nur unnützes Unkraut.
Fallu od. fallunds Wee, N; s; Ez; Fallsucht, Epilepsie; äs het ds Fallu; er ist Epileptiker; mim fallund Wee ischt nit z gschpassu; mit Epilepsie ist nicht zu spassen.
fältsch, - ä, - i, - us; unaufrichtig, verborgen, hinterlistig; dits Hintschi ischt us fältschus Gschpeischt; dieser Hund ist ein hinterlistiges Biest.
faltschä Fingär värbinnu; für das Falsche entscheiden; daa heschtär du faltsch Fingär värbunnu; da hast du das Falsche gewählt bzw. gemacht.
Fältschi; N; w; Ez; Falschheit; d Fältschi schticht eim lang nid in d Oigu; die Falschheit wird lange nicht augenfällig.
Faltschus Grupp; N; s; Krupphusten, Pseudokrupp (typische Kinderkrankheit), Entzündung der oberen Atemwege (Kehlkopf) mit bellendem Husten; mim faltschu Grupp gits eppä oi Aatunoot; beim Krupphusten gibt es manchmal auch Atemnot.
fälu, fäluti, gfälut; V; entfellen, Fell abziehen (beim Schlachten); äär het ds Gitzi gfälut; er hat das Zicklein entfellt.
falw, - ä, - i, - s; trüb, bleich; hiitu ischt där Himmil falwä; heute ist der Himmel trüb.
Fanu, Fänu; N; m; Verkleinerungsform: Fändli, Fändlini; Fahne; wiär sii mit dä Fändlinu ga schweichu; wir sind mit den Fähnlein schwenken gegangen.
Fara, Farä; N; w; unruhiges, herumschweifendes Mädchen oder Frau (vielfältige Bedeutung); dii Fara bärchúnd niä gnuäg; dieses unruhige Mädchen bekommt nie genug.
färáb; hinab, nach unten; wiär gää jetz färáb; wir gehen jetzt nach unten.
färácha; herbei, herüber; we chuscht färácha? wann kommst du herüber?
färglii(ch); deswegen, wenn (…), dann (…); we wär schoo Barlógga maçhä, de nämi wär do färglii oi us Glesji Wii; wenn wir schon Rasthalt machen, dann nehmen wir doch auch ein Gläschen Wein.
färí; hinein; gang numu färí in d Schtuba! gehe nur hinein in die Stube!
Fär(r)ich, Fär(r)icha; N; m; Pferch, Einzäunung; hilf mär d Schaaf in du Färrich z jagu! hilf mir die Schafe in den Pferch zu jagen! Heute wird eher Färich, Färicha bevorzugt. Das Wort existiert auch als Ortsbezeichnung. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen (2006), S. 224.
färícha; herein, herunter; chumm färícha! komm herein!
färrächtsch; rechts wegen, definitiv gültig; ischt jetz das färrächtsch old nit? ist jetzt das definitiv gültig oder nicht?
färthí; fürderhin, von nun an; färthí chumi nimmä; von nun an komme ich nicht mehr.
färúis; hinaus; we geischt färúis zä andru? wann gehst du hinaus zu den andern?
färwáss; wofür, wozu; färwáss soli chu? wozu soll ich kommen? Synonym: warfär.
Fäschä; N; Mz; Rutenbündel, gebündelte Laubzweige; wiär hei Fäschä zämugibunnu; wir haben Rutenbündel zusammengebunden.
Faschéttä; N; Mz; Wadenbinden, Überstrümpfe; in dem Schnee mièsst är guäti Faschéttä álleggu; bei so viel Schnee müsst ihr gute Wadenbinden anziehen.
fäschru, fäschruti, gfäschrut; V; ausfransen, Fasern bilden; dischi Hosubei fäschrund oi lengärimee uis; diese Hosenbeine fransen auch länger je mehr aus.
faschtä, faschtäti, gfaschtät; V; fasten; wellds nid cha faschtä, cha oi nit värzichtu; wer nicht fasten kann, kann auch nicht verzichten.
Faschtídi, Faschtídinä; N; w; mühsamer Aufwand, Umständlichkeit, Anstrengung; mach där wägu miinä nit z groossi Faschtídi; bereite dir wegen mir nicht zu grosse Umstände.
Fassúng, Fassúngä; N; w; Aussehen, Anstand, Aufmachung, Ausstaffierung; hiitu machscht gçhei guäti Fassúng; heute hast du kein gutes Aussehen.
fatt, - ä, - i, - s; fade; ischt das u fatti Suppa! ist das eine fade Suppe!
Fat, Fet; N; m; pfadartiges Grasband im Gefels; wiär sii in umu leidu Fat; wir sind in einem gefährlichen Grasband. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 105, 295.
Fatscha, Fatschä; N; w; Gesicht, griesgrämiges Gesicht; was machscht hiitu fär u Fatscha; was machst du heute für ein griesgrämiges Gesicht.
Fättär(r)a, Fättär(r)ä; N; w; Vättere. Siehe unter Vättära!
Fätzär, Fätz(ä)ra; N; m; Halbwüchsige(r), Pubertierende(r), sich Neckende; mid iischä Fätzäru muäscht halt Giduld hä; mit unseren Halbwüchsigen musst du halt Geduld haben.
Fatzineetli, Fatzineetlini; N; s; 1. Einstecktüchlein, Taschentuch (als Ersatz); waa hescht mär d Fatzineetlini värtreelt? wo hast du mir die Einstecktüchlein verlegt? 2. Spassvogel, Ulknudel, Komiker; dui bischt mär us Fatzineetli; du bist mir ein Spassvogel. Variante: Poschetli.
fätzlu, fätzluti, gfätzlu(t); V; schwenken, winken, gestikulieren, fuchteln, hin und her bewegen; äs het mit dä Hendu gfätzlut; er hat mit den Händen gefuchtelt.
Fätzu, Fätzna od. Fätzä; N; m; 1. Fetzen, Lappen; gib mär á u Fätzu Papiir! gib mir doch einen Fetzen Papier! 2. Koloss, Bulle, Riese; gägu denu Fätzu hän ich niggs z pschtellu; gegen diesen Koloss habe ich nichts auszurichten (keine Chance).
Feenu; N; m; lauer Süd- bis Ostwind der Simplon-Südseite, der eigentliche Föhn der Simlpon-Südseite ist der Nord- bzw. Westwind und wird als där Waarum Wind bezeichnet; där Feenu bringt iisch Rägu old Schnee; der Süd- bzw. Ostwind bringt uns Regen oder Schnee.
Feer, Feerbäärg; a Feer gaa; Lokalname einer bestimmten Bergflanke zwischen Gstein-Gabi und dem Zwischbergental; am Feerbäärg hets uschuppu Higgjini und Mättultini; am Feerberg hat es viele Hütten und Wiesenparzellen; wiär sii a Feer ggangu; wir sind an den Feerbäärg gegangen. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen (2006), S. 250.
feist, - ä, - i, - s; fett, fettig, dick; feisti Schwii heint vill Schpäck; fette Schweine haben viel Speck; Simpilärçhääs ischt feistä Çhääs; Simpelerkäse ist fetter Käse (Raclettekäse); lascht feist od. ballu feist; sehr fett, übermässig dick; stark gemästet; welis lascht feists Fäärli! welch ein enorm dickes Ferkel.
feistä Froontag; fetter Donnerstag; was mu am feistu Froontag maçhä, das frässä eim d Miisch; was man am fetten Donnerstag tue, das würden einem die Mäuse wegfressen.
feistä, feistäti, gfeistät; V; fett werden, dick werden, zunehmen an Gewicht; iischi Schwii hent schtattli gfeistät; unsere Schweine haben stark zugenommen.
Feisti; N; w; Fettleibigkeit; diär tuät d Feisti oi nit gad schee! du leidest auch nicht gerade unter Fettleibigkeit!
Féli, Félinä; N; w; Absturz, Abgrund, Schlund; duozumaal ischt mu in alli Félinä ga faggsu; dazumal ging man in alle Felsenschlünde Wildheu ernten.
fellu, fellti, gfellt; V; fällen, umfällen, umstürzen; schii hent di Beim gfellt; sie haben die Bäume gefällt.
Fennär, Fennära od. Fendra; N; m; Fähnrich; där Fennär marschíèrt voruis; der Fähnrich marschiert voraus.
ferggu, fergguti, gferggut; V; führen, bringen; wièr gää ds Chièji ga ferggu; wir führen die Kuh zum Stier und lassen sie decken; wiär hei du gans Pagaasch där du Bäärg uif mièssu ferggu; wir haben das ganze Gepäck den Berg hinaufführen müssen.
ferig; fertig, beendet; jetz ischt allds ferig; jetzt ist alles fertig. Heute wird fertig bevorzugt.
fertigu, fertiguti, gfertigut; V; vernichten, demoralisieren, heruntermachen, abkanzeln; warfär fertiguscht mi usoo? warum demoralisierst du mich derart?
feschtä, feschtäti, gfeschtät; V; dick(er) werden, zunehmen, ansetzen; äs hed leit gfeschtät; er hat stark zugenommen!
Fetzul od. Fetzil, Fetzla; N; m; Fötzel, Fremdling, merkwürdiger Mensch, Tunichtgut; mit fremdä Fetzlu muäscht uifpassä; bei fremden Fötzeln musst du aufpassen.
fiágg; todmüde, übermüdet; hina bini fiágg; heute Abend bin ich todmüde.
fíälu, fíälti, gfíält; V; feilen; tuä mär á d Saaga fièlu; feile mir doch die Säge.
fíändschggu, fíändschgguti, gfíändschggu(t); V; sich flegelhaft betätigen, unfachmännisch oder schlecht basteln; unfachmännisch arbeiten; wennd usoo fíèndschgguscht, geit där allds kaputt; wenn du so flegelhaft arbeitest, geht dir alles kaputt.
Fíärig; N; w; Vorhaben, im Schilde (führen); was hescht abär uf där Fíärig? was führst du wieder im Schild?
Fiáschg, Fiáschggä od. Fiäschgg; dickbauchige Glasflasche im Strohkorb; schii hent mär u Fiáschg Wii prungu; sie haben mir eine Flasche Wein gebracht.
Fíätri, Fíätrinä; N; w; inneres Stofffutter eines Bekleidungsstückes; ds Miltum ischt in d Fíätri chu; die Motten sind in das innere Stofffutter gelangt.
Figäreetli, Figäreetlini; N; s; lebhaftes Mädchen; wettigs gschturus Figäreetli ischt das; was für ein ungestümes, lebhaftes Mädchen ist das.
figgu, figguti, gfiggu(t); V; 1. durchreiben, abnutzen; dischi Hosnä hescht z Tood gfiggut; diese Hosen hast du zur Unbrauchbarkeit abgenutzt; 2. ficken, begatten (obszöne Ausdrucksweise); figgu ischt uis gruisigs Woort, wa mu nit sellti bruichu; ficken ist ein obszönes Wort, das man nicht benutzen sollte.
fii, fiinä, fiini, fiis; nett, liebenswürdig, brav, fein; äs ischt u fiinä Nitschär; er ist ein netter Kerl.
fii; wohl fragwürdig, ominös; iär sid mär fii um Puttig; ihr seid mir wohl eine fragwürdige Gesellschaft.
Fiili; N; w; Ez.; Faulheit; mu het mu d Fiili gad usoo ánggsee; man hat ihm die Faulheit gerade so angesehen.
fiin, fiinä, fiini, fiis; sanft, brav; welä fiinä Nitschär ischt das! was für ein braver Kerl ist das!
fiinä, fiinäti, gfiinä(t); V; sanft werden, sich beruhigen; där Hund het gfiinät; der Hund ist ruhig geworden.
Fiirhuis, Fiirhiischär; N; s; Verkleinerungsformen: Fiirhuisi, Fiirhuisini, Fiirhiischini; Mauerhäuschen, Sennhütte oder gemauerter Hausteil mit offenem Herd; im Fiirhuis ischt un aalti Trächa; in der Sennhütte ist eine alte, offene Feuerstelle.
Fiirlillja, Fiirlilljä; N; w; Feuerlilie (Blume); Fiirlilljä heint fiirrooti Bliètä; Feuerlilien haben feuerrote Blüten.
Fiirzig, Fiirzigi; N; s; Zündholz; gimmär á ds Fiirzig fär ánzfiiru; gib mir doch das Zündholz um Feuer anzufachen.
fiischtär, fiischtärä, fiischtäri, fiischtärs; finster, dunkel; äs macht us fiischtärs Gsicht; er macht ein finsteres Gesicht.
fiischträ, fiischträti, gfiischträ(t); V; finster werden, dämmern, einnachten; äs fiischträt, jetz gää wär heim; es wird finster, jetzt gehen wir heim.
Fiischtri, N; w; Ez; Finsternis; in där Fiischtri sind alli Chatzä graawi; in der Finsternis sind alle Katzen grau.
fiiwoll; allerdings, sicher, zweifellos, bestimmt, gewiss, wohl doch; deer hed nisch fiiwoll gleit; der hat uns zweifellos hereingelegt.
Fili, Filini; N; Füllen, Fohlen; äs schpringt munándrä wiä us jungs Fili; es springt umher wie ein junges Fohlen.
filinu, filinuti, gfilinu(t); V; ein Fohlen werfen, gebären (bei Pferd, Esel); iischi Liisa hed no nid megu gfilinu; unsere Liesa (Pferdename) hat noch nicht zu werfen vermocht.
Filz od. Frouwwumantul; N; m; Frauenmantel (traditionelles Frauenheilkraut gegen Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden); wiär sii du Filz oi fär d Schwii ga läsu; wir sind Frauenmantel auch als Schweinefutter sammeln gegangen.
Fintschi, Fintschini; N; s; Chaote, Unordentliche(r), Liederliche(r), Schlampe; dui aarums Fintschi, çhenntischt jetz umaal Oornig machu; du armer Chaote, du könntest jetzt mal Ordnung schaffen.
Fir(r)fuäss, Fir(r)fiäss; N; m; Vorfuss des Strumpfes. Siehe unter Vir(r)fuäss!
fírärfaru, farti fírär, fírärgfaru; V; im Winter mit dem Vieh von einem Fütterungsstall zum andern ziehen; wenn ds Schiiri läärs ischt gsi, hescht mièssu fírärfaru; sobald die Scheune leer geworden ist, hast du mit dem Vieh in einen anderen Fütterungsstall umziehen müssen.
fírdärhi; von jetzt an, fortan, künftig; fírdärhi gää wär eendär; künftig gehen wir eher.
fírig, - ä, - i, - s; übrig, überzählig; hescht nid us fírigs Gguiti? hast du nicht ein überzähliges Messer?
Firlifanz; N; m; Ez; Firlefanz, wertlose Zierde, billiges Rankenwerk, minderwertige Dekoration; welä Firlifanz ischt das! was für ein minderwertiges Rankenwerk ist das!
firschig; unverhofft, unerwartet, vielleicht, vermutlich, beinahe, schliesslich; fischig ischt allds u Lugji; vielleicht ist alles eine Lüge.
Firscht, Firschta; N; w; Firsttragbaum; wiär hei d Firscht gsetzt; wir haben den Firstbaum aufgesetzt; zwischunt där Firscht und dum Schlaafboim gits oi no d Mittulfirscht; zwischen dem Firstbaum und der Fusspfette gibt es auch noch die Mittelpfette.
firunaa; sonst, normalerweise, üblich; mach sus wiät sus firunaa oi gmacht hescht; mach es wie du es sonst auch gemacht hast.
Fischi, Fischini; N; s; Fischel, 1. altes Hohlmass (etwa 20-25 Liter); us Fischi ischt gliichvill wiä viär Näpf; ein Fischel ist gleichviel wie vier Näpfe; 2. das Fischel war aber auch ein altes Flächenmass (je nach Zeitepoche 563 - 600m2); us Fischi Matta misst hunnärtsäggschufufzg Chlaaftär; ein Fischel Wiesland misst hundertsechsundfünfzig Klafter. Die Bezeichnung ist auch durch Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 57, 196.
Físchil(l)a, Físchil(l)ä; V; w; Fischele, leicht konisches, beinahe quaderförmiges, löchriges Holzmodell (als Unterlage ein Brett, oben eine Platte mit Stein beschwert), in das die feuchte Ziegermasse zur Formung und Trocknung hineingepresst wurde; in där Físchillu hei wär du Scheidul uisgiprässt; in der Fischele haben wir den Zieger ausgepresst.
fisíärlich, - ä, - i, - s; hoffärtig, wählerisch, empfindlich, sonderlich, delikat; dascht us fisíèrlichs Wiibuvolçhji; das ist eine heikle Frauensperson; dii het fisíärliçhi Maníèrä; die hat ein delikates Auftreten.
Fissil, Fissla; N; s; Schnur; ds Çhettili hei wär an umu Fissili angghaichts gçhäbä; das Medaillon haben wir an einer Schnur aufgehängt gehabt.
Fittlu, Fittlu; N; s; Gesäss, Hinterteil (derb bei Personen, jedoch normal bei Tieren); uf ds Fittlu gçhiju; auf den Hintern fallen; Fittlu hä; Mut haben; dui hescht oi nit Fittlu eppis z sägä; du hast auch keinen Mut etwas zu sagen; Fittlu am Zui; ratlos; jetz bini Fittlu am Zui; jetzt bin ich ratlos.
fittluchu, fittluchuti, gfittluchu(t); V; rastlos herumtollen; iär siid ubärall umcha gfittluchut; ihr seid überall herumgetollt.
Fittluläckär, Fittluläckära; N; m; Schmeichler (grob gemeint); Fittluläckära gits mee wa mu meint; Schmeichler gibt es mehr als man meint.
fitzu, fitz(u)ti, gfitzt; V; schlagen, hauen, züchtigen (mit Rute), mähen; mu het nisch gfitzt, we wär nit gfolgät hei; man hat uns geschlagen, wenn wir nicht gehorcht haben; tuäscht mär d Niidla fitzu; kannst du mir die Sahne steif schlagen; bis hina um Aabu megi wär allds gfitzu; bis heute Abend vermögen wir alles abzumähen.
Flaach; N; Ez; Luftdruckwelle; ich bi vam Flaach nidärgflogu, ich bin durch die Luftdruckwelle zu Boden gefallen.
Flaamu, Flaamä; N; m; Euter eines trächtigen Rindes, das noch keine Laktationen hatte; dits Rinnärli zeicht u flottä Flaamu; dieses trächtige Rindlein weist ein schönes Euter auf.
fläät, - ä, - i, - s; sauber, rein, echt, wirklich; ich hä us flääts Gguiti, ich habe ein sauberes Messer; äscht u fläätä Goich, er ist wirklich ein Narr; ich hä us flääts Gwissu; ich habe ein reines Gewissen; dascht flääd usoo; das ist echt so.
fläätigu, fläätiguti, gfläätigu(t); V; säubern, reinigen; Heipär fläätigu git blaawi Fingra; Heidelbeeren zu säubern verursacht blaue Fingern.
Fläcku, Flägçhä; N; m; Fleck; dii Flägçhä bringscht nimmä uis, die Flecken bringst du nicht mehr weg.
flängginu, flängginuti, gflängginu(t); grapschen, fassen, befingern, betatschen, greifen, in den Busen kneifen; schii sind värboorgu ga flängginu; sie sind sich im Verborgenen begrapschen gegangen. Heute wird fingärlu bevorzugt verwendet.
Flänggu, Flänggä; N; m; grosses Euter, grosses Stück (z. B. Wiese, Stoff); dii Chuä hed u Flänggu vamu Uitär; jene Kuh hat ein grosses Euter; dascht un gçheerigä Flänggu um Matta; das ist eine grosse Wiesenparzelle. Synonym: Schlänggu, Schlänggä.
Flär(r)a, Flär(r)ä; N; w; Hautschürfung; ich hä mär gad u Flärra ab; ich habe mir gerade eine Hautschürfung zugezogen.
Flättra, Flätträ od. Flättruta, Flättrutä; N; w; Menge, Stück, Bisschen, Deut; das seit mär jetz gad gçhei Flättra; das sagt mir jetzt gerade kein Bisschen zu bzw. das interessiert mich jetzt gerade keinen Deut; äs ischt gçhei Flättra nutz; es taugt zu nichts.
Flätzga, Flätzgä; N; w; ungewöhnlich gekleidete Frau; ischt das u leidi Flätzga! ist das eine hässlich gekleidete Frau!
Flätzgär; N; m; Alkoholrausch, Delirium, Trunkenheit; nächti hets abär u flottä Flätzgär ubär gçhäbä; gestern Abend hat er wieder einen tüchtigen Alkoholrausch gehabt.
flätzggu, flätzgguti, gflätzggu(t); V; flattern; d Windlä flätzggund im Wind; die Windeln flattern im Wind.
Fleezhaaggu, Fleezhääggu od. Fleezhaaggä; N; m; Flössstange, gebogener Metallhaken auf langer Holzstange, womit in grösseren Bächen Holz geflösst wurde; Fleezhääggu het mu frièjär fär ds Burattu i Laggii gibruicht; Flösshaken hat man früher zum Flössen von Baumstämmen im Laggintal benötigt.
fleezu, fleezuti, gfleez(u)t; V; flössen, Treibholz (im Wasser) befördern; duozumaal het mu ds Holz där d Laggina uissa gfleezt; damals hat man das Holz im Lagginbach herausgeflösst.
fleichundi Ğlidärsucht; N; w; fliegende Gliedersucht, Gicht (Rheumaart); hescht abär Míseer mit diinär fleichund Ğlidärsucht? hast du wieder Probleme mit deiner Gicht?
Fleiga, Fleigä; N; w; Fliege; hiitu sind d Fleigä beeschi; heute sind die Fliegen sehr aktiv.
Fleischschtrimpf od. Fleischtschaagguschtrimpf; N; m; Seidenstrümpfe; in dä Fleischschtrimpfu ischt mu nid in d Çhillcha ggangu; in den Seidenstrümpfen ist man nicht in die Kirche gegangen.
Fleischtällär, Fleischtällär; N; s; grösseres Rundteller aus Holz, worauf gesottenes Fleisch serviert wurde und sich die ganze Tischgemeinschaft bedient hat; uf dum Fleischtällär pliibt gwondli ds Unggäraatschiga zärúgg; auf dem Fleischteller bleibt gewöhnlich das minderwertige Fleisch zurück.
Fleissa, Fleissä; N; w; Ohrfeige; äär het mu u Fleissa ggä; er hat ihm eine Ohrfeige verpasst. Heute wir eher Fläissa verwendet!
Floiçhji, Floiçhjini; N; s; Schneeflöcklein; Floiçhjini tanzunt vam Himmil obunicha; Schneeflöcklein tanzen vom Himmel herunter.
Floisa, Floisä; N; w; Flausen, Unsinn, Faxen, Allüren; äs hed numu Floisä im Chopf; er (es) hat nur Flausen im Kopf.
Floonär, Floonära; N; m; Faulenzer, Taugenichts, Penner; u Floonär bruichscht mär de nit z dingu; einen Taugenichts brauchst du mir dann nicht anzuheuern.
floonu, floonuti, gfloonu(t) od. flooju, floojuti, gflooju(t); V; faulenzen, herumlungern, sich ziellos herumtreiben, nicht vorwärtsmachen; hiitu hescht oi numu umcha gfloonut; heute hast du auch nur herumgelungert und gefaulenzt.
Fluä, Fliä; N; w; Felsblock, grosser Stein; schii sind unnär dä Fliènu plibu; sie sind unter den Felsblöcken geblieben.
Flucht; N; w; Ez; Flucht, Schusslinie; wiär sii gad in einär Flucht gschtannu; wir sind gerade in der Schusslinie (hinter einander) gestanden.
Flugg, Fligg; N; m; Flug, Sprung; schii hed um pfelligä Flugg gnu; sie hat einen ziemlichen Sprung gemacht.
fluggsch; sofort, sehr schnell, wie im Flug; dascht jetz abär fluggsch ggangu; das ist jetzt aber sofort gegangen.
Fluim; N; m; Ez; Flaum; ich sägä dem Fluim und nid Baart; ich bezeichne das als Flaum und nicht als Bart.
folgä, folgäti, gfolgä(t); V; gehorchen, parieren, befolgen, sich beugen; schii folgänd mär gçheis Woort; sie gehorchen mir kein Wort.
Folla, Follä; N; w; Seihtrichter, trichterförmiges Milchsieb aus Blech. Siehe unter Volla!
Folluschuppu, Folluschuppä; N; m; Filterbausch für Seihtrichter. Siehe dazu unter Volluschuppu!
foorna; draussen (im Freien); foorna ischt um moorz Çhellti; draussen ist eine grosse Kälte.
Foschär, Foschär; N; s; Schürze. Siehe unter Voschär!
Foschärtagwa(n), Foschärtagwana; N; m; Brautwerbung, Tagesarbeit des Bräutigams bei den Brauteltern, als Werbung um die Hand der Tochter. Siehe unter Voschärtagwa(n)!
Fotzluta, Fotzlutä; N; w; Flockenpartikel, flockige Ausscheidung aus einer Flüssigkeit (z. B. bei Milch); va deer Milch wili niggs wissu, dii het Fotzlutä dri; von dieser Milch will ich nichts wissen, die enthält Flockenpartikel.
Fräägiloch, Fräägilechär; N; s; Person, die alles ausfrägt bzw. wissen will; das Fräägiloch geid mär schoo lang ufu Weckär; diese Person, die alles wissen will nervt mich schon lange.
Fraas; N; m; Ez; abscheuliches Mahl, schlechtes Essen, minderwertiges Futter; welä Fraas ischt cha dits; was für ein abscheuliches Essen ist doch dies.
Frankatuir, Frankatuirä; N; w; Frankatur, Kosten einer Postsendung (Briefmarke inkl. Abstempelung); ooni Frankatuir chascht du Briäf nit schicku; ohne Frankierung kannst du den Brief nicht senden.
Frässuta, Frässutä; N; w; Fressgelage, Schlemmerei; in där Faschtu gits gçhei Frässuta! in der Fastenzeit gibt es keine Schlemmerei!
Frees; N; s; Brustschmerzen, Milchgangkrämpfe beim Stillen eines Kindes; schii het gat ds Frees pärchú, abär das heert bald uif; sie hat soeben Brustschmerzen beim Stillen bekommen, aber das hört bald auf.
Friäji; N; w; Frühe, Morgengrauen; wiär sii in där Frièji uifgschtannu; wir sind in der Frühe aufgestanden. Varianten: Herrgottsfriäji oder in allär Friäji sind eine Steigerungsform von Friäji und bedeuten "im frühesten Morgengrauen".
friili; allerdings, gewiss, bestimmt; friili häni mus gseit, abär äs hed nit glosät; gewiss habe ich es ihm gesagt, aber er hat nicht zugehört.
Frischig, Frischiga; N; m; Hammel, kastrierter Jungwidder (jünger als zwei Jahre alt); hiir hei wär um parr Frischiga fär z metzgu; heuer haben wir ein paar Hammeln zum Schlachten.
Frisuir, Frisuirä; N; w; Frisur, Haarschnitt; was hescht de hiitu fär u Frisuir? was hast du denn heute für eine Frisur?
Froontag, Froontaga; N; m; Donnerstag; där feist Froontag und där Hofroontag sind zwei schpezjelli Froontaga; der fette Donnerstag und der Gründonnerstag sind zwei spezielle Donnerstage.
Frouw, Frouwwä; N; w; Frau, Dorffrau, Dame; früher verstand man unter dem Begriff Frouw eine vornehme Dame, heute steht diese Bezeichnung allgemein für Frau; in iischum Deerfji hets numu ei Frouw ggä, di Doorffrouw, alli andru sind Wiibär gsi; in unserem Dorf hat es nur eine vornehme Dame gehabt, die Dorffrau, alle anderen waren gewöhnliche Frauen. Weib bzw. Weiber war keines Falls abwertend gemeint!
Frouwwu(n)tag, Fouwwu(n)taga; N; m; Frauentag (Mariä Empfängnis am 8. Dezember); am achtu Chischtmaanut fiirunt di Katolíku du Frouwwuntag; am achten Dezember feiern die Katholiken den Frauentag, das Fest Mariä Empfängnis.
Fruima, Fruimä; N; w; Pflaume; där Ettär Johann hed us Gçhilo Fruimä prungu; der Onkel Johann hat ein Kilogramm Pflaumen gebracht.
fruschíäru, fruschíärti, gfruschíärt; V; schmuggeln; duozumaal het mu miässu fruschíèru fär d Famili z ärhaaltu; damals hat man schmuggeln müssen um die Familie zu erhalten.
Fruschíng, Fruschíngu; N; m; Verkleinerungsform: Fruschíngi, Fruschíngini; Schmuggler; bis in d Sächzgärjaari het mu haruntar Fruschíngini gsee; bis in die Sechzigerjahre hat man hie und da Schmuggler gesehen.
Fuär, Fuärä; N; Fuhre, Ladung; wiär hei zwee Fuärä Buu gschlittnut; wir haben zwei Fuhren Mist mit dem Schlitten transportiert.
Fuärgeiss; N; w; Leitziege, Anführerin; wennt dii Fuärgeiss uf diinär Siitu hescht, de geits va sälbu; wenn du diese Anführerin auf deiner Seite hast, dann geht es von alleine.
fuärig, - ä, - i, - s; sättigend, füllend, nährend; ds hiitig Mitág ischt wäärli fuärigs gsi; das heutige Mittagessen ist wahrlich sättigend gewesen.
Fuärwäärch, Fuärwäärçhi; N; s; 1. Fuhrwerk; will wär jetzu Maschiinä hei, hei wär gçhei Fuärwäärçhi mee; weil wir jetzt Maschinen haben, haben wir keine Fuhrwerke mehr; 2. Getue, Hantieren, Gefuchtel; fii us Fuärwäärch heid iär daa! wahrlich ein Getue habt ihr da!
fuärwäärchu, fuärwäärchuti, gfuärwäärchut; V; fuhrwerken, aufgeregt hantieren, herumfuchteln; iär fuärwäärçhät du ganzu Tag und bringät gliich niggs ab; ihr hantiert den ganzen Tag herum und bringt trotzdem nichts ab.
Fuäss (- uf gliichum); gleicher Meinung, einig, übereinstimmend; dii sind oi nid allpod uf gliichum Fuäss; die sind auch nicht immer gleicher Meinung.
Fuätäraal, Fuätäraali; N; s; Brillenetui; schii het ds Fuätäraal värlooru; sie hat das Brillenetui verloren.
Fuggs(ä)ruida; N; w; Fuchsräude. Siehe dazu unter Ruida!
Fuggs, Figgsch; N; m; Fuchs; we d Figgsch usoo leit hoirunt, de gits u lengi Hipschi old u lengi Leidi; wenn die Füchse so hässlich keckern, dann gibt es eine lange schöne oder eine lange hässliche Wetterperiode.
fuggstiifulwilt, - ä, - i, - s; fuchsteufelswild, sehr aufgebracht; äär ischt fuggstiifulwiltä gsi; er ist fuchsteufelswild gewesen.
fuggsu, fuggsuti, gfuggsu(t); V; nerven, ärgern; das fuggsud mi jetz gad; das ärgert mich jetzt gerade.
Fuggsuschwanz; N; m; Fuchsschwanzsäge, Einhandsäge; u Fuggsuschwanz ischt u Handsaaga mid umu breitu Saagublatt; ein Fuchsschwanz ist eine Handsäge mit einem breiten Sägeblatt.
Fuiletsch, Fuiletscha; N; m; Faulenzer, Faulpelz; mit dem Fuiletsch chuscht nid ab Tätsch; mit dem Faulenzer kommst du nicht vom Fleck.
Fundum od. Fondum; N; s; Stiftung, rechtliche Einrichtung, die einem bestimmten Zweck auf Dauer gewidmet ist; d Fändlini, wa mu an Zant Herrgonschtag zum Antheis mídnimmt sind alli us umu Fundum gschtiftuti; die Fähnchen, die man bei der Fronleichnamsprozession mitträgt, sind alle durch eine Stiftung gestiftet.
Funggu, Funggä; N; m; Verkleinerungsform: Funggi, Funggini; Mops, Pummel, kleine, rundliche Person; äscht us chleis Funggi van umu Wiibärli; es ist ein sehr kleines Frauchen.
funggu, fungguti, gfunggut; V; stopfen, zerknittern, zerknüllen; ich hä allds in du Sack gfunggut; ich habe alles in den Sack gestopft.
Fura, Furä; N; w; 1. Furche, Gartenfurche; ich muäs no zwee Furä Gaartu houwwu; ich muss noch zwei Furchen Garten (mittels Hacke) hacken; 2. Streich, auffallende Aktivität, Ding, das gedreht wird; nächti ischt abär u Fura ggangu; gestern Abend ist wieder ein Ding gelaufen. Das Wort Fura ist auch in Lokalnamen bekannt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 85, 201, 343.
futsch; erledigt, kaputt, defekt, fertig, eliminiert, vernichtet, tot, verstorben; dischi Bira ischt futsch, dii muäscht uiswäggslu; diese Glühbirne ist defekt, die musst du auswechseln; dischi Fleiga ischt futsch, jetz hescht Ruä; diese Fliege ist eliminiert, jetzt hast du Ruhe.
futschggu, futschgguti, gfutschggut; V; vernichten, eliminieren, töten (eines Ungeziefers); tuä mär abu dii gruisig Schpinna futschggu! töte mir doch diese grausige Spinne!
Futz, Futza; N; m; Fotze, Scheide, Frauenvagina (derb); äs gääbi oi us wäächärs Woort als Futz; es gäbe auch ein schöneres Wort als Fotze.
Fuuria, Fuuriä; N; w; aufregende Bescherung, Hektik, ungestüme Handlung; wiär hei mit dem Hintschi un enz Fuuria gçhäbä; wir haben mit jenem Hund eine aufregende Bescherung gehabt.
Erstelle deine eigene Website mit Webador