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la á(nn)gaa, läässi la á(nn)gaa od. lièngji la á(nn)gaa, á lann gaa; es bewenden lassen, es gut sein lassen; ich lièngis la ánngaa; ich würde es gut sein lassen; lach sus doch darmig la anngaa! lass es doch damit bewenden! Heute bevorzugte Variante: la ágaa; ich läätis usoo la ágaa.
La(a)gul, La(a)gul; N; s; Verkleinerungsform: La(a)gulti, La(a)gultini; Lagel, ovales Holzfass; schii miässund us Laagul Wii ferggu; sie müssen ein Lagel Wein transportieren.
laa, läässi od. lièngji, glaa; V; lassen; i läässi das la sii od. i lièngji das la sii; ich würde das sein lassen. Heute würde man eher sagen: ich lääti das la sii.
Spezialität: laa la; sein lassen; laascht sus la sii; lässt du es sein; äär laad mi la machu; er lässt mich machen; lach sus la värlottru! lasse es verganden!
Laariffaari, Laariffaarini; N; s; Unzuverlässiger, Nachlässiger; uf denu Laariffaari chascht di nit värlaa; auf diesen Unzuverlässigen kannst du dich nicht verlassen.
Laarva, Laarvä: N; w; Fasnachtsmaske; d Ootschini hent hiir gfirçhigi Laarvä anggçhäbä; die vermummten Personen haben heuer (zur Fasnachtszeit) furchterregende Masken getragen.
Läätschina; N; w; Lärchenharz; dischi Schpäälta ischt volli Läätschina; dieses Holzscheit ist voll Harz.
Läbunda dríchu (ds -); von Maden befallen (Lebensmittel); denu Çhääs cha mu nimmä ässu, daa ischt ds Läbunda dríchu; jenen Käse kann man nicht mehr essen, er ist von Maden befallen worden.
laçhä, laaçhi od. lachti, glaçhät; V; lachen; wiär hei alli glaçhät; wir haben alle gelacht. Heute wird fast nur mehr lachti und glacht benutzt.
lächtru, lächtruti, glächtru(t); V; Schleimausfluss haben (aus der Scheide einer brünstigen Kuh); we d Çhiä lächtrunt, de sindsch riitigi; wenn die Kühe Schleimausfluss haben, dann sind sie brünstig.
Lächtruta, Lächtrutä; N; w; Schleimausfluss (Schleimband) aus der Scheide einer brünstigen Kuh; dii Lächtruta zeicht mär, dasch nit phaaltu het; dieses Schleimband zeigt mir an, dass sie nicht trächtig geworden ist.
Läckmärumaarsch (där -); den Anschiss haben, keine Motivation haben, keine Lust haben; hiitu häni du Läckmärumaarsch; heute habe ich keine Lust.
Läckschtei, Läckschteina od. Läckfluä, Läckfliä; N; m; Leckstein, Salzleckstein, worauf den Schafen Salz und Leckspeise gestreut wird; di Tuitini sind alli mim Läckschtei gsi; die Schafe sind alle beim Leckstein gewesen. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 358.
Läcktag, Läcktaga; N; m; Lecktag, Tag, an dem die Schafbesitzer ihre Tiere zusammentreiben und in einem Färrich sammeln, wo sie gezählt und mit Gläck (Leckspeise) gefüttert werden; duozumaal isch mu alli vièrzän Taga zum Läcktag ggangu; dazumal ging man alle vierzehn Tage zum Lecktag. Vgl. E. Zenklusen, Aus Simplons alten Tagen (1965), S. 87 und E. Jordan, Einheimische erzählen (1985): S. 103 - 108.
läcku, läckti, gläck(u)t; V; lecken; ds Huntsi het mär d Hand gläckt; das Hündlein hat mir die Hand geleckt.
Lädri, Lädrinä; N; w; 1. Prügelei, Tracht Prügel; duozumaal hets de eppä umaal u Lädri ggä; damals hat es dann manchmal eine Tracht Prügel gegeben; 2. grosse Menge; äs hed um moorts Lädri gschniit; es hat eine sehr grosse Menge geschneit.
lädru, lädruti, glädrut; V; hauen, verprügeln; duozumaal heindsch eis no glädrunt; damals haben sie einen noch verprügelt.
Ladu, Lädu; N; m; 1. Holzbrett; där Ladu ischt gibrochu; das Holzbrett ist gebrochen; Verkleinerungsform: Lädi, Lädini; ds Lädi ischt z churzus; das Holzbrettchen ist zu kurz;
2. Verkaufsladen; d Lädu sind banggärútt ggangu; die Verkaufsläden sind konkursgegangen.
Lafetsch od. Lawetsch; N; m; Lavetz-, Seifen- oder Speckstein (ist auch ein Lokalname auf der Alpe Alpjä); wièr gää ufu Lawetsch gan ds Vee reichu; wir gehen auf den Lawetsch das Vieh holen. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 287.
Laffa, Laffä; N; w; Schulterstück eines Schlachttieres (Kuh, Rind); wiär wellä hiir numu me ei Laffa; wir wollen dieses Jahr nur mehr ein Schulterstück.
Lafri, Lafrini; N; m; Plappermaul, Redegewandte(r); dischä Lafri cha ds Muil niä zuähä; dieses Plappermaul kann den Mund nie halten.
lafru, lafruti, glafru(t); V; labern, plappern, schwafeln; dui magscht oi mee glafru wa gliifru; du vermagst auch mehr zu labern als zu liefern.
Lágaar; N; s; Karamell, wird durch starkes Erhitzen von Zucker, Milch und etwas Nidel hergestellt; das ischt us uvärschämmts Lágaar; das ist ein vorzügliches Karamell.
Lägär, Lägär; N; s; Ruheplatz des Viehs; hiä ischt us gäbigs Lägär; hier ist ein bequemer Ruheplatz des Viehs. Die Bezeichnung wird auch als Lokalname (auf der Rossbodenalp) verwendet. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006): S. 106.
Läggni, Läggninä od. Lägundi, Lägundinä; N, w; Ebene; hiä in där Läggni geits guät; hier in der Ebene geht es gut; in där Lägundi geits bessär; in der Ebene geht es besser.
lägund, - ä, - i, - s; eben, flachliegend bzw. relativ sanft ansteigend (wenn es in einem Steilhang ist); där Wägg geit lägund ubär; der Weg führt eben hinüber.
Lama, Lamä; N; w; Täferbrett; dischi Lamä chascht nimmä bruichu; diese Täferbretter kannst du nicht mehr gebrauchen.
lamaaschig, - ä, - i, - s; langsam, schleppend, schwerfällig; das ischt u lamaaschigi Tscheerla; das ist ein langsames Dummerchen.
Lamaaschigi; N; w; Trödelei, Gemächlichkeit, Saumseligkeit; dui mit diinär Lamaaschigi chuscht allpot z schpaat; du mit deiner Trödelei kommst dauernd zu spät.
Lametsch, Lametscha; N; m; Hinkefuss, Hinkebein; deer Lametsch chund nid ab Tätsch; jenes Hinkebein kommt nicht vom Fleck.
lametschu, lametschuti, glametschut; V; lahmen, lahm gehen, hinken; was lametschuscht de usoo? wieso lahmst du denn so? Synonym: haaggnu.
Lämmjär, Lämmjära; N; m; Zauderer, Zögerer, Saumseliger; mit dischum Lämmjär chuscht niänä hi; mit diesem Zauderer kommst du nirgends hin.
lammju, lammjuti, glammjut; V; Junges werfen (bei Schaf); iischi Tuitini hent glammjut; unsere Schafe haben ihre Lämmer geworfen.
lampä, lampäti, glampät; V; herunterhängen, herabhängen; äs lampäd ícha wiä un nassä Schträtsch; es hängt herunter wie ein nasser Lappen.
Lämpu, Lämpä; N; m; 1. Wamme, Halswamme (z. B. beim Stier), Doppelkinn beim Menschen; deer hed um moorts Lämpu; der hat eine mächtige Wamme; 2. Komplikation, Schererei; mach mär gçhei Lämpä! bereite mir keine Scherereien!
Läna, Länä; N; w; Lehne; uf dii Läna chascht di nit värlaa; auf diese Lehne kannst du dich nicht verlassen. Variante: Schtuälläna.
Ländri, Ländrini od. Ländriáng, Ländriángu od. Laari, Laarini; N; m; Langsamer, Bummler, Trödler, Unpünktlicher; mit denä Ländriángu chuscht niènä hí; mit diesen Trödlern kommst du nirgends hin.
ländru, ländruti, gländrut; V; säumen, trödeln, langsam etwas tun; warfär ländruscht de hiitu usoo? warum trödelst du denn heute so?
Lapbritt, Lapbrittär; N; s; Käsebrett (oft mit Randrinne) zum Auspressen der im Järb befindlichen Käsemasse; uf ds obär Lapbritt hed mu gwondli un Schtei drufgitaa; auf das obere Käsebrett hat man gewöhnlich einen Stein aufgelegt.
Lappi, Lappini; N, m; unbeholfener Faulenzer, Tollpatsch; deer aarum Lappi weis nid wiä wiitär; der arme Tollpatsch weiss nicht wie weiter; jedum Lappi schiis Chappi; jeder Mensch hat seine Macke (Marotte).
Läschpa, Läschpä; N; w; Lippe; seeri Läschpä tiänd eim wee; wunde Lippen tun einem weh.
lascht feist od. ballu feist od. pollu feist; übermässig dick; stark gemästet; das sind lascht feisti Schwii; das sind stark gemästete Schweine. Siehe auch unter feist!
Laschtig(i); N; s; Gummiband; bind mär abu denu Gguritsack mid umu Laschtigi zuä! binde mir doch diesen Kunststoffsack mit einem Gummiband zu!
Läsi, Läsini od. Krees; N; s; Blättermagen (von Wiederkäuern); ds Läsi ischt innuwennig usoo gfaaltuts wiä ds Krees van umu Trachtuhuät; der Blättermagen ist innwendig so gefaltet wie das Kresband (Faltkranz) eines Walliser-Trachtenhutes. Siehe dazu auch unter Krees!
läsu, lissti, gläsu; V; 1. etwas Geschriebenes lesen; ich hä di Ziitung gläsu; ich habe die Zeitung gelesen; 2. pflücken, sammeln; wiär gää ga Heipär läsu; wir gehen Heidelbeeren pflücken.
Lätsch, Lätscha; N; m; 1. Schlaufe, Knoten (bei Schnur, Seil oder Riemen); mach abu u wäächrä Lätsch! erstelle doch eine schönere Schlaufe! 2. Masche (beim Stricken); jetz hescht u Lätsch la gçhiju; jetzt hast du eine Masche fallen lassen; 3. schlechte Miene, unglücklicher Gesichtsausdruck; hiitu machscht u leidä Lätsch; heute machst du eine schlechte Mine.
Latschgoich, Latschgoicha od. Latsch(i), Latschini; N; m; linkischer, hochgewachsener Jüngling; denu Latschi häni schoo mee gsee; jenen linkischen Jüngling habe ich schon öfters gesehen. Varianten: Lúlatsch.
lätschu, lätschuti, glätschu(t); V; verwickeln, durcheinanderbringen, verstricken, taumeln; äs het mu d Woorti glätschut; er hat die Worte durcheinandergebracht; äs lätschud mu di Bei; er hat einen unsicheren Gang (z. B. wegen Gleichgewichtsstörungen).
Lätschuta, Lätschutä; N; w; Gewirr von Bändern, Schnüren oder Garn; dii Lätschuta bringi nimmä in d Oornig; dieses Gewirr bringe ich nicht mehr in Ordnung.
Latta, Lattä; N; w; 1. Latte, Stange; hiä mièssi wär u Latta schtellu; hier müssen wir eine Stange aufstellen; 2. hochgewachsener Mensch; dascht u Latta us Mangji gsi; das ist ein hochgewachsener Mann gewesen.
Lattuäçhi, Lattuäçhini; N; s; Eidechse; in denä Schteinu hets ubärall Lattuäçhini; in diesen Steinen hat es überall Eidechsen.
lätz, - ä, - i, - us; falsch, verkehrt, unrecht; das chunnd afu lätz uissa; das kommt wohl verkehrt heraus.
Latz, Lätz; N; m; Latz, Falte; denu Latz muäscht uisbeglu; jene Falte musst du ausbügeln.
Ledi, Ledinä; N; w; Traglast; äär brinngt mär u Ledi Holz; er bringt mir eine Ladung Holz.
Leena, Leeni; Magdalena, Madlen (Frauenname); ds Leeni chund appa nit; Madlen kommt wahrscheinlich nicht.
Leeschgrabu, Leeschgräbu; N; m; Strassengraben; där Leeschgrabu ischt vollä Dräck; der Strassengraben ist voll Dreck.
Leeschi, Leeschinä; N; w; kräftiger Regenguss; nächti hets u Leeschi ggä; gestern Abend hat es einen kräftigen Regenguss gegeben.
Leeschpuir, Leeschpuiru; N; m; Verdingbauer (Bauer, welcher sein Vieh an uns verdingt); iischi Leeschpuiru chumunt ds Vee chun ga reichu; unsere Verdingbauern kommen ihr Vieh abholen.
leeschu, leeschti, gleescht; V; leeren, ausschütten; ich leeschti no mee uis; ich würde noch mehr ausgiessen.
leetu, leetuti, gleetut; V; 1. löten; äär muäss du Draad leetu; er muss den Draht löten;
2. saufen, zu viel trinken; megunt dii schee gleetu! vermögen die viel zu trinken!
leew, - ä, - i, - s; lau, lauwarm; numu im leewu Wassär wäschu bringt nit vill; nur im lauwarmen Wasser zu waschen taugt nicht viel.
Leewi; N; w; Lauheit, laue Wärme; hiitu ischt ei Leewi; heute herrscht deutliche Lauheit.
leffju, leffjuti, gleffjut; V; löffeln; hescht allds usum Tällär gleffjut? hast du alles aus dem Teller gelöffelt?
Leffjuta, Leffjutä; N; m; Löffel voll; u Leffjuta Mäll ischt nit vill; ein Löffel voll Mehl ist nicht viel.
Lefful od. Leffil, Leffja; N; m; Löffel; äs het du heis Leffil la fallu; es hat den heissen Löffel fallen lassen.
leggu, leiti, gleit; V; legen, hinlegen; ich hä mi ins Bett gleit; ich habe mich ins Bett gelegt; d Hennä leggund schee; die Hühner legen viele Eier.
Legji, Legjinä; N, w; Schicht, eine Lage (Holz); ich hä u Legji Holzschiiggjini gitíschu; ich habe eine Schicht Holzscheite gestapelt.
Leid träägu, Leid treiti, Leid gitreit; Trauerkleidung tragen; schii hed lang Leid gitreit; sie hat lange Trauerkleidung getragen.
leid, - ä, - i, - s; 1. hässlich, widrig, gefährlich; wiär hei u leidi Tuir hinnär iisch; wir haben eine gefährliche Tour hinter uns; 2. schlecht (bei Wetter); im leidu Wättär gää wär nit vor ds Tiri; bei schlechtem Wetter treten wir nicht vor die Türe.
Leid; N; s; Ez; Leid, Trauer, Trauerkleid; us Leid z ärträägu ischt nid eifach; ein Leid zu ertragen ist nicht einfach; schii treid immär no Leid; sie trägt immer noch Trauerkleider.
leigu, liigti, glogu; V; lügen; warfär hescht glogu? warum hast du gelogen?
Leim; N; m; Lehm, Tonerde; mit dem Leim chascht nit schaffu; mit jenem Lehm kannst du nicht arbeiten. Die Bezeichnung kommt auch im Lokalname Leimeggultini (im Siit) vor. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006): S. 171.
Leisa, Leisä; N; w; Spur, Leitspur oder Fahrspur, die gezogen wurde (z. B. durch Schlitten im Schnee); mu het d Leisa no guät gsee; man hat die Spur noch gut gesehen. Synonym: Leiti, Leitinä.
Leischt, Leischtä; N; m; Leisten, hölzernes Fussformstück zur Herstellung von Schuhen; fär u Schuä z machu bruichts u Leischt; um Schuhe herzustellen benötigt es einen Leisten.
leischu, leischuti, gleischut; V; niedertrampeln, spuren; gang nit där ds Hew, suscht leischuscht allds nidär; gehe nicht durch das (stehende) Heu, sonst trampelst du alles nieder.
Leischuta, Leischutä od. Leischa, Leischä; N; w; Schleifspur, Spur im niedergetrampelten Gras; mu hed im Hew ubärall Leischutä gsee, wa ds Vee gmacht het; man hat im (stehenden) Heu überall Schleifspuren (von niedergetrampeltem Gras) gesehen, die das Vieh verursacht hat.
Leiti, Leitinä; N; w; Schleifspur im Schnee, die durch den Transport von Baumstämmen erzeugt wird; fär ds Burattu muäscht im Wintär un guäti Leiti hä; zum Arbeiten mit Holzstämmen musst du im Winter eine gute Schleifspur haben. Synonym: Leisa, Leisä.
Leitra, Leiträ; N; w; Leiter, Trittleiter; äär ischt van där Leitru gschtitzt; er ist von der Leiter gestützt.
Lemi; N; w; Lahmheit; ds Vee het d Lemi pärchú; das Vieh das die Lahmheit bekommen.
lengärimee; länger je mehr; ich hä lengärimee z heiss; ich habe länger je mehr zu heiss.
lenggschucht, - ä, - i, - s; längs, länglich; äscht u lenggschuchti Matta; es ist eine längliche Wiesenparzelle.
lenggu, lenggti, glenggt; V; genügen, ausreichen, hinreichen; äs lenggt jetz; es genügt jetzt.
lenggziitisch, - ä, - i, - us; Heimweh habend, Sehnsucht leidend (z. B. nach Eltern, Familie); dii lenggziitisch Tocha ğriint zuä; die Närrin weint dauernd vor Heimweh.
Lengiziit; N; w; Heimweh, Sehnsucht nach Liebgewonnenem; schii hed Lengiziit; sie hat Heimweh.
lenguscht, lenguschti; längst, bereits lange, seit langer Zeit; dascht lengscht värbii; das ist längst vorbei.
leschtärli; lästerlich, sehr, extrem; äs hed leschtärli vill gschniit; es hat sehr viel geschneit.
Letenii, Letenijä; N; w; 1. Litanei, Wechselgebet bzw. -gesang (zwischen Vorbeter und Gemeinde); hiitu hei wär d Allärheiligu-Letenii gibättut; heute haben wir die Allerheiligen-Litanei gebetet; 2. langatmiges, eintöniges Gerede oder Aufzählung; äs hed mär abär un ganzi Letenii värzellt; er hat mir wieder eine langatmige Geschichte erzählt.
letschthi od. letschti; letzthin, kürzlich, jüngst; letschthi hän is umúm gçheert; letzthin habe ich es wieder gehört.
Letschti Elig; N; w; Letzte Ölung, Krankensalbung (Sakrament); där Heer het mu d Letscht Elig ggä; der Pfarrer hat ihm die Letzte Ölung (Sakrament der Krankensalbung) gespendet.
Letzi, Letzinä; N; w; Narbe, Schaden, Gebrechen, psychische Verwundung; äär hed no hiitu u Letzi va dem; er hat noch heute einen Schaden von dem.
Lewiitä värläsu; Leviten lesen, zurechtweisen, schelten; dera sellti mu maal d Lewiitä värläsu; jene (Person) sollte man mal zurechtweisen.
liächli; minim, schwach, leicht; äs duichlät schoo lièchli; es dunkelt schon leicht ein. Heute wird eher liächt verwendet.
Liächtholz; N; s; Ez; rötliches Arvenholz (harzig); mid Lièchtholz geits ringär ánzfiiru; mit Arvenholz ist es leichter anzufeuern.
Liächtmäss; N; Maria Lichtmesse (ehemaliger Feiertag am 2. Februar); ischt naa där Lièchtmäss u hälwa Himmil, so ischt där Loostag nit värlooru; ist nach Maria Lichtmesse ein leicht bewölkter Himmel, so ist der Lostag nicht verloren (Wetterregel).
Liächtruta, Liächtrutä; N; w; Erleichterung; äs hed un gçheerigi Lièchtruta ggä; es hat eine ziemliche Erleichterung gegeben.
líäju, líäjuti, glíäjut; V; durchgehend kläglich muhen (bei Kühen); was fäält deer Chuä, dass dii zuä lièjut? was fehlt jener Kuh, dass sie durchgehend muht?
liggu, liggti, glägu; V; liegen; i liggti no lengär im Näscht; ich würde noch länger im Bett liegen.
Ligji, Ligjini; N; s; Dentalform: Lidji, Lidjini; Hinterkeule von Schaf oder Ziege (luftgetrocknet), ds Ligji in där Heiçhi wei de jetz riipfs; die Hinterkeule im Estrich wäre dann jetzt genug getrocknet.
Liib dárgçhiju od. Liib bringu; Gebärmuttervorfall haben (bei Tier); d Chuä het du Liib dargçhiit; die Kuh hat Gebärmuttervorfall gehabt; schii het du Liib prungu; sie hat Gebärmuttervorfall gehabt.
Liib zeichu; Gebärmuttervorfall anzeigen; d Chuä hed naam Chalbju du Liib afa zeichu; die Kuh hat nach dem Kalbern einen drohenden Gebärmuttervorfall angezeigt.
Liib, Liiba; N; m; 1. Leib; d Muätärgottes ischt mid Liib und Seel in du Himmil; die Muttergottes ist mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden; 2. Gebärmutter bei Kuh; iischi Baaba het du Liib prungu, jetz miässi wär du Veedoktär hä; unsere Baba (Kuhname) hat einen Gebärmuttervorfall gehabt, jetzt müssen wir den Tierarzt haben.
Liibhaftigä, Liibhaftigu; Teufel; äs het gitaa wiäs du Liibhaftigu hengji gsee; er ist ausgeflippt als ob er den Teufel gesehen hätte.
Liich, Liiçhä; N; w; Leiche, Leichnam, Leiche mit Sarg; schii hent d Liich in d Çhillcha prungu; sie haben die Leiche in die Kirche gebracht.
liichggleit, - ä, - i, - s; aufgebahrt; sobaald är liichggleitä ischt, chumunt d Wächtär; sobald er aufgebahrt ist, kommen die Totenwächter.
liichleggu, liichleiti, liichggleit od. zliichleggu, zliichleiti, zliichggleit; V; aufbahren; schii heind nu zliichggleit; sie haben ihn aufgebahrt.
liid í (äs -); nahrhaft sein, sättigend sein; dits Ässu liid í; dieses Essen ist sättigend.
liidu, liiduti, glittu; V; 1. leiden, erleiden; schii het vill glittu; sie hat viel gelitten; 2. ertragen, vertragen; ich mags nid liidu, we mu mich áliigt; ich ertrage es nicht, wenn man mich anlügt.
Liiggji, Liiggjini; N; s; Dentalform: Liitji, Liitjini; Mensch, Person; ich hä us einzigs Liiggji gsee; ich habe eine einzige Person gesehen.
liimu, liimti, gliimt; V; leimen; das muäscht bessär liimu, suscht hets nit; das musst du besser leimen, sonst haftet es nicht. Varianten: zämuliimu, dríl(l)iimu.
liipschhalb; leibseitig, auf Leibseite lokalisiert (vom Schafsohr aus betrachtet); dischä Hick ischt liipschhalb; diese Kerbe (Eigentumszeichen am Schafsohr) ist auf der Seite des Leibes lokalisiert. Siehe dazu auch oigschalb und obunab!
Liira, Liirä; N, w; 1. Handkurbel, Bohrwinde; mid äru settigu Liiru mag mu das nit giboru; mit einer solchen Handkurbel vermag man das nicht zu bohren; 2. Leier, unermüdlich Bittende(r); oo dui aarmi Liira! oh du arme Leier; 3. Lira, ehemalige Währung von Italien; äs hed numu zächu Liirä gchoschtut; es hat nur zehn Lire gekostet.
liiru, liiruti, gliiru(t); V; leiern, nörgeln, im Kreis drehen; dui liiruscht du ganz Tag ds Gliicha; du leierst während des ganzen Tages das Gleiche.
Liiruta, Liirutä; N; w; alte Leier; di gliich Liiruta häni schoo maal gçheert; die gleiche alte Leier habe ich schon mal gehört.
Liisa, Liisi; Elisabeth (Frauenname); iischi Liisa ärhanät baald; unsere Elisabeth gibt bald auf.
Liischta, Liischtä; N; w; 1. Liste, Verzeichnis; där Namu schteid uf där Liischtu; der Name steht auf der Liste; 2. Leiste (schmales, längliches Brett); bring mär un niwwi Liischta! bringe mir eine neue Holzleiste! 3. Leistengegend (Körperregion, beidseitiger Übergang von der Bauchwand zu den Oberschenkeln); d Liischtä brächu tuäd wee; die Leisten brechen tut weh. Variante: Liischtubruch.
Liitri; N; w; Helligkeit, Tageshelle; chum abu vírcha in d Liitri! komm doch heraus ans Tageslicht!
Lillach(u); N; s; Leintuch; dui selltid mu us Lillachu drubärschpreitu; da solltest ihm ein Leintuch darüberspannen.
lind, - ä, - i, - s; weich; ich hä us linds Hoituçhischi unnär dum Chopf; ich habe ein weiches Kopfkissen unter dem Kopf.
Lingja, Lingjä; N; w; Linie; loif flod uf där Lingju; laufe schön auf der Linie.
Lingjär, Lingjära; N; m; Lineal; ich hä du Lingjär gibrochu; ich habe das Lineal gebrochen.
lingju, lingjuti, glingjut; V; linieren; ich hä ds ganz Blatt glingjut; ich habe das ganze Papierblatt liniert.
lipfu, lipf(u)ti, glipft; V; lüpfen, heben, anheben, emporheben; i lipfuti nit z vill; ich würde nicht zu viel emporheben.
Lisch, Lisch; N; s; Dachluke für Heueinwurf (Öffnung in alten Scheunendächern, meist mit Holzbrettern oder Blech zugedeckt); im Herbscht muäs mu ds Lisch pleggu; im Herbst muss man die Dachluke der Scheune zudecken. Variante: Íwurf.
Lischa, Lischä; N; w; Sumpfland, Riedgras; in dii Lischa chascht ds Vee nit dríllaa; in dieses Sumpfland kannst du das Vieh nicht hineinlassen. Die Bezeichnung ist auch durch Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 34, 534.
lischucht, - ä, - i, - s; sumpfig; in dem lischuchtu Bodu hets vill Hopschla; in diesem sumpfigen Boden hat es viele Frösche.
Lísmi, Lísminä; N; w; Strickarbeit; am Aabusitz hed iischi Groosmuätär d Lismi allpot därbii gçhäbä; beim Abendhock hat unsere Grossmutter die Strickarbeit immer dabeigehabt.
lísmu, lísmuti, glismu(t); V; stricken; d Muama het mär niwwi Schtrimpf glismut; die Tante hat mir neue Strümpfe gestrickt.
Lisumnaadla, Lisumnaadlä; N; w; Stricknadel; choif mär niwwi Lisumnaadlä! kauf mir neue Stricknadeln!
Litta; N; w; Ez; Lehm, feiner Schwemmsand; ds Wassär het pfellig vill Litta prungu; das Wasser hat ziemlich viel Schwemmsand mit sich gebracht.
litzu, litzti, glitzt; V; 1. umlegen, umwenden, zurückschlagen; litz mär abu ds Bed ab! schlage mir doch das Leintuch vom Bett zurück! 2. umstürzen, umkippen, stolpern, zu Fall bringen, sterben (vulgär); äs het sus baald glitzt; er ist bald gestorben (vulgär).
liwwä, liwwäti, gliwwät; V; ausruhen, rasten; wiär mièssä umaal liwwä; wir müssen mal rasten. Gebräuchlichere Variante ist aber hirmä.
Lochärçhella, Lochärçhellä; N; w; 1. Sieblöffel, Siebkelle; gib mär á d Lochärçhella usum Chuçhischaft! reich mir doch die Siebkelle aus dem Küchenschrank! 2. schwatzhafte, redselige Person; dascht u fertigi Lochärçhella; das ist eine redselige Person.
loib od. loim, - ä, - i, - s; gutmütig, sanftmütig, gemütlich; äs ischt u loimä Gsell gsi; es ist ein gemütlicher Geselle gewesen.
Loiba, Loibä; N; w; Laube, Terrasse, Balkon; uissuna uf där Loibu hengischt gnuäg Platz; draussen auf der Terrasse hättest du genug Platz.
Loibfläcku, Loibflägçhä; N; m; Dentalform: Loibflätçhä; Sommersprosse; miini Loibflägçhä häni appa ggerpt; meine Sommersprossen habe ich wohl geerbt.
Loibschtuida, Loibschtuidä; N; w; Alpenerle; siehe unter Troosla, Trooslä.
loibu, loibuti, gloibu(t); V; Laub sammeln (von Alpenerlen); um Aabu naam Hiètu sii wär ga loibu; am Abend nach dem Viehhüten sind wir Laub sammeln gegangen.
Loiga, Loigä; N; w; Lauge, Waschlauge, Aschenlauge (aus Asche extrahiert); duozumaal hei wär no mid Loiga gibuichu; damals haben wir noch mit Aschenlauge die Wäsche gemacht.
Looji, Loojini; N; s; 1. Guckloch, Dachfenster; schii hed us dum Looji vírchagglotzät; sie hat aus dem Guckloch herausgeschaut; 2. kleiner Abstellraum, separierte Ecke in einem Raum; schtell sus abu ins Looji! stell es doch in die Ecke!
loopju, loopjuti, gloopju(t); V; in ausgelatschten Kleidern herumlaufen; was loopjuscht de in deer Álleggutu usoo umunánd? was läufst du denn in diesen ausgelatschten Kleidern so umher?
Loossärmeiju, Loossärmeijä; N; m; Blumenschmuck, der anlässlich der Aushebung auf den Anzug aufgesteckt wurde; wiär hei du Loossärmeiju uifgschteckt; wir haben den Blumenschmuck aufgesteckt.
Loossholz; N; s; Losholz, ausgeloster Holzanteil aus dem Burgerwald (ist für Burger in der Regel alle zwei Jahre erhältlich); wiär gää ans Loossholz; wir gehen an die Losholzarbeit.
loossu, looss(u)ti, gloosu(t); V; 1. losen, Los werfen; wiär loossäs uis; wir losen es aus;
2. ausheben zum Militärdienst; d Jaargängär gäänt ga loossu; die Jahrgänger gehen zur Aushebung.
Loostag, Loostaga; N; m; Lostag, festgesetzter Kalendertag, dessen Wetter eine gewisse Wetterprognose für die kommende Zeit ermöglichen soll (alter Volksglaube); an dä Loostagu muäs mu uf ds Wättär lotzä; an den Lostagen muss man auf das Wetter achten.
Beispiele: wenn an Poili Heerli Wind geit, de hei wär no Wind gnuäg; wenn an Pauli Bekehrung (am 25. Januar) der Wind bläst, dann haben wir noch Wind genug; ischt naa där Lièchtmäss u hälwä Himmil, so ischt där Loosstag nit värlooru; ist nach Maria Lichtmesse (2. Februar) ein trüber Himmel, so ist der Lostag nicht verloren; schniits an Peetri Schtuälfiir, so schniits no sibununtriisg Maal; schneit es an Petri Stuhlfeier (22. Februar), so schneit es noch siebenunddreissig Mal; nimmts eim am Äschärmittwuch d Äscha abum Chopf, so nimmts eim im Summär oi ds Hew; nimmt es einem am Aschermittwoch die Asche vom Kopf (wegen Wind), so nimmt es einem im Sommer auch das Heu; mit dä Iischheiligu het mun ds chaald Wättär und ds chaalt Zoffi triibt naa; mit den Eisheiligen (Pankratius am 12. Mai, Servatius am 13. Mai, Bonifatius am 14. Mai, Sophia am 15. Mai) hat man das kalte Wetter und die kalte Sophia macht den Abschluss; räggnuts in där Bidwuchu, so värbrennts im Summär; regnet es in der Bittwoche (Prozessionswoche vor Christi Himmelfahrt), so ist im Sommer mit Trockenheit zu rechnen; an där Uiffaart pschtellunt d Hirta ds Herbschtwättär; an Christi Himmelfahrt bestellen die Hirten das Herbstwetter; usoo wiä d Hundstaga ínngäänt, usoo gäänsch oi uis; so wie die Hundstage (etwa 23. Juli bis 23. August) anfangen, so gehen sie auch zu Ende; Zant Vreena hipsch und scheen, am trittun Tag Rägu old Schnee, we nit no mee; an Sankt Verena (1. September) hübsch und schön, am dritten Tag Regen oder Schnee, wenn nicht noch schlimmer; usoo wiä ds Wättär an där Bibjanu ischt, usoo iss därnaa vièrzig Taga und u Wucha; so wie das Wetter am Bibianatag (2. Dezember) ist, so ist es danach vierzig Tage und eine Woche. Vgl. dazu E. Jordan, Einheimische erzählen (1985): S. 132.
losä, losti, glos(ä)t; V; hören, zuhören, lauschen; wennt bessär lostit, mièsstit nit zuä fräägä; wenn du besser zuhören würdest, müsstest du nicht ständig nachfragen.
lotzä, lotzti, glotz(ä)t; V; 1. schauen, blicken; lotz abu maal uf d Siita! schau doch mal auf die Seite! 2. beaufsichtigen, aufpassen, pflegen; dum Mämmi muäscht guäd lotzä; dem Säugling musst du gut aufpassen.
Louwwina, Louwwinä; N; w; Lawine; äs chumund ubärall Louwwinä, wiär terffä nit zum Deerffji uis; es stürzen überall Lawinen herunter, wir dürfen das Dorf nicht verlassen.
Louwwinu(n)zug, Louwwinu(n)zigg; N; m; Lawinenzug, Lawinenzone; in dischum Louwwinunzug hets gçhei rächti Beim; in diesem Lawinenzug hat es keine rechten Bäume.
louwwinu, louwwinuti, glouwwinut; V; niedergehen von Lawinen; in där Nacht hets firchtärli glouwwinut; in der Nacht sind Lawinen fürchterlich zu Tal gedonnert.
Luädär, Luädär; N; s; Luder, Spitzbub, gerissene Person; ds Luädär het mu gwisst wiä tuä; das Luder hat es geschafft.
Luff; N; m; Lauf, Eilschritt; äär ischt in eim Luff chu; er ist in schnellem Lauf daher-gekommen.
lugg, - ä, - i, - s; schlaff, locker; nid lug laa gwinnt; nicht locker lassen bringt Erfolg.
luggä, luggäti, gluggä(t); V; locker werden, lockerlassen, weich werden, nachlassen, schlaff werden; jetz tarfscht de nimmä mee luggä; jetzt darfst du dann nicht mehr schwächer werden.
Luggnär, Luggnära; N; m; Lügner; Luggnäri, Luggnärinä; N; w; Lügnerin; dem Luggnär chascht niggs gloibu; jenem Lügner kannst du nichts glauben.
Lugji, Lugjinä od. Ludji, Ludjinä; N; w; Lüge; dui värzellscht mär numu Ludjinä; du erzählst mir nur Lügen; dii ischt nid an där eerschtuscht Lugji ärschtickt; die hat nicht zum ersten Mal gelogen. Heute wird fast nur mehr Lugi und Luginä verwendet.
luidru, ludruti, gluidru(t); V; trödeln, Zeit vergeuden, säumen, gammeln; iär luidräd mär z vill; ihr vergeudet mir zu viel Zeit.
Luis, Liisch; N; w; 1. Laus; schii sind in d Liisch chu; sie sind in die Läuse geraten; 2. Handbohrerspitze; ich hä d Luis abgibrochu; ich habe die Handbohrerspitze abgebrochen.
Luisär, Luisära; N; m; Lausbub (scherzhaft gemeint); dui bischt mär u Luisär, dui! du bist mir ein Lausbub, du!
Luisutoli, Luisutolini od. Liischutoli, Liischutolini; N; s; Nackengrübchen (Grübchen im Genick); pschouw abu maal miis Luisutoli! schau doch mal mein Nackengrübchen an!
luit, luitär, um luituschtu; laut, lauter, am lautesten; red abu luitär, suscht värschtaani niggs; rede doch lauter, sonst verstehe ich nichts. Heute wird eher am luituschtu verwendet.
luitär, - ä, - i, - s; dünnflüssig, dünnflüssige(r)/s; dascht u luitärä Hunig; das ist ein dünnflüssiger Honig.
luitär, luitärär, um luitärschtu; hell, heller, am hellsten; hiitu Moorgu iss um luitärschtu gsi; heute Morgen ist es am hellsten gewesen.
Lummär, Lummär; N; s; Nummer; ich hä mim Loossu ds Lummär Eis gizogu; ich habe beim Losen die Nummer Eins gezogen.
Lumpázi, Lumpázini; N; s; Lausbub (zu Scherzen und harmlosen Streichen aufgelegtes Kind bzw. Junge); iischärs Botschji ischt us chleis Lumpázi; unser Büblein ist ein kleiner Lausbub.
Lumpu, Lumpä; N; m; Kopftuch; duozumaal het ds Wiibuvolch numu im Lumpu in Çhillcha terffu; damals haben die Frauen und Mädchen nur mit einem Kopftuch in die Kirche gehen dürfen.
Lungga, Lunggä; N; w; Lunge; äs het mär uf d Lungga gschlagu; es hat mir auf die Lunge geschlagen (übergegriffen). Heute spricht man meist von der Lunga anstatt der Lungga.
Lungguchruit, Lungguchriitär; N; s; Lungenkraut, blaublütige Heilpflanze zur Linderung von Atemerkrankungen; gägu miinu Huäschtu hilft us Lungguchruit-Theeli; gegen meinen Husten hilft ein Lungenkraut-Teelein.
Lupf, Lipf; N; m; Anheben einer Last, Kraftanstrengung; äs hed un gçheerigä Lupf gibruicht; es hat eine grosse Kraftanstrengung benötigt.
Lusa, Lusä; N; w; Verkleinerungsform: Lusi, Lusini; Dochtlampe, Petroleumlampe (mit Tank, Docht, Brenner und Glaszylinder); chumm mär abu do mim Lusi chu zintu! komm mir doch mit der Dochtlampe leuchten!
Lutschär, Lutschära; N; m; Schnuller (für Kinder); d meischtu Mämmini hent gääru u Lutschär im Muil; die meisten Kleinkinder haben gern einen Schnuller im Mund.
Lutza; N; w; Ez; Gülle, Jauche; geschtär hei wär d Lutza uisgitaa; gestern haben wir die Jauche auf die Wiese gebracht.
Lutzugruäba, Lutzugruäbä; N; w; Jauchengrube; d Lutzugruäba ischt volli; die Jauchengrube ist voll.
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