M

 

ma ffá!; es ist, wie es ist! (Ausdruck aus dem Italienischen); ma ffá, wiär çhennäs nid ändru; es ist, wie es ist, wir können es nicht ändern. Synonym: äs ischt, wiäs ischt.

 

Maadri, Maadrini; N; s; Marder; ds Maadri ischt nisch in du Gadu ínngibrochu; der Marder ist uns in den Gaden eingebrochen.

 

määju, määti, gmäät; V; mähen; deer wa zeerscht määt, määt mee; jener, der zuerst mäht, mäht mehr, d. h. über die Eigentumsgrenze hinaus (Spruch).

 

Maali, Maalini; N; s; 1. Zeichnung; was fär us hips Maali hescht daa gmacht; was für eine schöne Zeichnung hast du da gemacht; 2. Rufname eines Arnold-Stammes von Simplon Dorf, Nachkommen des Caspar Arnold, Maler (*1760); va welä Maalinu bischt dui? aus wessen Linie der Maali-Arnolds entstammst du? Vgl. dazu E. Zenklusen, Familienchronik (1964/67), S. 9, Nr. 4.

 

Maaliraafa, Maaliraafä; N; w; Futterrübe, Runkelrübe; Maaliraafä hei wiär gwondli dum Vee ggä, abär mu hätti schi oi als Gmiäs çhennu chochu und ässu; Futterrüben haben wir gewöhnlich dem Vieh gegeben, aber man hätte sie auch als Gemüse kochen und essen können. Varianten: Raafa, Choluraafa.

 

Määlti, Määltini; N; s; Mahlzeit, Essen; wägu mu Määlti uislaa schtirbt do niämu; wegen einer Mahlzeit auslassen stirbt doch niemand.

 

maalu, maal(u)ti, gmaalu od. gmaal(u)t; V; 1. malen; schii maald us Bild; sie malt ein Bild; 2. nicht mehr regelmässig (Kuh) melken um sie gaalt zu stellen, d. h. trocken zu stellen (siehe dazu auch unter ärgeltu!); iischi Baaba wei jetz de ziitigi fär scha z maalu, schii hed in umu Maanut ds Zill; unsere Baba (Kuhname) wäre jetzt so weit, dass wir sie nicht mehr regelmässig melken um sie galt zu stellen, sie hat in einem Monat ihren Termin fürs Kalbern.

 

Maanud, Maanuda; N; m; Monat; d Maanuda vam Jaar heissunt Jenär, Hoornär, Abärellu, Meiju, Braachu, Hewwu, Oigschtu, Herbschtmaanud, Wiimaanud, Wintärmaanud, Chrischtmaanud; die Monate des Jahres heissen Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November, Dezember. Heute wird meistens Monat, Monati verwendet.

 

Maanund, Maanunda; N; m; Mond; där Maanund ischt hiit vollä; der Mond ist heute voll.

 

Maanuntschii; N; m; Ez; Mondschein; wiär sii im Maanuntschii ga Buu träägu; wir haben im Mondschein Mist getragen.

 

Määra, Määrä; N; w; Mär, Märchen, unglaubhafte Geschichte, Unwahrheit; was värzellscht mär daa fär um Määra? was erzählst du mir da für eine Mär? Heute wird Määrli, Määrlini bevorzugt verwendet.

 

Maarch, Maarçhä; N; w; Mark, Eigentumsgrenze; wiär hei bis uf d Maarch gmäät; wir haben bis an die Eigentumsgrenze gemäht.

 

Maarchschtäcku, Maarchschtägçhä; N; m; Grenzpflock; dii Maarchschtägçhä schtäänd appa nimmä am rächtu Oort; diese Grenzpflöcke stehen wohl nicht mehr am rechten Ort.

 

Maarfulschloss, Maarfulschlessär; N; s; Vorhängeschloss; hiä mangluti mu us niws Maarfulschloss dranztuä; hier sollte man ein neues Vorhängeschloss montieren.

 

Maargg; N; s; Ez; Knochenmark; iischä Vattär het ds Maarg no us dä Chnochu gsugu; unser Vater hat das Knochenmark noch aus den Knochen gesaugt.

 

Määrli, Määrlini; N; s; Mär, Märchen, unglaubhafte Aussage, Unwahrheit. Siehe dazu unter Määra, Määrä!

 

Maçhi; N; w; Herstellungsprozess, Herstellungsphase; äs ischt gad in där Maçhi gsi; es ist gerade in der Herstellungsphase gewesen.

 

Machuta, Machutä; N; w; Benehmen, Betragen; das ischt do gçhei Machuta; das ist doch kein geziemendes Benehmen.

 

Mada, Madä; N; w; Made; d Madä im Schpäck hent sus guät; die Maden im Speck haben es gut.

 

Madu, Madä; N; m; Heumahd, Heuschwade; äär hed um breitä Madu gmäät; er hat eine breite Heumahd gemäht.

 

Magróna, Magrónä; N; w; Makkaroni, Rohrnudel; hiitu gits Magrónä mit Çhääs; heute gibt es Makkaroni mit Käse.

 

maisum, maisums, maisumi; nichtträchtig, nichttragend bei Kuh; wiär lää ds Eerschtmälçhi hiir maisums; wir lassen die Erstmelke heuer nichtträchtig. Siehe auch unter Ubärgengäri!

 

Malaträägär; N; m; Postträger; där Malaträägär ischt no nit chu; der Postträger ist noch nicht gekommen.

 

mälch, - i, - s; förderlich für Milchertrag, gut milchgebend (Gegenteil von gaalt); dascht mälchs Chruit; das ist Gras, welches für den Milchertrag förderlich ist; iischi Çhiä sind hiir schee mälçhi; unsere Kühe geben dieses Jahr viel Milch.

 

Mälçhi, Mälçhinä; N; w; Milchertrag und Melkgang (einer am Morgen und einer am Abend); dii Chuä gid mee wa zächu Liitär zär Mälçhi; jene Kuh gibt mehr als zehn Liter Milch pro Melkgang.

 

mälchs Chruit; Grasfutter, das für den Milchertrag förderlich ist; mälchs Chruit bruicht Sunna und Rägu; gutes Grasfutter benötig Sonne und Regen.

 

Mälchschtuäl, Mälchschtiäl; N; m; Melkstuhl; wiär mièssä du Mälchschtuol umaal flicku; wir müssen den Melkstuhl mal reparieren.

 

Mälchtra, Mälchträ; N; w; Melchter, ovaler Holzbottich mit Handgriff; Mälchträ hei wiär numu me gibruicht fär dä Chalbru z Laffu z gä; Melchtern haben wir nur mehr benutzt um die Kälber zu tränken.

 

mälchu, milchti od. mälchti, gmolchu; V; melken; wiär hei ferig gmolchu; wir haben fertig gemolken.

 

Mälchzidéla, Mälchzidélä od. Mälchzadéla, Mälchzadélä; N; w; Melkeimer; schii hed mär d Mälchzidéla umgçhiit; sie hat mir den Melkeimer umgeworfen.

 

Mäll; N; s; Ez; Mehl; ds Mäll ischt nisch uisggangu; das Mehl ist uns ausgegangen.

 

malum, - ä, - i, - s; zahm, zutraulich, mild, weich, sanft, lau; hiä sind d Murmutä pfellig malumi; hier sind die Murmeltiere ziemlich zahm; hiir hei wär um malmä Wintär; dieses Jahr haben wir einen milden Winter.

 

malums Chruit; N; Mz. od. Chruitschtill, Chruitschtila; N; s; Mangold; Krautstiel, Stielkraut (Gemüse); ds malum Chruit chascht no im Gaartu laa; den Mangold kannst du noch im Garten lassen. Siehe dazu auch unter Chruitschtill!

 

malums Holz; Weichholz, Laubholz; malums Holz ischt niggs fär ds Fiiru; Weichhölzer taugen nichts zum Heizen.

 

Mämmi, Mämmini; N; s; 1. Säugling, Kleinkind; ich wellti gääru ds Mämmi goimu; ich möchte gern den Säugling wiegen; 2. jüngstes Kind der Familie; där Benggär ischt iischä Junggschtu und darum sägi wär mu ds Mämmi; Benjamin ist unser Jüngster und darum nennen wir ihn ds Mämmi.

 

Mämmichoch; N; m; Brei aus geröstetem Mehl, Fett, Milch und Wasser (für Kleinkinder); was hescht cha hiitu fär um Mämmichoch ubärgitaa? was hast du heute für einen Brei zubereitet?

 

mämminu, mämminuti, gmämminu(t); V; sich kindisch benehmen; dui bruichtischt oi nid usoo z mämminu; du bräuchtest dich auch nicht so kindisch anzustellen.

 

man(n)glu, man(n)gluti, gman(n)glut; V; 1. fehlen, mangeln; hiä manngluts an allum; hier fehlt es an allem; 2. sollen; ich mangluti no eis z hä; ich sollte noch eines haben.

 

Mändsch; N; s; Menschenschlag (negativer Gebrauch); was bischt dui fär us ummegglis Mändsch? was bis du für ein unmöglicher Mensch.

 

Maneewär od. Maneeisch; N; s; Grimasse, Intrigenspiel, Militärübung; was fär Maneewär maçhidär abär! was für Machenschaften treibt ihr wieder! di Kompanii ischt im Maneewär; die Kompanie ist im Militärmanöver; was hent cha dii fär us Maneeisch? was treiben die für ein Intrigenspiel?

 

Maníärä; N; Mz; Manieren, Benehmen, Anstand, Höflichkeit; ew wili de no Maníèrä leeru; euch will ich dann noch Anstand beibringen.

 

maníärlich, - ä, - i, - s; anständig, höflich, umgänglich; äscht us maníèrlichs Junnji; es ist ein umgängliches Kind.

 

maníäru, maníärti, (g)maníärt; V; zurechtweisen; bändigen; denu wili no maníèru; dem will ich noch Anstand beibringen.

 

Manngiferggär, Manngiferggära; N; m; einheimischer Begleiter, welcher Gastarbeiter oder Reisende über den Simplonpass führt (meist als Gepäckträger); bivor där Bäärg gibortä isch gsi, hent de d jungu Purschtu gääru Manngiferggär gmacht fär eppis Sackgääld z värdiènu; bevor der Simplontunnel durchstochen war, haben dann die jungen Burschen gern die Gastarbeiter oder Reisenden über den Pass begleitet um etwas Sackgeld zu verdienen. Vgl. dazu E. Jordan, Einheimische erzählen (1985): S. 23.

 

Mannuvolch, Mannuvelçhär; N; s; Männer, Männerwelt; ds Mannuvolch het gwondli u Huäd anggçhäbä; die Männer haben gewöhnlich einen Hut angehabt; Verkleinerungsform: Mannuvolçhji, Mannuvolçhjini; Mannsperson, nicht näher benannter Mann; miär ischt us Mannuvolçhji bigäggnät; mir ist ein Mann begegnet.

 

Manóggul, Manóggla; N; m; Hampelmann, Marionette, Puppe, Versager; dii beed Manóggla bruichscht nit z firchtu; diese beiden Hampelmänner brauchst du nicht zu fürchten.

 

Mänta, Mäntä; N; w; Pfefferminzpflanze (Heil- und Gewürzpflanze); dii Mäntä waggsund alli in iischum Gaartu; diese Pfefferminzpflanzen wachsen alle in unserem Garten.

 

Mäntuthee; N; m; Pfefferminztee; nimm un Tatzuta Mäntuthee und gang ga liggu! nimm eine Tasse voll Pfefferminztee und gehe schlafen!

 

mär; mir (unbetonte Form); gib mär abu us Munzi! gib mir doch ein Küsschen! gimmär do bitte us Bonggi! gib mir doch bitte ein Bonbon!

 

Mära, Märä; N; w; fettwanstiges, mächtiges, träges Frauenzimmer (abschätzig); deer Mära passt gçheis Gwand; jenem fettwanstigen Frauenzimmer passt kein Kleid.

 

Mári; Marie, Maria (Frauenname); iischärs Mari chunt heim; unsere Marie kommt heim.

 

Marlúz, Marlúza od. Merlúz, Merlúza; N; m; Stockfisch (getrocknet); hiitu gits Marlúz van Duäm; heute gibt es getrockneten Stockfisch aus Domodossola.

 

Märmiäta, Märmiätä; N; w; grosser Kochkessel aus Kupfer oder Bronze, mit zwei Henkeln; in där Märmiètu hei wiär ds Gwäsch uifgheizt; im Kochkessel haben wir das Schweinefutter aufgeheizt.

 

Märt, Märta; N; m; 1. Markt; z Duäm uf um Märt hescht duozumaal fascht allds çhennu choiffu; in Domodossola auf dem Markt hast du dazumal fast alles kaufen können; 2. Geschäftsabschluss, Verhandlung, Vertrag; daa hei wär un guätä Märt gmacht; da haben wir eine gute Verhandlung geführt.

 

märtu, märtuti, gmärtut; V; markten, feilschen, verhandeln; dui chascht guäd märtu; du kannst gut feilschen.

 

Marwéija; N; s; Aufsehen, Wirbel, Beachtung; tièd nit z groossi Marwéija machu; macht nicht ein zu grosses Aufsehen.

 

Märweiz; N; m; Mais; wiär sii i Wältschland ga Märweiz choiffu; wir sind nach Italien Mais kaufen gegangen.

 

maschtig, - ä, - i, - s; üppig, nahrhaft, fettig; dascht um maschtigi Suppa gsi; das ist eine üppige Suppe gewesen. Synonym: feist.

 

Mäss, Mässä; N; w; heilige Messe; wiär sii zär heilig Mäss ggangu; wir sind zur heiligen Messe gegangen.

 

Mäss, Mässi; N; s; Mass, schii hend mär us guäts Mäss ggä; sie haben mir ein gutes Mass zugeteilt; äs het gçheis Mäss und gçheis Heeri; er hat kein Mass und kein Aufhören, d. h. er übertreibt (Spruch).

 

mässisch; messetauglich, eine Kapelle, in der eine heilige Messe gefeiert werden darf; us Kapälli muäs mässisch sii, das mu daa um Mäss tarf hä; eine Kapelle muss messetauglich sein, damit man dort eine hl. Messe feiern darf.

 

Mateeji am letschtu; im Sterben liegen, total fertig; äs het ghoiru, wiäs Mateeji am letschtu wei; er hat geschrien, wie er am Sterben wäre.

 

matéma od. matúma; vielleicht; dascht matéma schoo z schpaat; das ist vielleicht schon zu spät.

 

matsch, - ä, - i, - us; ermattet, schlapp, erschöpft, sehr müde; ich bi usoo matsch; ich bin so müde.

 

Matta, Mattä; N; w; Wiese, Heuwiese; wiär hei alli Mattä gmääti; wir haben alle Wiesen gemäht. Die Bezeichnung Mattä ist auch durch Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 351, 534.

 

Mättulti, Mättultini; N; s; kleine Heuwiesenparzelle; hiä us hips Mättulti und daa us hips Mättulti, numu das Hubulti daa selti uwägg (Kinderspiel: dabei wird die Nase gestubst); friili sellti ds Mättulti greessär sii wa ds Schiiri (Spruch); freilich sollte die Heuwiese grösser sein als die Scheune. Mättultini sind auch durch Flurnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 221, 244, 534.

 

Medär, Medär; N; m; Mäher, Schnitter (mit Sense); d Medär machund umaal Barlogga; die Mäher machen mal Rast.

 

meebessär, meebessrä, meebessri, meebessärs; bessergestellt; äs sind allds meebessri Liit gsi; es sind alles bessergestellte Leute gewesen.

 

Meebessrä, Meebessri, Meebessärs; N; m/w/s; Bessergestellte(r/s), Höhergestellte(r/s), Vornehmere(r/s); mit denä Meebessru chumä wiär appa nid á; mit diesen Bessergestellten kommen wir wohl nicht gut an.

 

Meerä; N; m; Meeri; N; w; Meerärs; N; s; Meeri; N; Mz; Grosser, Starker, Alter, Respektsperson; dascht um Meerä, wad muäscht Iär sägä; das ist eine Respektsperson, die du in der Höflichkeitsform anreden musst.

 

Meera; N; s; das Höhergestellte, das Übergeordnete; ds Meera muäs mu reschpektíèru; das Höhergestellte muss man respektieren.

 

meerziit (z -); meistens, mehrheitlich; wiär sii z meerziit z Fuäss gliffu; wir sind meistens zu Fuss gelaufen.

 

megu gschtabu; auszuhalten vermögen, durchzuhalten vermögen, zu konkurrieren vermögen, im Stande sein (im Wettstreit); mit dem hei wär nid megun gschtabu; mit dem haben wir nicht mitzuhalten vermocht.

 

megu, mächti, megu; V; 1. mögen, vermögen, im Stande sein; ich mag mee; ich vermag mehr; ich hä mee megu; ich habe mehr vermocht; i mächti no mee; ich wäre noch mehr im Stande; 2. ertragen, gut leiden mögen; ich mag sus guät; ich kann ihn gut leiden; 3. besiegen, für Übel nehmen, kränken; das hed mi schampar megu; das hat mich sehr gekränkt. An Stelle von mächti wird heute meistens megti verwendet.

 

Meiggja, Meiggjä; N; w; Dentalformen: Meitja, Meitjä; Mädchen; iischi Meiggjä chumunt heim; unsere Mädchen kommen heim.

 

Meiggjuschmeckär, Meiggjuschmeckära; N; m; Schürzenjäger (als Bub oder Jugendlicher); ischt das um Meiggjuschmeckär! ist das ein Schürzenjäger!

 

Meiju, Meijä; N; m; 1. Wiesen- oder Alpenblume; d wäächschtu Meijä blièjund uf allum Boort; die schönsten Blumen blühen zuvorderst am Abgrund; 2. Mai (Monat); im Meiju schmilzt där letscht Schnee; im Mai schmilzt der letzte Schnee.

 

Meini hä (ds -); hochmütig (sein), überheblich (sein); äs hed us gçheerigs Meini va schich; er ist sehr eingebildet.

 

Meischa, Meischä; N; w; Verkleinerungsform: Meischi, Meischulti; halbwüchsiges Rindlein (ca. 2-3-jährig); ds Meischulti het hiir guät gidriät; das Rindlein hat sich heuer gut entwickelt.

 

Meisli, Meislini; N; w; Meise (Vogel); i gsee us Meisli im Gaartu; ich sehe eine Meise im Garten.

 

Meissji Hew (um -); aus dem Heustock gemeisselte, hart gepresste Heumenge (Ausmasse: etwa 80 cm x 60 cm x 40 cm); äs bruicht nid mee wa um Meissji Hew; es wird nicht mehr als eine bestimmte, ausgemeisselte Heustockmenge benötigt.

 

meissu, meissuti, gmeissu(t); V; meisseln, gelagertes Heu vom Stock (mit Meissel) wegschneiden; wiär gää ga Hew meissu; wir gehen Heu meisseln.

 

Meissul od. Meissil, Meissla; N; m; Heumeissel, Schneidegerät; mit dem Meissil geits nimmä guät; mit jenem Heumeissel geht es nicht mehr gut.

 

Méläni; N; s; 1. Melanie (Frauenvorname); iischärs Méläni chunt zwenzg; unsere Melanie wird zwanzig; 2. Melodie; was hescht daa fär us hips Méläni gsungu? was hast du da für eine schöne Melodie gesungen?

 

mengä, mengi, mengs; mancher, manche, manches; wiär hei schoo mengi Tuir zämu gmacht; wir haben schon manche Tour zusammen unternommen.

 

menggsmaal; manchmal, oft; ich hä menggsmaal appas gseit; ich habe öfters etwas gesagt.

 

menngischt; manchmal, gelegentlich; menngischt iss vorchú, das wär z schpaat sii gsi; manchmal ist es vorgekommen, dass wir zu spät gewesen sind.

 

Merr; N; s; Meer; i pi no niä am Merr gsi; ich bin noch nie am Meer gewesen.

 

Merzu; N; m; März (Monat); Merzu-Schtoib, barä Roib; viel Schneesturm im März bringt viel Heu im Sommer (Bauernspruch); im Merzu gits no gääru u Setzi Schnee; im März gibt es noch öfters eine grosse Menge Schnee.

 

Merzumeiji, Merzumeijini; N; s; Huflattich (gelbe Frühlingsblume, Heilpflanze); gää wär ga Merzumeijini läsu? gehen wir Huflattich sammeln?

 

meschtu, meschtuti, gmeschtu(t); V; mästen; wiär tiä ds Fäärli meschtu; wir mästen das Ferkel.

 

Metriaal, Metriaali; N; s; Material, Ware; wiär hei ds gans Metriaal värlooru; wir haben das ganze Material verloren.

 

Metzg; N; w; 1. Schlachtgestell; wiär hei ds Schwii uf d Metzg glipft; wir habe das Schwein auf das Schlachtgestell gehoben; 2. Metzgerei; schii geid in d Metzg na Fleisch; sie geht in die Metzgerei Fleisch holen.

 

Metzgärchudla, Metzgärchudlä; N; w; Metzgerkuttel, Mastdarm einer Schlachtkuh; d Metzgärchudla gçheert dum Metzgär und mu tuät scha am Metzgtag chochu und ässu; die Metzgerkuttel gehört dem Metzger und man kocht und isst sie am Schlachttag.

 

Metzgtag, Metzgtaga; N; m; Hausschlachttag; we gçheis van där Famíli het çhennu metzgu, het mu fär du Metzgtag gwonnli etlis gidungu, wa eim ds Vee het gmetzgut; wenn niemand aus der Familie zu schlachten in der Lage war, hat man für den Hausschlachttag gewöhnlich jemanden angeheuert, der einem das Vieh geschlachtet hat.

 

metzgu, metzguti, gmetzgut; V; schlachten; hiir hei wär schpaat gmetzgut; dieses Jahr haben wir spät geschlachtet.

 

Metzguta, Metzgutä; N; w; Schlachterei, Schlächterei, Schlachtfeld, blutiger Todeskampf; där Fuggs hed nisch fii um Metzguta hinnärlaa; der Fuchs hat uns ein Schlachtfeld hinterlassen.

 

mi; mich (unbetonte Form); das geid mi niggs á; das geht mich nichts an.

 

Miädi; N; w; Ez; Müdigkeit; äär het va barär Mièdi nimmä megu d Oigu uifghä; er hat vor lauter Müdigkeit nicht mehr die Augen offen zu halten vermocht.

 

Miäsch; N; s; Moos; wiär sii ga Mièsch reichu; wir sind Moos holen gegangen.

 

miässig, - ä, - i, - s; müssig, untätig; miässigs umunándräschtaa bringt niggs; müssig umherstehen bringt nichts.

 

Migga, Miggä; N; w; kleines Brötchen aus Weissmehl; schii ischt fuif Miggä ga choiffu; sie ist fünf Brötchen kaufen gegangen. Siehe auch Toppulmigga oder Panjotta!

 

miinätwägu; meinetwegen; siehe unter wägumiinä!

 

miischi Psinnusch; meines Besinnens, so weit ich mich zurückerinnern kann; dascht miischi Psinnusch immär scho soo gsi; das ist so weit ich mich zurückerinnern kann immer schon so gewesen.

 

Miischuheili, Miischuheilini; N; s; unscharfes Messer, untaugliches Werkzeug; mit dem Miischuheili chani niggs áfaa; mit diesem unscharfen Messer kann ich nichts anfangen.

 

Milch (ä)ríchtu; Milch mit dem Seihtrichter sieben; chascht mär hälffu d Milch ins Çhibji z äríchtu? kannst du mir helfen die Milch (durch den Seihtrichter) in den Milchkübel zu giessen?

 

Milçhinä od. Milçhini od. Mälçhini, Mz; Daumenwülste, die vom ‘Daumenmelken’ herstammen; duozumaal häni no gçheerigi Milçhinä gçhäbä; damals habe ich noch ausgeprägte Daumenwülste gehabt.

 

Milggä od. Milkä; Mz; Hautaussackungen, Berlocken, bestehend aus Bindegewebe und Fett am Hals eines Kalbes (aber auch an anderen Paarhufern wie z. B. Ziegen und Schweinen möglich); mim Metzgu hei de wiär immär druf glotzät, dass wär d Milggä värwitschä; beim Schlachten haben wir dann immer darauf geachtet, dass wir die Berlocken erhalten.

 

Mili, Milinä; N; w; Mühle; äär hed u Sack Mäll us där Mili prungu; er hat einen Sack Mehl aus der Mühle gebracht. Ableitungen: Kaffemili, Milischtei.

 

Miltum; N; Mz; Motten, Kleidermotten; miär ischt ds Miltum ins Gwand chu; mir sind die Motten in die Kleider hineingekommen.

 

Miltumschiissi, Miltumschiissini; N; s; Motte, Kleidermotte; ds Pfeischtär ischt vollds Miltumschiissini; das Fenster ist voll Motten.

 

Milzi, Milzini; N; s; Milz; äs tuät mi ds Milzi schtächu; ich habe Seitenstechen (es schmerzt mich die Milz).

 

minánd, minándrä; miteinander; wiär heis minándrä abgmacht; wir haben es miteinander abgemacht.

 

Minéschtra, Minéschträ; N; w; traditionelle Minestra, Gemüsesuppe mit „Ggnagi“ (je nach Haushalt und Vorliebe mit oder ohne Milch und etwas Käse); hina z Nacht gits Minéschtra; heute zum Abendessen gibt es Minestra.

 

mipfliiss; absichtlich, mutwillig; das hescht jetz gad mipfliiss zfätzu gschlagu; das hast du jetzt gerade absichtlich zerschlagen.

 

mischlu, mischluti, gmischlut; V; mischen; dui hescht d Chaartä schlächt gmischlut; du hast die Karten schlecht gemischt.

 

Miseer; N; s od. Miseeria; N; w; Misere, Unglück, Pechsträhne, Verhängnis, Misserfolg, Elend; wiär chumä us dum Miseer nimmä drus; wir kommen aus der Misere nicht mehr heraus; dascht um moorts Miseeria; das ist eine grosse Pechsträhne.

 

Mitágg; N; s; Ez; Mittag, Mittagessen; jetzu gits z Mitágg; jetzt gibt es zu Mittagessen.

 

mitágu, mitáguti, gmitágut; V; zu Mittag essen, Mittagpause machen; schii sind ga mitágu; sie sind in die Mittagpause gegangen.

 

mitsch; mittendrin, in der Mitte; wiär sii mitsch dri; wir sind mittendrin.

 

mitschthí; ab und zu, gelegentlich, bisweilen, allenfalls, mitunter; mitschthí chund umaal d Sunna vircha; gelegentlich kommt mal die Sonne hervor.

 

Mittul, Mittul; N; s; Verkleinerungsform: Mittulti, Mittultini; Hausmittel, Heilmittel, Medikament; hescht ds Mittul bärchú? hast du das Medikament erhalten?

 

Míttwucha, Míttwuçhä; N; m; Mittwoch; an där Míttwuchu selltis allä gaa; am Mittwoch sollte es allen gehen. Heute würde man wohl am Mittwoch sagen.

 

mitzu, mitz(u)ti, gmitzt; V; zuzwinkern; welära hescht daa usoo hipsch gmitzt? welcher Frau hast du da so hübsch zugezwinkert?

 

Mocku, Mockä; N; m; Mocken, Brocken, Kloss, Klotz, Koloss, Riese, Gigant; um Mocku Fleisch braatu; einen Mocken Fleisch braten; welä Mocku! welch ein Koloss!

 

Modulbroot, Mudulbrooti; N; s; Modelbrot, Weissbrot im Model gebacken; i wellti us Modulbroot choiffu; ich möchte ein gemodeltes Weissbrot kaufen.

 

Monschtranz, Monschtranzi; N; w; Monstranz, schmuckvoll geziertes Behältnis, womit die konsekrierte Hostie (das Allerheiligste) zur Verehrung und Anbetung feierlich gezeigt wird; där Heer ischt mit där Monschtranz säggnundu där d Liit ggangu; der Pfarrer ist mit der Monstranz segnend durch die Leute geschritten. Siehe dazu auch unter Heechschts Guät!

 

Mooji, Moojini; N; s; 1. Grimasse, Gebärde, Gaukler, Karikatur, ulkig aussehende Person; warfär machscht usoo Moojini? warum schneidest du so Grimassen? 2. Zeichnung, Symbol; daa hescht us hips Mooji gizeichnut; da hast du eine schöne Figur gezeichnet.

 

moojinu, moojinuti, gmoojinu(t); V; grimassieren, Grimassen schneiden, Mienenspiel machen; warfär moojinuscht hiitu usoo? warum grimassiert du heute so?

 

Moora, Moorä; N; w; 1. Mutterschwein; iischi Moora fäärlinud appa baald; unser Mutterschwein wird wohl bald ihre Jungen werfen; 2. Unsaubere, Schmutzige, Schlampe, ehrlose Frau; dii Moora çhennti oi bessär butzu; diese Schlampe könnte auch besser putzen.

 

Moorggs; N; m; mühevolle Verrichtung, strenge Hantierung, Schwerarbeit; wiär hei un ens Moorggs gçhäbä; wir haben eine strenge Hantierung gehabt.

 

moorggsu, moorggsuti, gmoorggsu(t) od. moorzggu, moorzgguti, gmoorzggu(t); V; murksen, pfuschen, stümpern, linkisch und grob hantieren, unfachmännisch arbeiten; wennt daa z lang moorggsuscht, de geits kaputt; wenn du da zu lange grob hantierst, dann geht es kaputt.

 

mooru; morgen; mooru gää wär heim; morgen gehen wir heim.

 

moorz; sehr, überaus, viel, gross; schii hed um moorz Anngscht gçhäbä; sie hat grosse Angst gehabt.

 

Moorzgguta, Moorzggutä; N; w; Pfusch, Stümperei, unsorgfältige Zwängerei; mit deer Moorzggutu hei wärs numu no schlimmär gmacht; mit jener Zwängerei haben wir es nur noch schlimmer gemacht.

 

Mops; N; m; Mumps, Ziegenpeter (hochansteckende Kinderkrankheit); äs het mär du Hals gschwellt wili du Mops häm bärchú; ich habe eine Halsschwellung bekommen weil ich den Ziegenpeter eingefangen habe.

 

mordjo; schrecklich, unheimlich; äs hed mordjo vill gschniit; es hat unheimlich viel geschneit.

 

mottu, mottuti, gmottut; V; bewegen; das mottut schi nit; das bewegt sich nicht.

 

mu; 1. man; jetz geid mu heim; jetzt geht man heim; 2. ihm (unbetonte Form); was hescht mu gseit? was hast du ihm gesagt?

 

Muälta, Muältä; N; w; rechteckige, grosse Holzmulde (zum Schweinebrühen oder Einsalzen von Fleisch); wiär hei ds Fleisch in där Muoltu ínggsaalzu; wir haben das Fleisch in der grossen Holzmulde eingesalzen. Variante: Schwiimuälta.

 

muälu, muäluti, gmuälu(t); V; murren, motzen, reklamieren, räsonieren; was muäluscht umúm? warum reklamierst du wieder? Variante: mugglu.

 

Muäma, Muämä od. Muoma, Muomä od. Muama, Muamä; N; w; Verkleinerungsform; Muämi, Muämini; Muhme, Tante; iischi Muämini chumund langgsam aalti; unsere Tanten werden langsam alt.

 

Muätärgottesoigi, Muätärgottesoigini; N; s; Mehlprimel (Blume); im Uistag hets in deer Lischu u schuppu Muätärgottesoigini; im Frühling hat es in jenem Sumpfland viele Mehlprimeln.

 

muätärschseelu uleinzig; mutterseelenallein; ich bi hiitu muätärschseelu uleinzig gsi; ich bin heute mutterseelenallein gewesen.

 

muätärsiitsch; mütterlicherseits; iischi Värwandtu muätärsiitsch sind z Psuäch chu; unsere Verwandten mütterlicherseits sind zu Besuch gekommen.

 

mudrig od. modrig, - ä, - i, - s; verfault, verwest, verrottet (bei Holz); mit dem mudrigu Holz chascht nimmä fiiru; mit diesem verrotteten Holz kannst du nicht mehr heizen.

 

Muffjig, Muffjiga; N; m; Schmoller; mit dem Muffjig hescht sus appa schwäär; mit dem Schmoller hast du es wohl schwer.

 

muffju, muffjuti, gmuffju(t); V; schmollen, beleidigt schweigen; heer uif muffju! hör auf zu schmollen!

 

Muggi, Muggini; N; s; Mücke; hiitu sind d Muggini beeschi; heute sind die Mücken sehr aktiv.

 

mugglu, muggluti, gmugglut; V; munkeln, unverständlich meckern oder lästern; äär hed allpod eppis z mugglu; er hat immer wieder etwas zu lästern. Variante: muälu.

 

Muggs; N; m; Mucks, Regung, unterdrückter Laut; äs macht gçhei Muggs; er macht keinen Mucks.

 

muggsu (schi -), muggs(u)ti, gmuggst; V; sich rühren, sich bemerkbar machen; äär het schi nit terffu muggsu; er hat sich nicht bemerkbar machen dürfen.

 

Muich; N; s; Ez; Panaritium, entzündliche Fusserkrankung bei Kühen; ds Muich cha anngenglich sii; das Panaritium kann ansteckend sein.

 

muiggu, muigguti, gmuiggu(t); V; unterdrückt munkeln, leise murmeln; ich cha di nit värschtaa, wennd usoo muigguscht; ich kann dich nicht verstehen, wenn du so leise murmelst.

 

Muil unggägu hä; widersprechen; häb nit zuä ds Muil unggägu! widersprich nicht dauernd!

 

Muilaff, Muilaffu; N; s; Fabulant, Schwätzer; dischum Muilaff chani nid lengär losä; diesem Schwätzer kann ich nicht länger zuhören.

 

Muilhaarpfa, Muilhaarpfä; N; w; Mundharmonika; schii hed mit där Muilhaarpfu gschpilt; sie hat mit der Mundharmonika gespielt.

 

Muilti, Muiltini; N; s; Maultier; gang mär ga ds Muilti ánggschirru! gehe mir das Maultier anschirren!

 

muilu, muiluti, gmuilu(t); V; maulen, schelten, schimpfen; tuä nid muilu! schimpfe nicht!

 

Muiluta, Muilutä; N; w; Mundvoll; ich hä um Muiluta Broot gnu; ich habe einen Mundvoll Brot genommen.

 

Muisär, Muisära; N; m; kleiner Schelm, der in fremden Sachen herumwühlt bzw. sucht; dui Muisär hescht hiä niggs värlooru; du Herumwühler hast hier nichts verloren.

 

muisu, muisuti, gmuisu(t); V; 1. Mäuse fangen; iischi Chatza muisut guät; unsere Katze fängt gut Mäuse; 2. in fremden Sachen herumwühlen; warfär muisuscht in miinä Sachu? warum wühlst du in meinen Sachen herum? 3. Federn verlieren der Hühner; we schich d Hennär muisunt, de gäänsch ini Gelti; wenn die Hühner die Federn lassen, dann legen sie keine Eier mehr.

 

Muisuchnewwuta, Muisuchnewwutä; N; w; Ez; Fingerbreite; äs het bloos um Muisuchnewwuta gschniit; es hat bloss eine Fingerbreite geschneit.

 

Mujána; N; w; gesalzener und gepfefferter Zieger, der mit Milch oder Nidel zu einem Brei angerührt wird; hina gits Mujána und Gschwellti; heute Abend gibt es gewürzten Zieger-Brei und (in Schalen) gesottene Kartoffeln.

 

Mullja, Mulljä; N; w; zahnlose Greisin, auch zahnloses Kleinkind (selten); dii Mullja mag das nimmä ggässu; jene Greisin vermag das nicht mehr zu essen.

 

Mulljär, Mulljära; N; m; zahnloser Greis, auch zahnloses Kleinkind (selten); dem aarmu Mulljär muäs mu appa allds chlei zärschniidu; jenem armen zahnlosen Greis muss man wohl alles klein zerschneiden.

 

mullju, mulljuti, gmullju(t); V; Essen im Mund zusammenballen (wenn man zahnlos ist oder zu viel hineinstopft und es nicht recht zerkauen kann); dä Mämminu und dä Gríschinu tuäts schi gääru mullju; den Kleinkindern und den Greisen ballt sich das Essen gern im Mund zusammen.

 

Muni, Munini; N; m; Stier; denu Muni muäscht fescht am Ringgu phacku; jenen Stier musst du kräftig am Nasenring fassen.

 

Munzi, Munzini; N; m; Kuss, Küsschen; gimmär á us Munzi! gib mir doch einen Kuss!

 

munzinu, munzinuti, gmunzinu(t); V; küssen; schii heind unánd gmunzinut; sie haben einander geküsst.

 

Mura schpilu; beliebtes Gesellschaftsspiel aus Italien mit Fingern und Zurufen (ähnlich wie bei „Schääri-Schtei-Papiir“, aber mit Zahlen); schii hend naa där Mäss Mura gschpilt; sie haben nach der hl. Messe Mura gespielt.

 

Murmu(l)ta, Murmu(l)tä; N; w; Murmeltier; d Murmultä pfiiffund luit, äs ischt uswáss umunánd; die Murmeltiere pfeifen laut, es ist etwas umher (es besteht Gefahr).

 

Muschtrángji, Muschtrángjini; N; s; unterentwickeltes, zurückgebliebenes Ding oder Wesen (bei Menschen oder Tieren); dascht us aarums Muschtrángji; das ist ein armes zurückgebliebenes Wesen.

 

Musli, Muslini; N; s; bekleckertes, besudeltes Kind, niedlicher Schmierfink; dui Musli selltit di umaal wäschu; du bekleckerter Schmierfink solltest dich mal waschen.

 

Musul, Musla; N; m; Maulkorb; wiär hei dä Chalbjinu Musla anggleit; wir haben den Milchkälblein Maulkörbe angezogen.

 

Mutta, Muttä; N; w; Verkleinerungsform: Mutti, Muttini; Simpilerschaf (Bergamasker Schaf, hornlos); iischi Muttä sind alli gizeichnuti; unsere Schafe sind alle markiert. Variante: Triiçhilmutta.

 

muttinu, muttinuti, gmuttinut; V; schmollen, beleidigt sein; jetzu tuäts abär muttinu; jetzt ist er wieder beleidigt und schmollt. Synonym: eschju.

 

Muttrina; N; w; Muttern, Frauenminze (wilde Heil- und Futterpflanze); wiär sii ga Muttrina läsu; wir sind Muttern einsammeln gegangen.

 

Muttugeis, Muttugeissä; N; w; hornlose Ziege; iischi Muttugeiss git flod Milch; unsere hornlose Ziege gibt reichlich Milch.

 

mutz, - ä, - i, - us; gering, klein, fein; dits Triggo ischt mär z mutzus; dieser Pullover ist mir zu klein.

 

Mutzus Broot; N; Brötchen, Brot aus Weissmehl und Butter (z. B. Tretscha, Ringli, Weggli, Panjótta, Migga, Hoorli, Brootgoich, Broottampa); mutzus Broot hets numu an dä heechschtu Sunntagu old z Wiènächtu ggä; Brötchen hat es nur an den höchsten Sonntagen oder zu Weihnachten gegeben.

 

 

Erstelle deine eigene Website mit Webador