R
ra (unbetonte Form von ira); ihr; äär hed ra niggs gseit; er hat ihr nichts gesagt.
Raach; N; m; Gier, Habgier; dui mit diinum Raach pärchúscht niä gnuäg; du mit deiner Habgier bekommst nie genug.
raachund, - ä, - i, - s; gierig, habgierig; schii sind gad usoo raachundi uf denu Çhääs; sie sind ganz gierig auf diesen Käse.
Raafa, Raafä; N; w; Sammelbegriff für alle Nahrungs- und Futterrüben (Kohlrabi, Rübkohl, Runkelrübe, Runkel, Futterrübe); wiär hei alli Raafä ggässu, d Choluraafä und d Maaliraafä; wir haben alle Rüben gegessen, die Kohlrabis und die Futterrüben. Varianten: Choluraafa, Maaliraafa.
rääggu, räägg(u)ti, ggär(r)ääggu(t); V; knarren, quietschen; loss wiä das Tíri rääggut! höre wie diese Türe knarrt! ds Tiri het ggärrääggut; die Türe hat geknarrt.
räägguvoll, - ä, - i, - ds; extrem viel, übervoll, randvoll, total betrunken; äär hed u räägguvolli Zidéla Milch prungu; er hat einen randvollen Eimer Milch gebracht; där Schtaaful ischt räägguvollä Meijä gsi; der Stafel ist übervoll mit Bergblumen bedeckt gewesen; hina iss abär räägguvollds; heute Abend ist er wieder total betrunken.
Rääja, Rääjä; N; w; Berggipfel, Bergkante, Felsvorsprung; ännuna uf deer Rääju sitzt us Giiri; drüben auf jenem Felsvorsprung sitzt ein Lämmergeier.
rääk, räägçhä, räägçhi, rääks; Dentalformen: räätçhä, räätçhi; bitter; was ischt cha das fär u räägçhä Kaffe? was ist wohl das für ein bitterer Kaffee?
Rääkholdärberr, Rääkholdärberi; N; s; Wacholderbeere (volksmedizinische Heilpfanze); us dä Rääkholdärberi cha mu Thee, Siirop, Ell, Schnapsjini old Greemjini machu; aus den Wacholderbeeren kann man Tee, Sirup, Öl, Schnäpse oder Cremen herstellen.
Rääkholdärschtuida, Rääkholdärschtuidä; N; w; Wacholderbeerenstrauch (Nadelgehölz, Strauch); Rääkholdärschtuidä hent gääru vill Sunna; Wacholderbeerensträucher lieben viel Sonne; am Palmsunntag tuät mu in där Çhillchu Rääkholdärschtuidä gsäggnu; am Palmsonntag segnet man in der Kirche Wacholderzweige; zuhause werden sie dann symbolisch als Palmen (z. B. beim Kreuz) aufgestellt. Siehe dazu auch unter Schpitza und Palmä!
Raat tuä; Wunde pflegen, verarzten (mit Hausmitteln); hescht där Raat gitaa, suscht chunds no zegär? hast du die Wunde gepflegt, sonst wird es noch schlimmer?
Raat; N; m; Rat, Ratschlag, Gemeinderat, Gemeinderatskollegium; i will där un guätä Raat gä; ich will dir einen guten Ratschlag geben; miinä Schweer ischt im Raat gsi; mein Schwiegervater ist im Gemeinderat gewesen.
raatschig, - ä, - i, - s; wertvoll, tauglich, rechtschaffen, ehrenwert, wohlerzogen; ich hän gçheis raatschigs Buäch funnu; ich habe kein wertvolles Buch gefunden; dascht u raatschigi Meiggja; das ist ein wohlerzogenes Mädchen.
Raatschigsch; N; s; Taugliches, Wertvolles, Rechtschaffenes; ich hä niggs Raatschigsch funnu; ich habe nichts Taugliches gefunden.
Raatsheer, Raatsheeru; N; m; Ratsherr, Gemeinderatsmitglied; d Raatsheeru sind alli umúm gwäälti chu; die Gemeinderatsmitglieder sind alle wiedergewählt worden.
rääz, - ä, - i, - us; scharf, scharfzüngig, reizbar, aggressiv; us rääzus Messär houwt guät; ein scharf geschliffenes Messer schneidet gut; dascht us rääzus Wiib; das ist ein aggressives Frauenzimmer.
Rääzi, Rääzinä; N; w; Schärfe; äär het scha gitängilut bis uf d Rääzi; er hat sie gedengelt bis zur Schärfe; ds Messär het gçhei Rääzi mee; das Messer hat keine Schärfe mehr.
räblu, räbluti, gg(ä)räblut; V; 1. wimmeln, reichlich vorhanden sein; hiä räbluts gad usoo va Heipär; hier hat es reichlich Heidelbeeren; 2. lärmen, poltern, rumpeln; jetz hets ggäräblut; jetzt hat es gerumpelt.
Räbluta, Räblutä; N; w; 1. Vielzahl, grosse Anzahl; äs hed u Räbluta Schtraffla uf um Hew; es hat eine Vielzahl von Heuschrecken auf dem Heu; 2. Lärm, Gepolter, Getöse, Aufruhr, Tumult; äscht u Räbluta ggangu; es ist ein Getöse losgegangen.
rächnu, rächnuti, gg(ä)rächnut; V; 1. rechnen, erwarten; ich rächnu mit diär; ich erwarte dich; 2. mit Rechen zusammenwischen, zusammenziehen, harken; heid är allds ggärächnut? habt ihr alles zusammengewischt?
Rächu, Räçhä; N; m; Rechen, Harke; u Rächu pschteid us umu Rächuschtill, umu Rächujoch und dä Rächuzent; ein Rechen besteht aus einem Rechenstiel, einem Holm und den Zinken.
Varianten: Hewrächu, Schtrewwirächu, Iisurächu.
Rächujoch, Rächujochi; Rechenjoch, Holm (Rechenbalken am Stiel, wo die Zinken eingesetzt sind); ich bruichti us niws Rächujoch; ich bräuchte einen neuen Holm.
Rächuzand, Rächuzend; N; m; Rechenzinke; i miim Rächujoch fääld u Rächuzand; in meinem Rechenjoch fehlt eine Rechenzinke.
Radauw, Radauwa; N; m; Krach, Lärm; dui machscht un ens Radauw; du machst einen riesen Lärm.
Räff, Räffi; N; s; 1. Reff, gegabelte Rückentrage aus Holz (z. B. fürs Käsetragen); äär hed uf dum Räff fuif Çhääsa prungu; er hat auf der Rückentrage fünf Käse gebracht; 2. Plaudertasche, geschwätziges Weib (aggressiv, abwertend); dem Räff tarfscht nit z vill värzellu; jener Plaudertasche darfst du nicht zu viel erzählen.
Rafu, Rafä od. Schpar(r)u, Schpar(r)ä; N; m; Dachsparren, von der First zur Traufwand liegender Trägerbalken, welcher die Dachlatten bzw. die Verschalung trägt; d Rafä träägunt di Tachlattä; die Dachsparren tragen die Dachlatten.
raglu, ragluti, gg(ä)ráglut; V; wimmeln, reichlich vorhanden sein; äs raglut gad usoo va Ğretzä in där Mattu; es liegt reichlich viel Reisig in der Wiese. Siehe auch unter räblu!
Ragluta, Raglutä; N; w; Vielzahl, grosse Anzahl; miär ischt u Ragluta Jungjini unggägu gliffu; mir ist eine Vielzahl von Kindern entgegengelaufen. Siehe auch unter Räbluta!
Rägu; N; m; Regen; där eerscht Rägu teetut d Miisch; der erste Regen bringt die Mäuse (in ihren unterirdischen Gängen) um.
raissu, raissuti, g(gä)raissu(t) od. räwwju, räwwjuti, g(gä)räwwjut od. rauwwu, rauww(u)ti, g(gä)rauwwut; V; klagend beschweren, wehleidig jammern, stänkern, nörgeln, mauzen, miauen; raissu tiänd numu d Liit und rauwwu und räwwju çhennund d Chatzä und oi d Liid; nörgeln tun nur die Leute und klagen und jammern können die Katzen und auch die Leute; i raissuti no mee; ich würde mich noch mehr beschweren; äs het mär allpot ggäräwwjut, bis i mu sus ggä hä; er hat mir dauernd geklagt, bis ich es ihm gegeben habe; d Chatza rauwwut foorna, gang ra abu di Poort ga effnu! die Katze mauzt draussen, geh ihr doch die Türe öffnen! Siehe auch unter räwwju und rauwwu!
Rälla, Rällä; N; w; 1. Ratsche, hölzernes Klapperinstrument, womit während der Karwoche das Kirchenglockengeläute durch lautes Klappern ersetzt wird; miini Rälla teend luitär wa diini; meine Ratsche tönt lauter als deine; 2. Plaudertasche; was dii Rälla du ganz Tag mag ggärätschu; was diese Plaudertasche während des ganzen Tages zu schwatzen vermag.
rällu, rälluti, gg(ä)räll(u)t; V; 1. klappern (mit Ratsche); äscht Ziit fär ga z rällu; es ist Zeit um (mit der Ratsche) klappern zu gehen; 2. viel plaudern oder schwatzen; schii rällund abär; sie schwatzen wieder. Heute wird meistens grällt oder grätscht. Synonym: rätschu.
Rälluta, Rällutä; N; w; Geschwätz, Plauderei; dui chascht nid uf alli Rällutä gaa; du kannst dich nicht auf das ganze Geschwätz verlassen.
ramisíäru, ramisíär(u)ti, ramisíärt; V; sammeln, anhäufen, horten, zusammentragen; ich ramisíèrti no mee zämu; ich würde noch mehr anhäufen.
Ramoliiwa, Ramoliiwä; N; w; Olivenzweig (aus Italien hergebrachter Zweig, der für den Palmsonntag manchmal an Stelle der einheimischen Rääkholdärschtuida verwendet wird); chascht mär um par Ramoliiwä va Wälschland umúacha bringu? kannst du mir ein paar Olivenzweige aus Italien heraufbringen?
Ramschfädra, Ramschfädrä; N; w; Jungpflanze des Löwenzahns; Ramschfädrä muäscht im Uistag ga läsu; Löwenzahn musst du im Frühling sammeln gehen; mid Ramschfädrä chascht un guätä Zalátt machu; mit jungem Löwenzahn kannst du guten Salat zubereiten.
Ramschfädruzalátt; N; m; Ez; Löwenzahnsalat; im Uistag chascht Ramschfädruzalátt mit gsottnä Eijär machu; im Frühling kannst du Löwenzahnsalat mit gesottenen Eiern zubereiten.
Rämschli, Räschlini; N; s; Zappeler, lebhaftes Kind; häb di abu schtill, dui Rämschli dui! halte dich doch still, du Zappeler du!
ranschíäru (schi -), ranschíärti, ranschíärt; V; akzeptieren, sich abfinden, sich begnügen; wenär cha dármig nit çhennnd ranschíèru, de mièsstär cha eppis annärscht la ífallu; wenn ihr euch damit nicht abfinden könnt, dann müsst ihr euch etwas anderes einfallen lassen.
Ranzu, Ränzu; N; m; Ranzen, Bauch, Dickbauch (derb); ich bi uf du Ranzu gçhiit; ich bin auf den Bauch gefallen.
Rappi, Rappini; N; s; Rabe, Kolkrabe (nicht zu verwechseln mit der Chrääja, Krähe!); Rappini hent schwaarzi Schnabla; Kolkraben haben schwarze Schnäbel.
rasund, - ä, - i, - s; sehr, ausserordentlich, gierig nach; äs ischt gad usoo rasunds uf Gsottus; er liebt Gesottenes ausserordentlich.
Rasundi; N; w; Wut, Wutausbruch; bi deer Rasundi het mu mid imm nimmä çhennu redu; bei dem Wutausbruch hat man mit ihm nicht mehr reden können.
Rätscha, Rätschä; N; w; Schwatzbase, Plaudertasche; weli Rätschä siid iär; was für Plaudertaschen seid ihr.
rätschu, rätschuti, gg(ä)rätscht; V; plaudern, tratschen, schwatzen; jetz heid är gnuäg ggärätscht; jetzt habt ihr genug geplaudert.
Rätschuta, Rätschutä; N; w; Klatsch, Tratsch, Geschwätz; dui muäscht nit di ganzu Rätschutä gloibu; du sollst nicht allen Tratsch glauben.
Ratza, Ratzä; N; w; Rasse; wiär hei un eigundi Ratza Muttä; wir haben eine eigene Rasse Muttenschafe; wiär sägä nä Simpilärmuttä und d Saasini sägänd nä Saasärmuttä.
rauwwu, rauwwuti, g(gä)rauwwu(t); V; miauen, mauzen; iischi Chatza rauwwut zuä; unsere Katze miaut ständig. Siehe auch unter räwwju!
rauwwund, - ä, - i, - s; miauend, mauzend, dii rauwwund Chatza närvt mi; jene miauende Katze nervt mich.
Räwwja, Räwwjä; N; w; Nörglerin, Miesmacherin; we dii Räwwja umaal ds Muil zuä hengji; wenn jene Nörglerin mal den Mund halten würde.
Räwwjär, Räwwjär; N; m; Nörgler, Stänkerer; welä aarmä Räwwjär ischt das; welch ein armer Nörgler ist das.
räwwju, räwwjuti, g(gä)räwwjut; V; nörgeln, klagen, jammern; ds Marijoosi räwwjut schoo di greescht Lengi; Marie-Josefine jammert schon sehr lange. Siehe dazu auch unter rauwwu und raissu!
Rebi, Rebinä; N; Züglete, Fahrhabe (mobile Gegenstände); ich hä di gans Rebi anoort gitaa; ich habe die ganze Fahrhabe versorgt.
recku, reckti, gg(ä)reckt; V; hinreichen, zuspielen, zuwerfen; reck mär á du Schtruibuzièjär ácha; reich mir doch den Schraubenzieher herüber.
Reetet, Reetel, od. Reetär; N; s; Röteln (typische Kinderkrankheit); iischi Jungjini hend alli ds äReetet pärchú; unsere Kinder haben alle die Röteln bekommen.
Reetrich, Reetricha; N; m; Rettich (weiss), Rande (rot); wiär hei dä Çhiänu naam Chalbju wiissä Reetrich ghackt, fär dasch umúm bessär zwäggchumä; wir haben den Kühen nach dem Abkalbern weissen Rettich gehackt, damit sie wieder besser zu Kräften kommen; hiitu gits z Mittág rootä Reetrich; heute gibt es zu Mittag (rote) Randen.
Reezi, Reezinä; N; w; Rose, Fleck, Klecker (z. B. in einem Tuch); dii leid Reezi sellti mu uiswäschu; jenen hässlichen Klecks sollte man auswaschen.
Refäränz; N; w; 1. Doppelkniebeugung (wird zur besonderen Ehrerweisung vor dem Allerheiligsten gemacht); vor dum Allärheiligschtu sellti mu u Refäränz machu; vor dem Allerheiligsten sollte man eine Doppelkniebeugung machen; 2. Empfehlungsschreiben, Referenzschreiben; ich bruichu guäti Refäränzä, suscht häni gçhei Schaassä; ich benötige gute Referenzschreiben, sonst habe ich keine guten Aussichten.
Refüüsch, Refüüschi; N; s; Schutzhaus; duozumaal ischt in jedum Refüüsch un Ggántiníèr gsi; damals hat in jedem Schutzhaus ein Kantonier gewohnt.
Regänt, Regäntu; N; m; Regänti, Regäntinä; N; w; Anführer(in), Rädelsführer(in); dii Regänti bringt allds zunnunopschig; jene Anführerin bringt alles durcheinander.
regäntu, regäntuti, g(gä)regäntut; V; regieren, befehlen, sich einmischen, übertrieben gestikulieren; tuo abu nid ubärall regäntu! mische dich doch nicht überall ein!
Regeetli, Regeetlini; N; m; Knallkörper, Knallpetarde; bis in d Sächzgärjaari het mu zär Toif mit Regeetlinu gschossu; bis in die Sechzigerjahre hat man zur Taufe mit Knallpetarden geschossen.
reichu, reichti, gg(ä)reicht; V; holen; ich gaa du Çhääs ga reichu; ich gehe den Käse holen.
reid, - ä, - i, - s; starr, steif, ungelenk, unbeweglich; nach lengum Sitzu häni reidi Bei pärchú; nach langem Sitzen habe ich steife Beine bekommen.
Reida, Reidä; N; w; Reiden, Labmagen bei Kuh; us där Reidu hei wär Chaslop gmacht; aus dem Labmagen haben wir Labpulver gewonnen.
Reidi; N; w; Ez; Steifheit, Festigkeit, Starre, Standfestigkeit; äär het gçhei Reidi mee! er hat keine Standfestigkeit mehr!
Reifanu; N; m; Rainfarn (Heilpflanze für äussere Verletzungen und zur Bekämpfung von Läusen, Flöhen, usw.); in dem Ggäriisch waggst vill Reifanu; in jenem Geröllfeld wächst viel Rainfarn.
Reiffu, Reiffä; N; m; 1. Autoreifen, Pneu; hiir muäsi appa niwwi Reiffä choiffu; dieses Jahr muss ich wohl neue Pnös kaufen; 2. Käsereifen zum Auspressen und Formen des Käselaibs; siehe dazu unter Chääs(ä)reiffu!
Reischtiisu; N; s; Hebeisen; ooni Reischtiisu hätti wär du Schtei nit vírcha prungu; ohne Hebeisen hätten wir den Stein nicht herausgebracht.
rem(m), - ä, - i, - s; Muskelkater haben, steif und lahm sein (infolge Überanstrengung oder Mangelerkrankung); remi Tuitini soll mu im Uistag schee uis in d Sunna laa; Schafe mit steifen Gliedern soll man im Frühling oft hinaus in die Sonne lassen; hiitu häni leid remi Bei; heute habe ich starken Muskelkater in den Beinen.
Remi; N; w; Gelenkrheuma, Gliedersteifheit bei Schafen (Mangelerkrankung, die zu steifem, hölzernem Gang bzw. Lahmheit führen kann); dii aarmu Tuitini hent d äRemi; jene armen Schafe haben die Gliedersteifheit.
Remiis, Remiisä; N; w; Remise, Einstellraum für Gerätschaften, Wagen, Kutschen, Schlitten usw.; wiär hei du Schlittu in d äRemiis gschtellt; wir haben den Schlitten in die Remise gestellt.
rendíäru, rendíärti, gg(ä)rendíärt; V; rentieren, Gewinn bringen; das rendíèrd appa nit; das rentiert wohl nicht. Heute eher randíäru!
renzu, renz(u)ti, gg(ä)renzt; V; aufbrechen, aufreissen, vergrössern einer Spalte durch kräftiges Einkeilen, Abdrehen oder Stossen; us Tiri mit Gwaald uifrenzu çhennti Schadu gä; eine Türe mit Gewalt aufreissen könnte Schaden erzeugen.
resch, - ä, - i, - us; munter, aufgeweckt, lebhaft; äs ischt u reschi Meiggja; es ist ein aufgewecktes Mädchen.
Reschji, Reschjini; N; s; Verkleinerungsform von Ross, Gaul, Pferd; nid mit zächu Reschjinu bringunsch mi ubär das groos Wassär; nicht mit zehn Pferden bringen sie mich über dieses grosse Wasser.
resiníäru, resiníärti, g(gä)resiníärt; V; reklamieren, schimpfen, klagen, nörgeln; wärfär resiníèrscht du gans Tag? wozu nörgelst du den ganzen Tag?
Ressweer, Ressweeru od. Ressöör, Ressööru; N; m; Zollchef; welä gfrääsä Ressweer ischt das; was für ein überstrenger Zollchef ist das.
Rewúlvär, Rewúlvära; N; m; Revolver; där Ressweer hed un gladnä Rewúlvär; der Zollchef hat einen geladenen Revolver.
rezänt, - ä, - i, - s; scharf, beissend; dascht u rezäntä Çhääs; das ist ein scharfer Käse.
Ríäja, Ríäjä; N; w; Gebäck aus Mehl, Hefe, Biestmilch (Kolostrum), Salz, Gsigg und Zutaten; där Bachär hed nisch u feini Ríèja gmacht; der Bäcker hat uns eine schmackhafte Ríäja gebacken.
Riäpli, Riäplini; N; s; Möhre, Karotte; schii hent d Rièplini gscheent; sie haben die Karotten geschält.
Riäplini ubärziä; einzelne Karotten aus dem Gartenbeet entnehmen damit die übrigen besser gedeihen können; wenn d äRiäplini nid ubärziäscht, de sindsch vill z noo zämu und waggsunsch nid rächt; wenn du nicht einzelne Karotten von der Aussaatreihe entnimmst, dann sind sie viel zu nahe beieinander und gedeihen nicht recht.
richtu, richtuti, g(gä)richtut; V; 1. richten; tuä nid richtu, suscht chuscht dui ggäríchtuts, richte nicht, sonst wirst du gerichtet; 2. bereitmachen, einrichten; tuä märs richtu, dasi cha gaa! richte es mir ein, dass ich gehen kann! 3. filtrieren, sieben; tuä abu d Milch äríchtu! siebe doch gleich die Milch!
Rickär, Rickära; N; m; Verkleinerungsform: Rickärli, Rickärlini; Schieberiegel; Schiebevorrichtung am Schloss; hescht ds Rickärli zuä? hast du die Schiebevorrichtung vorgeschoben?
Rickärpfeischtär, Rickärpfeischtär; N; s; Verkleinerungsform Rickärpfeischtärli, Rickärpfeischtärlini; Schiebefenster; in dä aaltu Hittjinu hets duozumaal gwondli Rickärpfeischtärlini gçhäbä; in den alten Hütten hat es damals gewöhnlich Schiebefenster gehabt.
ricku, rickti, gg(ä)ríckt; V; rücken, schieben, vorankommen, vorwärtskommen; chascht mär us bitzji neejär ricku; du kannst mir ein wenig näher rücken.
Riggsack, Riggseck; N; m; Rucksack; äär hed u vollä Riggsack; er hat einen vollen Rucksack.
riggupäntsch; auf dem Rücken tragen; ich hä sus riggupänsch därdíruif gitreit; ich habe es auf dem Rücken hinaufgetragen.
Rigul od. Rigil, Rigla; N; m; Riegel; dascht un ggufäraaltä Rigil; das ist ein steinalter Riegel.
Riibi, Riibinä; N; w; 1. Schürfung; settigi Riibinä tiänd eim wee; solche Schürfungen tun einem weh; 2. Alkoholrausch, einen hinter die Binde kippen; nächti hensch abär u Riibi gnu; gestern Abend haben sie wieder einen hinter die Binde gekippt.
Riibiisu, Riibiisu; N; s; 1. Reibeisen, Küchenreibe, Raspel, Raffel; çhenntischt mär ds Riibiisu gä? könntest du mir die Küchenreibe geben? 2. Kratzbürste, Streitsüchtige(r), Widerborstige(r); dem Riibiisu gaani lièbär usum Wäg; jener Kratzbürste gehe ich lieber aus dem Weg.
riibis und tiibis; ganz, gänzlich, vollständig, restlos, mit Haut und Haar; schii hed allds riibis und tiibis uifggässu; sie hat alles vollständig aufgegessen. Variante: riibis und schtiibis.
Riiffu; N; m; Raureif; im Schattu ischt där Riiffu du gans Tag plibu; im Schatten ist der Raureif während des ganzen Tages geblieben.
riipf, - ä, - i, - s; reif; d Heipär sind hiir no nid äriipfi; die Heidelbeeren sind heuer noch nicht reif.
riipfä, riipf(ä)ti, gg(ä)riipf(ä)t; V; reifen, reif werden; di Griiflä megund appa nimmä ggäriipfä; die Preiselbeeren vermögen wohl nicht mehr zu reifen.
Riischta, Riischtä; N; w; Hanffasern (aus Hanfstängeln) zur Herstellung von Textilien; us Riischta hed mun Tièçhär gwobu; aus Hanffasern hat man Tücher gewoben.
riischtinä Schtoff, riischtis Tuäch; aus Hanf gewobenes Tuch; wiär hei riischtini Tièçhär gwobu; wir haben Tücher aus Hanf gewoben.
Riisi, Riisini; N; s; Kuhkettensicherung an der Heukrippe (Leder- oder Hornring); bi jedum Baaruloch hets us äRiisi, dass d Çhetti nit cha drussgçhiju; bei jedem Krippenbrettloch hat es eine Kettensicherung, damit die Kette nicht herausfallen kann.
Riispli, Riisplini; N; s; Bleistift; wiär hei nid alli us äRiispli värmegu; wir haben nicht alle einen Bleistift zu besitzen vermocht.
riitig, riitigi, riitigs; brünstig (bei Kuh); iischi Näga ischt riitigi; unsere Näga (Kuhname) ist brünstig.
rimpu, rimputi, g(gä)rímpu(t); V; scheuern, sich kratzen, sich reiben (z. B. Vieh, das sich an Zäunen, Bäumen oder Gegenständen reibt); iischärs Eerschtmälçhi hed am Zui ggärrímput; unsere Erstmelke (Milchkuh erster Laktation) hat sich am Zaun gerieben.
ringg, ringär, um ringgschtu; leicht, mühelos; hiitu geit das vill ringär; heute geht das viel müheloser; dä Jungu geit das um ringgschtu; den Jungen geht das am leichtesten.
ringgil(l)u, ringgil(l)uti, ggä)ringgil(l)u(t); V; rütteln; schii hed am Tiri ggärínggillut; sie hat an der Türe gerüttelt.
Ringgu, Ringgä; N; m; Ring, Nasenring; mid umu Ringgu in där Nasu mag mu us Schtíèri flott gibendigu; mit einem Nasenring vermag man einen Stier leicht zu bändigen.
Variante: Ofuringgu.
Ringli, Ringlini; N; s; Ringli, zu einem Ring geflochtenes Feingebäck aus Weissmehl und Milch; z Wíènächtu hei wär eppä us Ringli uf um Tisch gçhäbä; zu Weihnachten haben wir manchmal ein Ringli auf dem Tisch gehabt.
Ringul Reija; N; w; Ringel Reihe, Singspiel für Kinder: Ringul, Ringul, Reija, d Meiggjä gäänd in d Meijä, di Buäbu gäänd in d Hasulnussä und machund alli huschhuschhusch; Ringel, Ringel, Reihe, die Mädchen gehen zu den Blumen, die Knaben gehen zu den Haselnüssen und machen alle husch-husch-husch (dabei gehen alle in Kauerstellung).
Ripf und Zipf (mit -); nach und nach, schrittweise; mit Ripf und Zipf hei wiärs allds megu gmachu; nach und nach haben wir alles zu machen vermocht.
Ripja, Ripjä; N; w; Schafgarbenkraut, Tausendblatt (Heilpflanze zur Wundheilung); we wär uswaa wee gmacht hei, hei wär in umu Tuäch dri Ripja gnitscht und därnaa das uifgibunnu; wenn wir uns irgendwo verletzt haben, haben wir in einem Tuch drinnen Schafgarbenkraut zu einem Brei zerquetscht und anschliessend aufgebunden.
rischggíäru, rischggíärti, gg(ä)rischggíärt; V; riskieren, wagen; í rischggíèrti nit z vill; ich würde nicht zu viel riskieren.
Ríschil(l)a, Ríschil(l)ä; N; w; traditionelle Heuraufe mit Fresspalisade aus Holz (Heukrippe mit Stäbchenvorrichtung, die verhindert, dass das Heu heraus auf den Boden geworfen wird, war früher besonders bei Pferden in Gebrauch); duozumaal het mu hiä mee Ríschillä gsee, wills oi mee Ross het gçhäbä; dazumal hat man hier mehr traditionelle Heuraufen gesehen, weil es auch mehr Pferde gehabt hat.
Rischil(l)uloch, Rischil(l)ulechär; N; s; Öffnung im Scheunenboden, durch welche das Heu von der Scheune in den Stall zu den Rischillä oder zum Baaru geworfen wurde; äs geid ringär ds Hew durch ds Ríschilluloch z schtoossu; es geht leichter das Heu durch die Scheunenbodenöffnung zu stossen.
Ríschina, Ríschinä; N; w; Steinhaufen, Lesesteinhaufen; wiär sellti um d Ríschinä um bessär ruimu; wir sollten um die Lesesteinhaufen herum besser aufräumen.
Variante: Schteiríschina.
ríschinu, ríschinuti, gg(ä)ríschinu(t); V; herunterkollern (Steinschlag, Steinlawine); äs hed mee ggäríschinud wa ggärúfinut; es ist mehr Steingeröll als Schlamm heruntergekommen.
Rischt, Rischti; N; s; 1. Fussrücken; mit dem hoochu Rischt hescht sus schwäär passundi Schuä z finnu; bei dem hohen Fussrücken hast du es schwer passende Schuhe zu finden;
2. Widerrist, Kreuz (bei Kuh); d Chuä het ds Rischt gibrochu, wiär hei scha mièssu metzgu; die Kuh hat das Kreuz gebrochen, wir haben sie schlachten müssen. Für Widerrist wird oft auch Chriiz verwendet.
rísilu, rísiluti, g(gä)rísilut; V; grieseln, als feinster Schneegriesel zur Erde fallen; äs hed numu usoo ggärísilut, wills z chaald ischt gsi; es hat nur so in feinsten Schneekörnchen gerieselt, weil es zu kalt gewesen ist.
ritschggu, ritschgguti, g(gä)rítschggut; V; 1. quietschen; d Schuäsolä ritschggund uhefli; die Schuhsohlen quietschen stark; 2. knirschen; tuä mit dä Zendu nid usoo ritschggu; knirsche mit den Zähnen nicht so.
riwwu, riwwti, gg(är)rúwwu (schi -); V; reuen; äs hed mi ggärrúwwu, das wär z schpaat sii chu; es hat mich gereut, dass wir zu spät gekommen sind; das riwwt mi nit; das reut mich nicht.
robu, rob(u)ti, g(gä)róbt; V; 1. umziehen, zügeln von Vieh und Habe; wiär hei ds Vee uf d Alpa ggäróbt; 2. sterben, dahinraffen; jetz hets du aarum Tiisigär ggäróbt, jetzt hat es den armen Kerl dahingerafft.
Rockbuäbi, Rockbuäbini; N; s; kleines Rockbüblein, kleiner Junge; duozumaal hend oi d chleinu Buobini us äRogçhji gitreit, drum hed mu nä Rockbuobi gseit; damals haben auch die kleinen Buben ein Röcklein getragen, darum hat man sie Rockbüblein genannt.
Roib; N; m; Ez; Raufutter, Heuernte, Wildheu und Grünfutter; lièbär mee Roib wa Schoib; lieber mehr Heu als minderwertiges Riedgras?
roibu, roib(u)ti, ggäroibut; V; heuen, emden, ernten (Heu); hiir sellti wär de no roibu, suscht mièssi wär de summs Vee uwägg tuä; dieses Jahr sollten wir dann noch (mehr Heu) ernten, sonst müssen wir dann einen Teil des Viehs loswerden.
roiku, roik(u)ti, gg(ä)roikt; V; rauchen (von Tabakwaren); i roiku Pfiiffa; ich rauche Pfeife.
Roim; N; m; Verkleinerungsform: Roimji, Roimjini; Milchhaut, Hautschicht auf gekochter Milch; schii hed nit gääru Roim uf där Milch; sie hat nicht gern eine Hautschicht auf der Milch.
roipfu, roipf(u)ti, g(gä)roipft; V; rupfen, raufen, reissen, ziehen (an den Haaren); jungi Buäbu roipfu, aaltä Schadu choiffu; junge Knaben raufen, bringt Schaden im Alter (Spruch).
Rolli, Rollini; N; s; Haarlocke, Haarwelle; jetz hensch dem Botschji dii hipschu Rollini abgschnittu; jetzt haben sie jenem Knäblein diese schönen Locken abgeschnitten.
Rona, Ronä od. Rooja, Roojä; N; w uralter, knorriger Baum; dii aaltu Ronä sind um parr hunnärd Jaari aalti; jene uralten, knorrigen Bäume sind ein paar hundert Jahre alt.
ronig, - i, - s; rollig (paarungsbereite Katze); im Hoornär chumunt d Chatzä ronigi; im Februar werden die Katzen rollig.
Ronu, Ronä; N, m; mächtiger, baumstarker Mann; dascht u Ronu van umu Manngji; das ist ein mächtiger, baumstarker Mann!
roodlächt, - ä, - i, - s; rötlich; bi dem roodlächtu Himmil tuät ds Chrischgçhindli appa Bisgguwi bachu; bei dem rötlichen Himmel bäckt das Christkind wohl Biskuits.
Rooja, Roojä; N; w; mächtige, kräftige Frau; weli Rooja ischt das! welch eine mächtige Frau ist das!
Rooscht, Rooschta; N; m; 1. Giebelwand (Mauerdreieck zwischen Giebel und First); äs trickt du Rooscht fircha; es drückt die Giebelwand heraus; 2. Rost, Bratrost, Gitter; denu Rooscht sellti mu umaal butzu; jenen Bratrost sollte man mal reinigen.
ropsu, rops(u)ti, gg(ä)rópst; V; rülpsen, aufstossen; i muäs allpod ropsu; ich muss ständig rülpsen.
Rosnagul, Rosnagla; N; m; Kaulquappe; in denä Pitzu hets ubärall Rosnagla; in jenen Pützen hat es überall Kaulquappen.
Ross, Ross od. Ressär; N; s; Verkleinerungsform: Resch(j)i, Resch(j)ini; Ross, Pferd; vor dum Eeru Chriäg hets z Simpilu no Dutzundi va Ross gçhäbä; vor dem Ersten Weltkrieg hat es in Simplon noch Dutzende von Pferden gehabt.
Rosspollu, Rosspollä; N; m; Pferdemist; herti Rosspollä gäänd schwäär z zärnítschu; harte Pferdemistknollen sind schwer zu zerschlagen.
Rosuchranz, Rosuchränz; N; m; 1. Rosenkranzgebet; un normaalä Rosuchranz het fuif Gsetzjini; ein normales Rosenkranzgebet enthält fünf Gesätzchen; 2: Perlschnur, die als Zählkette für das Rosenkranzgebet dient; wiär bättä mim Rosuchranz in där Hand; wir beten mit der Rosenkranz-Perlkette in der Hand.
rouww, rouwwä, rouwwi, rouwws; roh, ungekocht; rouwws Fleisch tuäd mu chochu old trechnu bivor mu sus isst; rohes Fleisch wird gekocht oder getrocknet bevor man es isst.
ru (unbetonte Form von deru); deren; ich hä ru gnuäg pärchú; ich habe deren genug bekommen.
Ruäss; N; s; Ez; Russ; dui hescht ds Gsicht vollds Ruäss; du hast das Gesicht voll Russ.
ruätu, ruätuti, g(gä)rúätut; V; schneetreiben, unruhig schneien bei Wind; äs ruätut vam Wind und triibt sus an di Pfeischtär; es schneit und peitscht die Flocken an die Fenster.
Rudu; alter Ortsname für Gondo; wiär gää anu Rudu; wir gehen nach Gondo (an den Rudutschuggu); wiär sii a Rudu ggangu; wir sind nach Gondo gegangen. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 307, 308.
Rufina, Rufinä; N; w; Rüfe, Erdrutsch, Murgang; wiär sii ga d Rufina ruimu; wir sind den Erdrutsch räumen gegangen.
rufinu, rufinuti, g(gä)rúfinu(t); V; Rüfen bilden, Murgang losbrechen; we mu z lang wässärut, tuäts gääru rufinu; wenn man zu lange wässert, kann es zu Rüfen führen.
ruich, ruiçhä, ruiçhi, ruichs; rauh, grob; das sind ruiçhi Liit; das sind grobe Leute.
Ruida; N; w; Ez; Räude, Schorf, Krätze, Hautkrankheit (ansteckende Milbenerkrankung, besonders bei Füchsen, Marder, Hunden, Katzen, aber auch bei Menschen möglich); deer eeländ Fuggs hed appa d äRuida; jener elende Fuchs hat wohl die Räude.
ruidig, - ä, - i, - s; räudig, schorfig; dui chuscht de ruidigs, wennd allds ins Muil nimmscht; du wirst dann räudig, wenn du alles in den Mund nimmst.
Ruimärhuiffu, Ruimärhuiffä od. Ruimärhuiffna; N; m; Haufen mit Ästen, Blättern und Bioabfällen; duozumaal hed mun di ganzu Ruimutä zu nu mu Ruimärhuiffu gschochnut und därnaa värbrennt; damals hat man alle herumliegenden Äste, Blätter und Bioabfälle zu einem Haufen aufgetürmt und danach verbrannt.
ruimu, ruim(u)ti, gg(ä)rúimt; V; räumen, säubern, aufräumen, wegschaffen (speziell Wiesen und Weiden von Holz und Steinen säubern); im Uistag gits allpod u huiffu z äruimu; im Frühling gibt es immer viel aufzuräumen.
Ruimuta, Ruimutä; N; w; Aufgeräumtes, Überbleibsel, Aufräumabfälle (speziell bei Frühlingsarbeiten auf Weiden und Waldweiden); in där Trechundi Ruimutä värbrennu ischt un gfäärliçhi Sach; bei Trockenheit Aufräumabfälle verbrennen ist eine gefährliche Sache.
Ruisa, Ruisä; N; m; Verkleinerungsform: Ruisji, Ruisjini; improvisiert erstellte Wasserrinne (von einem Siälti abzweigend) zur Feinverteilung des Wässerwassers; äär hed mit där Wässärhouwwu flinng us Ruisji gmacht; er hat mit dem Wässerbeil schnell eine kleine Wasserrinne angelegt.
ruisig, - ä, - i, - s; sandig, unfruchtbar (Bodenbeschaffenheit); uf dem ruisigu Bodu waggst nit vill; auf jenem sandigen Boden wächst nicht viel.
ruizu, ruiz(u)ti, g(gä)rúizt; V; schnarchen; wenn ich usoo luid ruizuti wiä dui, so çhenntischt dui nit schlaaffu; wenn ich so laut schnarchen würde wie du, so könntest du nicht schlafen.
Rumpf, Rimpf; N; m; Verkleinerungsform: Rumpfji, Rumpfjini; Falte; dui machscht mär bari Rimpf in dä Hosnu; du bescherst mir lauter Falten in den Hosen; dii het pfellig Rumpfjini im Gsicht; die hat ziemlich viele Falten im Gesicht.
rumpfu, rumpf(u)ti, gg(ä)rúmpf(u)t; V; rümpfen, falten; warfär rumpfscht d Nasa? warum rümpftst du die Nase?
rumpulsurig, - ä, - i, - s; schlechtgelaunt; äs ischt hiitu rumpulsurigs; es ist heute schlechtgelaunt.
Rung(g), Runga; N; m; Stoss, Windstoss; äscht u Rungg chu und di ganz Wäsch ischt ufort; es ist ein Windstoss gekommen und die ganze Wäsche ist weggeflogen.
Runggluta, Rungglutä; N; w; Gedränge, Zusammenstoss, aggressives Zusammentreffen, Kampf; äs ischt u Runggluta ggangu; es hat ein aggressives Zusammentreffen gegeben.
Ruschtig; N; w; Habe, Ware, Sachen; ich muäs miini Ruschtig anoort tuä; ich muss meine Habe versorgen.
ruttu, ruttuti, gg(är)rúttut; V; rattern, rumpeln, holpern, dröhnen; schii ruttund mim Wagu ubär du Platz; sie rumpeln mit dem Wagen über den Platz.
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