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Paagg od. Paagguta; N; m; Brei, teigartige Masse, Morast, feuchter Lehm; denu Paag chascht nid ässu; jenen Brei kannst du nicht essen.
paaggu, paagguti, gipaaggu(t); V; matschen, im Schlamm wühlen, durchmischen, kneten; d Jungjini paaggunt gääru im Dräck; die Kinder wühlen gern im Schlamm.
pääggu, päägguti, gipääggu(t); V; schreien; ds Mämmi het schee megu gipääggu; der Säugling hat laut zu schreien vermocht.
Paaji, Paajini; N; s; Italiener, Fremdsprachiger; ich cha dii Paajini nit värschtaa; ich kann diese fremdsprachigen Leute nicht verstehen. Synonyme: Wältschä, Wältschi.
Padátsch; N; m; verschiebbares Gewicht der Heubalkenwaage; dui muäscht du Padátsch usoo lang värschíèbu, bis di Palántscha im Ğliichggwicht ischt; du musst das verschiebbare Gewicht so lange schieben, bis der Balken der Waage im Gleichgewicht (horizontal) ist.
Padéla, Padélä; N; w: Bratpfanne (aus dem Italienischen ‚padella‘); dischi Padéla häni z Duäm ufum Märt gchoift; diese Bratpfanne habe ich in Domodossola auf dem Markt gekauft. Synonym: Schwädärpfanna.
paff; erstaunt, überrascht, verblüfft; wiär sii paff gsi; wir sind erstaunt gewesen.
Pagaasch; N; m; Ez; Bagage, Gepäck; wiär hei du gans Pagaasch ubär du Bäärg gferggut; wir haben das ganze Gepäck über den Simplonpass getragen.
Pagaaschi; N; w; 1. Gerümpel, Durcheinander von Utensilien; dii Pagaaschi isch mär numu um Pschwaart; dieses Durcheinander von Utensilien ist mir nur eine Plage; 2. Gesindel, Gesellschaft (negativ besetzt); mit deer Pagaaschi mièssi wär no leeru umgaa; mit diesem Gesindel müssen wir noch lernen umzugehen.
Pägg, Pägga; N; m; Schnabelhieb (z. B. vom Huhn); där Hanu hed ra um Pägg ggä; der Hahn hat ihr einen Schnabelhieb versetzt. Variante: Hennupägg.
Paggu, Paggä; N; m; Verkleinerungsform: Paggi, Paggini; Wange, Backe; hescht dui hiitu rooti Paggini! hast du heute rote Wänglein! Varianten: Aarschpaggu, Fittlupaggu.
päggu, pägguti, gipäggu(t); V; 1. picken, schnäbeln, einen Schnabelhieb geben; d Hennä hend unánd gipäggu; die Hühner haben einander geschnäbelt; 2. abküssen, knutschen; we dii numu maal gnuäg megunt gipäggu; wenn die nur mal genug zu knutschen vermögen.
Pägguta, Päggutä; N; w; Holzrindenstück; äär hed un groossi Pägguta prungu; er hat ein grosses Holzrindenstück gebracht.
Paischa, Paischä; N; w; Bauchspeck; va dem Fäärli hei wär u flotti Paischa bärchú; von jenem Schwein haben wir ein schönes Stück Bauchspeck erhalten.
Pajáng; N; m; Staub, Ärosol im Stollen (z. B. nach einer Sprengung); bivor wär çhennä wiitärchrampfu, muoss deer Pajáng zeerscht us bitzji värgaa; bevor wir weiterarbeiten können, muss sich dieser Staub zuerst etwas verziehen.
Pájas, Pájassu; N; m; verdreckter Bengel, Lausbub; iär siid mär Pájassu! ihr seid mir verdreckte Lausbuben!
Palántscha, Palántschä; N; w; Balkenwaage. Siehe unter Balántscha!
Palggu, Palggä; N; m; Fensterladen; tuä abu di Palggä uif; öffne doch die Fensterläden.
Palgguhos(n)ä; N; Balkenhose, altes Hosenmodell, das vorne und hinten, unabhängig voneinander heruntergelassen werden konnte; Palgguhosnä sind moorz praktisch gsi; Balkenhosen sind sehr praktisch gewesen.
Palma, Palmä; N; w; am Palmsonntag werden einheimische Wacholderzweige (Rääkholdärschtuidä) oder Olivenzweige (Ramoliiwä aus Italien) in der Kirche gesegnet und dann nach hause genommen, um sie dort an Kruzifixen (symbolisch als Palmen) zu befestigen; am Palmsunntag tuät mu in där Çhillchu Palmä gsäggnu; am Palmsonntag segnet man in der Kirche Wacholderzweige oder Olivenzweige.
Panjótta, Panjóttä; N; w; zweiteiliger Brotlaib aus Weissmehl; am Sunntag gits um Panjótta; am Sonntag gibt es einen zweiteiligen Brotlaib. Synonym: Toppulmigga, Toppulmiggä.
Pantli, Pantlini; N; s; tapsiger Junge mit angenehmem Charakter; dem Pantli geits oi nid usoo liècht va där Hand; jenem unbeholfenen Jungen geht es auch nicht so leicht von der Hand.
Pantschétta, Pantschéttä od. Paischétta, Paischéttä; N; w; Seitenspeck; us flotts Schniggji Roggumbrood und um Paischétta obunuif, ischt das nid eppis Guätsch? eine schöne Schnitte Roggenbrot und etwas Seitenspeck oben drauf, ist das nicht etwas Leckeres?
Pantschu, Pantschä; N; m; dicker Bauch (beim Menschen); das Mandji hed un enz Pantschu gçhäbä; jenes Männlein hat einen mächtigen Bauch gehabt.
pantschu, pantschuti, gipantschu(t); V; ein Getränk mit Wasser verdünnen; Milch pantschu ischt Pschiss; Milch mit Wasser verdünnen ist Betrug.
Papp sägä (nimmä -); (keinen) Ton hervorbringen; äär hed nimmä çhennu Papp sägä; er hat keinen Ton mehr hervorbringen können.
Papp; N; m; Ez; zähe Masse, zäher Brei; was hescht fär um Papp zwäggmacht? was hast du für einen zähen Brei zubereitet?
pär Zallnisch; als Lohn, als Entgelt. Siehe unter Zallnisch!
pär(r)éiku, pär(r)éik(u)ti, pär(r)éikt; V; Rauch entwickeln, ausräuchern, desinfizieren; mid Áschtränza pärréiku gid un guätä Gschmack; den Raum mit Meisterwurz beräuchern erzeugt einen guten Duft.
pär(r)úffu, pär(r)úffnä, pär(r)úffni, pär(r)úffus; Hautschürfung haben, Schürfwunde haben; dii Schuä muäscht wägslu, dui bischt ja am Chnodu gans pärúffus; jene Schuhe musst du wechseln, du hast ja am Fussknöchel eine grobe Schürfwunde.
päraamt, - ä, - i, - s; russig, angeschwärzt mit Russ; schii hed us päraamts Gsicht gçhäbä; sie hat ein mit Russ geschwärztes Gesicht gehabt.
päräämu, päräämti, päräämt; V; mit Russ anschwärzen bzw. beschmieren; ich hämi mit där Pfannu päräämt; ich habe mich mit der Pfanne angeschwärzt.
Paradéll, Paradélli; N; s; Holzsperre (Abschrankung), speziell geläufig in der Fachsprache der Waldarbeiter (wird beim Burattu erstellt, damit die Holzstämme nicht aus der Spur springen); fär us Paradéll z machu, hescht vièr bis fuif Buurä ufusánnärs gitischu; um eine Holzsperre zu errichten, hat man vier bis fünf Holzstämme aufeinandergeschichtet.
Pärdíadiguggsa! Potztausend! (Ausdruck des Überraschtseins); Pärdíadiguggsa, sind dii Buurä ggumpundu chu! Potztausend, sind diese Rundhölzer hüpfend dahergerollt!
Pardo! Entschuldigung! Verzeihung! pardo, das tuäd mär jetz leid! Verzeihung, das tut mir jetzt leid!
paríäru, paríärti, paríärt; V; gehorchen; wennd nid willt paríèru, so gang! wenn du nicht gehorchen willst, so geh!
Pärisoll, Pärisolli od. Bärisoll, Bärisolli; Regenschirm. Siehe dazu unter Bärisoll!
parlíäru, parlíärti, parlíärt; V; parlieren, reichlich plaudern, viel reden; we wär alli usoo parlíèrti, de çhäämi wär niä zum Schluss; wenn wir alle so viel reden würden, dann kämen wir nie zum Schluss.
Parlogga, Parloggä od. Barlogga, Barloggä; Rast, Rasthalt. Siehe dazu unter Barlogga!
Parniisa, Parniisä; N; w; Steinhuhn (Vogelart); wiär hei hiitu um Parniisa gsee; wir haben heute ein Steinhuhn gesehen.
partú; partout, unbedingt, absolut, um jeden Preis; schii het sus partú wellu hä; sie hat es unbedingt haben wollen.
pärwei; gleichwohl, nicht von Bedeutung, aber (…); numu umgçhiit pärwei, abär ds Bei hetsch gibrochu; nur umgefallen wäre nicht von Bedeutung, aber das Bein hat sie gebrochen; oo, das no pärwei! oh, das gleichwohl noch!
Pascht, Päscht; N; s; Packsattel für Pferd, Esel oder Maultier. Siehe unter Bascht!
paschtu, paschtuti, gipaschtut; V; Lasttier (Pferd, Maultier, Esel) anschirren, mit Ware beladen und auch befördern; hescht ds Muilti gipaschtut? hast du das Maultier beladen?
Pass(u)wit, Pass(u)wit; N; s; Passevite, Flotte Lotte, Passiermühle (für Gemüse); wiär hei alli Häärpfja durch ds Passuwit glaa; wir haben alle Kartoffeln durch die Flotte Lotte gelassen.
passä, passti, gipassä od. gipasst; V; passen, (auf)lauern, beobachten; geischt dum Fuggs ga passä? gehst du dem Fuchs auflauern?
Patilla, Patillä od. Batilla, Batillä; N; w; hölzernes Trinkgefäss. Siehe dazu unter Batilla!
Pätsch, Pätscha; N; m; 1. Haufen, Menge, viel, wiär hei um pfelligä Pätsch Holz gschpaaltu; wir haben einen ziemlichen Haufen Holz gespalten; 2. nichts, nicht ein bisschen (sehr oft auch euphemistisch, verhüllt gemeint); dui värschteischt um Pätsch; du verstehst nichts davon; das värfaad um Pätsch; das verfängt keinen Deut.
Patscha, Patschä; N; w; Patsche, Bedrängnis, Klemme, missliche Lage; dui hescht mär us där Patschu gholffu; du hast mir aus der Patsche geholfen.
Pätschärna, Pätschärnä; N; w; 1. Wundkruste, Kruste bei Wundheilung; tuä di Pätschärnä nimmä uwäggchratzu; kratze die Wundkrusten nicht mehr weg; 2. Stelle auf Kleid mit teils mehrmals übereinander gelagerten Stoffflicken; d Hosnä sind volli Pätschärnä gsi; die Hosen sind voll von Flickstellen gewesen.
patschu, patschuti, gipatschut; V; tüchtig essen (bei entwöhntem, kleinen Kind); iischärs Jungschta mag jetz oi schoo gçheerig gipatschu; unser jüngstes Kind vermag jetzt auch schon tüchtig zu essen.
pçhennu, pçhennti, pçhennt; V; kennen; wiär pçhennä schi guät; wir kennen sie gut.
Peisang(g), Peisangu; N; m; Flegel, Rüpel, Grobschlächtiger, Rohling; dui Peisang muäscht di bessär zämunä; du Rüpel musst dich besser benehmen.
Pfäärsich, Pfäärsicha; N; m; Pfirsich; gçhii denu fuilu Pfäärsich uwägg! wirf diesen faulen Pfirsich weg!
Pfaawa, Pfaawä od. Faawa, Faawä; N; w; Wollgras; siehe unter Faawa, Faawä!
pfächu, pfächuti, gipfächu(t); V; husten, bäffen; schii het zuä gipfächut; sie hat ständig gehustet. Synonyme: pfäggu, pfägguti, gipfäggu(t).
Pfältscha, Pfältschä; N; w; Gertel; mit där Pfältschu Holz schpäcku geid ring; mit der Gertel Holz zu feinen Scheitchen spalten schafft man leicht.
Pfangjila, N; w; Ez; Milchbruch (geronnene Milch als Vorstufe bei Käseproduktion); ich reichu un Gschiruta Pfangjila us där Senärii fär Brochuta z machu; ich hole einen Kübel voll geronnene Milch von der Sennerei um daraus Milchbruch mit Nidel anzurichten. Die Verkleinerungsform Pfangjili wurde verwendet, wenn man nur eine Tasse voll zum Essen zubereitete.
Pfarrjunggfrouw, Pfarrjunggfrouwwä; N; w; Pfarrhaushälterin; um Pfarrjunggfrouw muäss guät çhennu chochu; eine Pfarrhaushälterin muss gut kochen können.
Pfeischtär, Pfeischtär; N; s; Fenster; di Pfeischtär sellti mu umaal umúm butzu; die Fenster sollte man mal wieder putzen.
Pfeischtärposcht, Pfeischtärposchti; N; s; Fenstersims; ds Pfeischtärposcht ischt vollds tooti Fleigä; das Fenstersims ist voll toter Fliegen.
Pfeischtärsack, Pfeischtärseck; N; m; Netzmagen der Kuh, auch Haube genannt; mim Metzgu hei wär u Schpriissa im Pfeischtärsack funnu; beim Schlachten haben wir einen Splitter im Netzmagen gefunden.
Pfeischtärschprossa, Pfeischtärschprossä; N; w; Fenstersprosse; dischi Pfeischtärschprossä sind vill wäächär wa d aaltu; diese Fenstersprossen sind viel schöner als die alten.
pfellig, - ä, - i, - s; ziemlich, reichlich, intensiv, aufwendig, grossartig; äs het phellig vill ggäräggnut; es hat ziemlich viel geregnet; das gid um pfelligi Sach; das gibt eine aufwendige Sache.
Pfendär setzu, Pfendär gsetzt, Pfendär sind gsatzti; an einem bestimmten Frühlingstag werden vom Richter bzw. dem Weibel (durch Veröffentlichung auf dem Dorfplatz) die Pfendär gsetzt, so dass ab gesetztem Datum die privaten Wiesen und Matten nicht mehr betreten werden dürfen und das Vieh auch nicht mehr frei herumlaufen darf. Früher hatte jeder Bauer das Recht, widerrechtlich auf seinem Grundstück weidendes Vieh (besonders Schmalvieh) sozusagen als Pfand im Pfendschtall einzusperren. Der Eigentümer des Viehs erhielt dieses erst gegen Entrichtung eines Bussgeldes wieder zurück. Där Weibil hed abggläsu, di Pfendär sind ab jetz gsatzti; der Weibel hat bekanntgemacht, die Pfänder sind ab jetzt gesetzt.
Bemerkung: Naa Zan Ggallu hed mun ds Vee ubärall terffu lan gaa; nach dem Sankt Gallustag (16. Oktober) durfte man das Vieh überall gehen lassen.
pfentu, pfentuti, gipfentut; V; pfänden, strafen, büssen (z. B. wegen Betreten eines fremden Grundstückes, sobald di Pfendär gsatzti sind); ich gièngji där du rächtu Wägg, sucht pfentunsch di de; ich würde durch den richtigen Weg gehen, sonst büssen sie dich dann.
pfiggu, pfigguti, gipfiggut; V; spicken mit Finger; äär pfiggut Çhirlini umunánd; er spickt Körnchen umher.
Pfiiffoltra, Pfiiffolträ; N; w; Schmetterling; ich hä un gschpruckluti Pfiiffoltra gsee; ich habe einen gesprenkelten Schmetterling gesehen.
pfiiffuggärad, - ä, - i, - s; schnurgerade, kerzengerade, pfeilgerade; schii ischt pfiiffuggärad uf mich zuä; sie ist schnurgerade auf mich zugekommen. Synonym: schnuärschtracks.
Pfiiffuggärédi, Pfiiffuggärédinä; N; w; Gerade, Pfeilgerade, gerade Strecke; äs ischt di Pfiiffuggärédi umáb gliffu; es ist die Pfeilgerade nach unten (zum Herkunftsort) gelaufen.
pfilä, pfiläti, pfilät; V; als übertrieben erachten, das überrascht mich; äs hed mi pfilät; ich habe es als übertrieben erachtet. Heute wird oft auch gipfilät verwendet.
pflaarggu, pflaargguti, gipflaarggu(t); V; schmieren, klecksen, streichen, sudeln; jetz hescht de gnuäg gipflaarggut; jetzt hast du dann genug gekleckst.
Pflaargguta, Pflaarggutä; N; w; Schmiererei, Klecks, Sudel; dischi Pflaarggutä muäs mu náchunad butzu; diese Schmierereien muss man sofort reinigen.
pflätschnass, - ä, - i, - us; durchnässt, bachnass, triefendnass; schii sind pflätschnassi chu; sie sind bachnass geworden.
pflätschu, pflätschuti, gipflätschut; V; im Wasser plantschen; d Junngjini pflätschund im Wassär; die Kinder plantschen im Wasser.
Pflegul, Pflegla od. Pflegil, Pflegja; N; m; Flegel, Grobian, Rüpel; deer Pflegul macht allds zfätzu; jener Flegel zerstört alles.
Pfleguljaar, Pfleguljaari od. Pflegiljaar, Pflegiljaari; N; s; Flegeljahr, Pubertätsjahr; di Pflegiljaari sind jetz de wol appa värbii; die Pubertätsjahre sind jetzt dann wohl vorbei.
Pfludär; N; m; Ez; Pfludruta, Pfludrutä; N; w; Brei, Mus, Pflotsch, Matsch; dischi Pfludruta cha mu do nid ässu; diesen dünnflüssigen Brei kann man doch nicht essen; där Schnee ischt numu me Pfludär; der Schnee ist nur mehr Matsch. Siehe auch unter Pfluntsch!
Pfludra, Pfludrä; N; w; unästhetisches, unattraktives, dickes Frauenzimmer mit bauschiger Bekleidung; we dii dick Pfludra nid usoo vill issti und schich mee biwegti, de gsièngisch wäächär uis; wenn jenes dicke Frauenzimmer nicht so viel essen würde und sich mehr bewegen würde, dann sähe sie attraktiverer aus.
pfludrig, - ä, - i, - s; matschig, pampig; där Schnee ischt pfludrigä; der Schnee ist matschig.
pfludru, pfludruti, gipfludrut; V; sprudeln, brodeln (besonders bei breiartiger Konsistenz, z. B. beim Kochen); di Pulenta pfludrud im Hafu; die Polenta siedet und brodelt im Hafen.
Pfluntsch; N; m; Ez; Schneematch; in dem Pfluntsch gää wär nit vor di Poort; bei diesem Schneematch gehen wir nicht vor die Tür.
Pfoisig; N; m; Ez; Gewirr, zerzaustes Durcheinander; dui hescht mär um Pfoisig hinnärlaa; du hast mir ein zerzaustes Durcheinander hinterlassen.
pfremdä, pfremdäti, pfremdät; V; fremdeln, vor Fremden Angst haben (bei Kindern); iischärs Botschji faad á pfremdä; unser Bübchen fängt an zu fremdeln.
Pfruämd, Pfrimd; N; w; Pfründe, Ertrag oder Einkommen aus einem Stiftungskapital (Schenkung an die Pfarrgemeinde); fär summi Briich in där Pfarii gits um Pfruämd; für einige Bräuche in der Pfarrei gibt es eine Pfründe. Variante: Pfrund.
Pfuäl; N; s; Ez; Pfuhl, Kehricht; ich gaa ds Pfuäl ga leeschu; ich gehe den Kehricht leeren.
Pfuälschuifla, Pfuälschuiflä; N; s; Kehrichtschaufel; i bruichu di Pfuälschuifla; ich benötige die Kehrichtschaufel.
pfuch! Ausruf bei Abscheu oder Ekel; ätsch pfuch! wirklich abscheulich!
pfuchu, pfuchuti, gipfuchut; V; vor Ekel herausspeien, vor Abscheu herausspucken (geräuschvoll); schii het ghuäschtud und gipfuchud wills ra im Hals pschtäçhäd ischt; sie hat gehustet und herausgespuckt weil es ihr im Hals steckengeblieben ist.
Pfuidla, Pfuidlä; N; w; Pfuidlär, Pfuidlära; N; m; Biest, Arglistige(r), Bissige(r), Giftschlange (Mensch); ischt das um Pfuidla! ist das eine Giftschlange!
pfuidlu, pfuidluti, gipfuidlut; V; 1. bestrafen; mach das jaa nit, suscht pfuidlunti de; tue das ja nicht, sonst bestrafe ich dich; 2. wegbrennen (z. B. Schweineborsten beim Schlachten); we mu d Schwii gmetzgut het, het mu schii zeerscht mit dä Gloggu gschabut und därnaa oi no gipfuidlut; wenn man die Schweine geschlachtet hat, hat man sie zuerst mit den Kratzglocken abgeschabt und danach auch noch die Borstenhaare weggebrannt; mim Metzgu het mun di Tschaaggä van dä Tuitinu und dä Geissu gipfuidlut; beim Schlachten hat man die Haare an den Beinen der Schafe und Ziegen weggebrannt.
Pfuidluta, Pfuidlutä; N; w; Strafe (z. B. Fegefeuer); um Pfuidluta bärchúscht de schoo no, där Heiliguschii fäält där no; ins Fegefeuer gelangst du dann schon noch, der Heiligenschein fehlt dir noch.
pfuifu, pfuifuti, gipfuifut; V; zischen, fauchen; äs het gad usoo gipfuifut va Ergär; es (er) hat gerade so gezischt vor Ärger.
Pfunzla, Pfunzlä; N; w; 1. Funzel, schwach leuchtende Lampe; mit deer schwachu Pfunzlu chascht nid läsu, suscht machuscht d Oigu kaputt; bei dieser schwachen Funzel kannst du nicht lesen, sonst machst du die Augen kaputt; 2. schmächtiges Mädchen (oft scherzend gemeint); dii Pfunzla macht nid Unggmeisch; dieses schmächtige Mädchen stellt nichts Schlimmes an.
Pfupf, Pfupfa; N; m; Kraft, Energie; dui hescht hiitu gçhei Pfupf; du hast heute keine Energie. Synonym: Watz.
Pfur(r)a, Pfur(r)ä; N; w; Verkleinerungsform: Pfur(r)i, Pfur(r)ini; 1. Pfirre, Brummkreisel (Spielzeug); gib dum Pfurri umaal un Drääjuta! gib dem Brummkreisel mal einen Drehschubs! 2. Pfirre, Wirbelwind, lebhaftes Wesen (z. B. Kind); dii Pfurra cha ds Fittlu nit schtill hä; dieser Wirbelwind kann sich nicht stillhalten.
pfur(r)u, pfur(r)uti, gipfur(r)ut; V; sich lebhaft drehen, quirlen, wirbeln, kreiseln, schwirren; iischärs Botschji pfurrud in där ganzu Wonig umunánd; unser Büblein schwirrt in der ganzen Wohnung umher.
Pfusch, Pfuscha; N; m; Pfusch, Stümperei, unfachmännische Arbeit; denu Pfusch terffti nièmu zeichu; diese Pfuscharbeit dürfte ich niemandem zeigen.
Pfuschär, Pfuschära; N; m; Pfuscher, Stümper, Unkundiger, Dilettant; va dischum Pfuschär laani niggs la machu; von diesem Stümper lasse ich nichts machen.
pfuschu, pfusch(u)ti, gipfusch(u)t; V; pfuschen, stümpern, schlampen, sudeln, nachlässig arbeiten; ich hä z vill gipfuscht, i muäss sus niw machu; ich habe zu viel gepfuscht, ich muss es neu erstellen.
phä (schi -), phengji; sich festhalten, sich zurückhalten, sich beherrschen; ich hä mi nimmä megu phä; ich habe mich nicht mehr zurückzuhalten vermocht.
phaaltu, phaaltuti, phaaltu; V; 1. behalten; ich mag das nid allds im Chopf giphaaltu; ich vermag das nicht alles in Erinnerung zu behalten; 2. trächtig werden (der Kuh); iischi Näga het phaaltu und ischt jetz träägundi; unsere Näga (Name von Kuh) ist erfolgreich besprungen (besamt) worden und ist jetzt trächtig. Heute bevorzugt man giphaaltu.
phäbig, - ä, - i, - s; habsüchtig, geizig, knauserig; welis phäbigs Manngji ischt das; was für ein geiziges Männlein ist das. Synonym: häbisch.
phacku, phack(u)ti, giphackt; V; packen, anfassen, ergreifen; i hä sus nid megu giphacku; ich habe es nicht zu ergreifen vermocht.
Phaich, Pheich; N; s; Türbeschlag, oberer, schwenkbarer Teil der Türangel; di Pheich tuät mu in d Chlefu pheichu; die Türbeschläge hängt man in die Türkloben.
phangä, phangäti, phangä(t); V; hängen bleiben, stecken bleiben (intransitiv); waa bischt abär phangä plibu, dasst usoo schpaat chuscht? wo bist du wieder hängen geblieben, dass du so spät kommst?
pheftu, pheftuti, (gi)pheftut; V; zuknöpfen, heften; tuä abu d Schnapsputtig pheftu! knöpfe doch den Hosenladen zu! ich hä scha pheftut; ich habe sie zugeknöpft.
pheichu, pheichti, pheicht; V; einhängen, anhängen, behängen (transitiv); wiär hei d Wäschheiçhi pheicht; wir haben die Waschhänge mit Wäsche behängt.
phelsu, phels(u)ti, (gi)phelsut; V; dicht verschliessen (z. B. Gefäss, Flasche); schii phelsut di Gguttra; sie verschliesst die Flasche dicht.
Phiäti Gott! Phiätä cha Gott! Gott behüte dich! Gott behüte euch! (Abschiedsgruss).
Pifful, Piffla od. Piffil, Piffja; N; m; Dreikäsehoch, Knirps, Halbwüchsiger, Bub; äscht um Pifful um Buäb; es ist ein Dreikäsehoch. Synonym: Piggär, Piggära.
Pigg, Pigga; N; m; Pick (z. B. von Huhn); um Pigg van äru Hennu und schoo ischt us Çhirli weenigär daa; ein Pick eines Huhns und schon ist ein Körnchen weniger da.
Piggär, Piggära; N; m; 1. kleiner Knirps, kleiner Junge; um Piggär um Botsch ischt chleinär wa um Pifful um Botsch; ein kleiner Knirps ist kleiner als ein halbwüchsiger Bub. Synonym: Pifful, Piffil; 2. Penis; tuä abu ds Piggärli ummímphacku! packe deinen Penis wieder ein! Verkleinerungsform: Piggärli, Piggärlini.
piggil(l)u, piggil(l)uti, gipiggil(l)ut; V; pickeln, aufhacken; wiär hei di ganz Ziit gipiggillud und gschuiflut; wir haben während der ganzen Zeit gepickelt und geschaufelt.
piggu, pigguti, gipiggut; V; picken, aufpicken, essen; d Hennä hent di ganzu Çhiru gipiggut; die Hühner haben alle Körner aufgepickt.
Piggul od. Piggil, Piggla; N; m; Pickel; denu Piggil häni ufum Märt gchoift; jenen Pickel habe ich auf dem Markt gekauft.
piipääpärlu, piipääpärluti, gipiipääpärlut; V; unnötig verhätscheln, verpäppeln oder verwöhnen; iär tiäd nisch z vill piipääpärlu; ihr verhätschelt uns zu viel.
piischtä, piischtäti, gipiischtät; V; stöhnen, keuchen, ächzen, wehklagen, gepresst ausatmen, geräuschvoll atmen; was piischtäscht de usoo? warum stöhnst du denn so?
Piischu, Piischä; N; m; verkrüppeltes, zerzaustes Bäumchen, verkrümmter Baumwipfel (z. B. fürs Kaminfegen); hiä uf deer Heeji hets numu me Piischä; hier auf dieser Höhe hat es nur mehr verkrüppelte Bäume.
Piissilbruich; N; m; Erikagewächs (Heidekraut); wiär sii ga Piissilbruich läsu; wir sind Erikagewächse sammeln gegangen.
Piissul, Piissla od. Piissil, Piissja; N; m; Bürste (früher aus Erikagewächsen zusammengebunden); duozumaal hei wär di Piissja no us Piisilbruich gmacht; damals haben wir die Bürsten noch aus Erikagewächsen angefertigt.
Pilggu, Pilggä; N; m; 1. Ei-Attrappe; wiär hei dä Hennu um Pilggu ins Näscht gleit; wir haben den Hühnern eine Ei-Atrappe ins Nest gelegt; 2. Körperbeule, Wulst; das aarum Muilti hed um Pilggu am Hals; das arme Maultier hat eine Wulst am Hals.
Pilletsch, Pilletscha; N; m; Verkleinerungsform: Pilletschji, Pilletschjini; kleines pummeliges, wohlgenährtes Wesen (Person oder Tier); dascht um Pilletsch van umu Chalb; das ist ein wohlgenährtes Kalb.
Pines; N; s; Ez; Reisnagel; chascht mär us Pines gä? kannst du mir einen Reisnagel geben?
pintlu, pintluti, gipintlut; V; saufen, süffeln, bechern (im Wirtshaus); jetz heid är do woll gnuäg gipintlut! jetzt habt ihr doch wohl genug gebechert!
pintschju, pintschjuti, gipintschjut; V; schwere Last tragen; wiär hei allds mièssu pintschju; wir haben alles mühsam tragen müssen.
Pintul od. Pintil, Pintla; N; m; Verkleinerungsform: Pintulti od. Pintilti; Bündel; hescht ds Pintilti giphackts, wiär gää? hast du das Bündelchen gepackt, wir gehen?
Pippa, mit där Pippu, Pippä; N; w; Pfeife, gekrümmtes Rundholz (gut geeignet zur Herstellung eines Bogenschlittens). Siehe dazu auch Buura Pippa!
Pirschtli, Pirschtlini; N; s; Bürschchen; äscht us tifigs Pirschtli; es ist ein tüchtiges Bürschchen.
pirts(ch)ju, pirts(ch)juti, gipirts(ch)ju(t); V; 1. mühevoll schleppen bzw. tragen; wiär hei allds mièssu därdiruif pirtschju; wir haben alles mühevoll bergauf schleppen müssen; 2. kurz hochschubsen einer Last um bequemere Tragposition zu erreichen; dui muäscht di Burdi umúm pirtschju, de treischt scha sääftär; du musst die Heubürde noch einmal kurz hochschubsen, dann trägst du sie bequemer.
píslu, písluti, gipíslu(t); V; pinkeln, pissen, urinieren, Wasser lösen; äär geit hinnär du Boim ga pislu; er geht hinter den Baum pinkeln.
pjaaggig, - ä, - i, - s; teuflisch, arglistig; hiitu bischt us bitzji pjaaggigs; heute bist du ein wenig arglistig.
Pjaaschi, Pjaaschini; N; s; Schmutzfink, Ferkel; iär siid mär Pjaaschini; ihr seid mir Schmutzfinke. Variante: Sudulpjaaschi, Sudulpjaaschini.
pjäntíäru, pjäntíärti, pjäntíärt; V; aufhören, einstellen, stationieren, nicht fortfahren; äs ischt usoo leids Wättär chu, dasi wär pjäntíèrt hei; es ist so schlechtes Wetter gekommen, dass wir nicht weitergegangen sind.
Pjóla, Pjólä; N; w; Beil, einhändig (Italiener-Typ) dascht u hantliçhi Pjóla; das ist ein handliches Beil. Synonyme: Biäli.
Pjoorg, Pjoorgga; N; m; 1. Plunder; farr mär ab mit dem Pjoorg; verschwinde mir mit diesem Plunder; 2. Gesindel (herablassend, rassistisch); deer fremd Pjoorg het hiä niggs värlooru; dieses fremde Gesindel hat hier nichts verloren.
pjoschu, pjosch(u)ti, gipjoschu(t); V; heisshungrig essen, verschlingen; i pjoschuti no mee; ich würde noch mehr verschlingen.
Pjotti od. Pjotta; N; w; gute Form, gute Verfassung oder Konstitution; wiär sii alli in einär Pjotti; wir sind alle in guter Form (gut aufgelegt).
Pläägga, Plääggä; N; w; Närrin, Irre, Gans (abschätzig); oo, ich tummi Pläägga hä das värgässu; oh, ich dumme Gans habe das vergessen.
plagíäru, plagíär(u)ti, plagíärt; V; bluffen, angeben, laut reden; äs wei bessär, wennd nit so vill plagíèrtit; es wäre besser, wenn du nicht so viel angeben würdest.
Plampu, Plampä; N; m; Verkleinerungsform: Plampji, Plampjini; Pfote, Hand (derb); ds Hintschi het mär ds Plampji flott ggä; das Hündlein hat mir das Pfötchen ordentlich gegeben; warfär hescht ubärall di Plampä dri? warum hast du überall die Hände (vulgar!) im Spiel?
Platz; N; m; Ez; Dorfplatz, Platz; wiär sii mit gummrundä Truggúnischuänu ubär du Platz gliffu; wir sind mit dröhnenden Nagelschuhen über den Dorfplatz gelaufen.
pleffu, pleffti, gipleff(u)t; V; bluffen, aufschneiden, prahlen; äs mag abär gipleffu; er vermag wieder zu bluffen.
pleggu (ds Lisch -); V; Scheunendachluke verschliessen; ds Hew ischt í, jetz cha mu ds Lisch pleggu; das Heu ist in der Scheune, jetzt kann man die Dachluke verschliessen.
pleggu, pleiti, pleit; V; 1. belegen, ablegen, bedecken; äs het d Schtraass pleit; es hat die Strasse mit Schnee belegt; 2. Alpe mit Vieh belegen (bestossen); hiir tiä wär d Alpa fruä pleggu; dieses Jahr belegen wir die Alpe früh mit dem Vieh; wiär hei d Alpa fruä pleit; wir haben die Alpe früh belegt.
pleit, - ä, - i, - s; belegt, bedeckt; äär hed um pleiti Zunga; er hat eine belegte Zunge; d Mattä sind pleiti; die Wiesen sind schneebedeckt.
pleitinu, pleitinuti, gipleitinut; V; bahnen, spuren, Schneespur anlegen; fär ds Ziginu hed mu zeerscht mièssu pleitinu; für den Schlittentransport hat man zuerst eine Schneebahn spuren müssen.
Plessíär, Plessíäri; N; s; Verkleinerungsform: Plessíärli, Plessíärlini; Vergnügen, Freude; jedum Tiärli schiis Plessíärli; jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Pletscha, Pletschä; N, w; 1. grosse Fläche, grosses Feld, platte Masse, Schneefeld; im Summär sind numu me um parr Pletschä z gsee; im Sommer sind nur mehr ein paar Schneefelder zu sehen; 2. mächtige Person; um Pletscha van umu Mangi schteit vor iisch; ein mächtiger Mann steht vor uns. Variante: Schneepletscha.
Plidär od. Plidruta, Plidrutä; N; w; frischer Kuhfladen, dünnflüssiger Mist; dui schteischt mittsch in äru Plidrutu; du stehst mitten in einem frischen Kuhfladen. Siehe dazu auch Pfludär, Pfludruta, Pfludrutä.
pligg, - ä, - i, - s; knapp, schlapp, müde, beschränkt, mager, wortkarg, reserviert; dascht jetz um pliggi Sach gsi; das ist jetzt eine magere Angelegenheit gewesen.
pliiggu, pliigguti, gipliiggu(t); plagen, ängstigen, Angst einflössen; tuä mär nit zuä pliiggu! jage mir nicht ständig Angst ein! Synonym: där Boozu machu.
Plimpul od. Plimpil; N; m; Gepäck, Haufen, Menge (abwertend); äär hed um Plimpil Gääld mid ímm gçhäbä; er hat eine Menge Geld mit sich gehabt.
Plitti, Plittinä; N; w; Waldlichtung, kahle Stelle, Nacktheit; usum Schnee chumund afu d eerschtu Plittinä vircha; aus dem Schnee ragen bereits die ersten kahlen Stellen heraus.
Plooda, Ploodä; N; w; Verkleinerungsform: Ploodulti, Ploodultini; Bluse, Hirtenbluse, Arbeitskittel; äär geid in där Ploodu ga hirtu; er geht in der Hirtenbluse das Vieh (im Stall) besorgen.
Pludärçhella, Pludärçhellä od. Pludra, Pludrä; N; w; Plaudertasche, Klatschbase, Schwätzerin; dii Pludärçhella mag nit gschwigä; jene Plaudertasche kann den Mund nicht halten; dii Pludra phaaltut das nit fär schich; die Klatschbase behält das nicht für sich.
pludru, pludruti, gipludru(t); V; hervorsprudeln, schwatzen, tratschen, plappern, ausplaudern, verraten; dii pludrud allds uis; die plaudert alles aus.
Pludruta; N; w; Geplapper, Geschwätz, Gerücht; dascht appa numu um Pludruta; das ist wohl nur ein Geschwätz.
pluibsam od. pluigsam, - ä, - i, - s; traurig, verschlossen, still, zugeknöpft; äär ischt immär no pluibsamä und will nid redu; er ist immer noch zugeknöpft und will nicht reden.
Plundär; N; m; Ez; Plunder, unnützes Zeug; denu Plundär çhenntischt oi umaal uf d Siita schtellu; dieses unnütze Zeug könntest du auch mal auf die Seite schieben.
plutt, - ä, - i, - s; nackt; mit pluttum Buich selltischt nit z lang an där Sunnu liggu; mit nacktem Bauch solltest du nicht zu lange an der Sonne liegen.
Plutzberr, Plutzberi, N; s; Moorbeere, Rauschbeere; wennt z vill Plutzberi ässuscht, pärchúscht de du Schgurlaffoiz; wenn du zu viele Moorbeeren isst, bekommst du dann den Durchfall.
Pluusa, Pluusä; N; w; Bluse; schii hed un niwwi Pluusa gchoift; sie hat eine neue Bluse gekauft.
po jaä! po nei! (stehende Begriffe); aber ja! aber nein!
po Jekus! Jesus! (als Ausruf)
poffä, poffäti, gipoffä(t); V; griessgrämig dreinschauen, schmollen, grollen, teilnahmslos hinstarren; ich hä mid imm nit çhennu redu, äs het mär du gans Morgu gipoffät; ich habe mit ihm nicht sprechen können, er hat mir während des ganzen Morgens geschmollt; äs hed numu so gipoffät; es hat nur so teilnahmslos hingestarrt.
Poil, Poilo, Poili; Paul (männlicher Vorname); iischä Poilo het Giburtstag; unser Paul feiert Geburtstag.
Poli, Polinä; N; w; 1. grosse Menge; äs hed um Poli Schnee ggä; es hat eine grosse Menge Schnee gegeben; 2. Faustschlag, Ohrfeige, Hieb; äär hed mu um Poli ggä! er hat ihm einen Schlag versetzt! 3. starker Alkoholrausch; nächti hescht um Poli ubärgçhäbä; gestern Abend hast du einen starken Alkoholrausch gehabt.
Polina; Pauline (weiblicher Vorname); di Polina hed am driisgguschtu Abärellu Namunstag; Pauline feiert am dreissigsten April Namenstag.
Pollmetti, Pollmettinä; N; s; Poltermette, Gottesdienst in der Karwoche (mit Geklapper von Ratschen); in där Pollmetti hent d äRällär in där Çhillchu ggärällut, will di Gloggä z Room sind; während der Poltermette haben die Schüler ihre Ratschen betätigt, weil die Glocken in Rom sind.
pollufeist, - ä, - i, - s; sehr gut genährt, fettleibig, aufgebläht, sehr dick; dascht us pollufeists Schwinggi; das ist ein sehr gut genährtes Schwein(chen).
polu, pol(u)ti, gipol(u)t; V; poltern, kräftig klopfen, knallen; äs hed ans Tiri gipolt; es hat kräftig an die Türe geklopft.
Pontu, Pontä od. Pontna; N; m; 1. Korken, Zapfen einer Flasche; deer Pontu gçheert uf dischi Ggutra; jener Zapfen gehört auf diese Flasche; 2. kleine Person (niedlich), Kind; dascht u häärzigä Pontu; das ist ein herziges Kind.
Poort, Poortä; N; w; Türe; dui hescht mär alli Poortä offundi glaa; du hast mir alle Türen offen gelassen.
Por(r)etsch; N; m; Lauch; zär Minéschtru gçheerd oi Poretsch; zur Minestra-Gemüsesuppe gehört auch Lauch.
Porggásch, Porggáschu; N; m; Schmutzfink, Unsauberer, Beschmutzter, Unmoralischer; dascht u fertigä Porggásch; das ist wirklich ein Schmutzfink.
porrggalädi! na sowas! (Ausdruck des Erstaunens oder Unwillens)
Portreet, Portreeti od. Pultreet, Pultreeti; N; s; Portrait, Foto, Bild (einer Person); dascht us hips Pultreet va iischär Muamu! das ist ein schönes Foto unserer Tante.
Poschetli, Poschetlini; N; s; Einstecktüchlein in Brusttasche einer Herrenweste; daa hescht us suipärps Poschetli im Tschoopusack; da hast du ein wunderschönes Einstecktüchlein in der Westentasche.
Poschtiljúng, Poschtiljúngu; N; m; Postilion, Kutschenführer; ich hä no um parr Poschtiljúngu pçhennt; ich habe noch ein paar Postilione gekannt.
Poschtuir, Poschtuirä; N; w; Postur, Gestalt; där Heer hed u schtattliçhi Poschtuir; der Pfarrer ist von mächtiger Gestalt.
Possli, Posslini; N; m; Schlawiner, Schlingel; iär siid mär Posslini; ihr seid mir Schlingel.
Pott od. Putt; N; s; Ez; Angebot (bei Versteigerung). Siehe dazu unter Bott, Butt!
Präämperr, Präämperr od. Präämperi; N; s; Himbeere (nicht zu verwechseln mit Brombeere!); schii sind ga Präämper läsu; sie sind Himbeeren pflücken gegangen.
Präämperschtuida, Präämperschtuidä; N; w; Himbeerstrauch; Prääperschtuidä cha mun oi fär Thee bruichu; Himbeersträucher kann man auch zu Tee benutzen.
Prampluämu, Prampluämä; N; m; Gelbe Alpen-Kuhschelle, Küchenschelle, Schwefelanemone; di Prampluämä sind värbliäti; die Küchenschellen sind verblüht.
präschthaft od. preschthaft, - ä, - i, - s; gebrechlich, fehlerhaft; mit dum Eltär chuscht langsam präschthafts; mit dem Alter wirst du langsam gebrechlich.
Präschtu, Präschtä; N; m; Gebrechen, Fehler, Verletzung, Nachwirkung einer Krankheit oder Verletzung. Siehe unter Bräschtu, Bräschtä!
Prattig, Prattigä; N; w; Brattig, traditioneller Jahreskalender; in där Prattig hets gheissu, uf ds Wättär çhennä mu gaa; in der Brattig stand geschrieben, auf das Wetter könne man sich verlassen.
Pratzu, Pratzä; N; m; Pranke, Tatze, mächtige Hand (derb); unnär dii Pratzä wellti nit ggäraatu; unter jene Pranken möchte ich nicht geraten.
Preesa, Preesä; N; s; Weg- oder Strassenabschnitt, Etappe (z. B. zwischen zwei Kurven oder zwischen zwei Schneeräumungsequipen); duozumaal hei wär du Bäärg Preesa pär Preesa ggeffnut; dazumal haben wir den Simplonpass etappenweise geöffnet.
Prescha (- machu); sich beeilen; jetz mannglutit de us bitzji Prescha z machu; jetzt solltest du dich dann ein wenig beeilen.
Preschúng, Preschúnga; N; m; Gefängnis, Käfig, kleine eingekrommte Parzelle; in dem Préschung çhennti nit sii; in jenem Käfig könnte ich nicht sein. Das Wort kommt auch als Flurname vor. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 272.
pressíäru, pressíärti, pressíärt; V; beeilen; dui chascht nit pressíäru; du kannst dich nicht beeilen.
Pritscha, Pritschä; N; w; Pritsche, Liege (Holzläger zum Schlafen); wiär hei uf dä Pritschu gschlaaffu; wir haben auf den Pritschen geschlafen.
proleetu, proleetuti, (gi)proleetut; V; laut ausposaunen, wortreich bluffen; schwig umaal und tuä nid allds proleetu; schweig mal und posaune nicht alles aus.
Propóschggi, Propóschggini; N; s; Grenzwächter; Propóschggini heint sus nid liächt; Grenzwächter haben es nicht leicht.
psääju, psää(ju)ti, psäät; V; darüberstreuen, streuen, säen (z. B. Sand, Salz, Splitt, Sägemehl); in deer Ğletti mièssi wär gam psääju; bei der Glätte müssen wir streuen gehen.
Psaaltär; N; m; Psalter, alle drei Rosenkränze mit je fünf Geheimnissen; schii heint du gans Psaaltär gibättut; sie haben den ganzen Psalter gebetet.
psammlu (schi -), psammluti, psammlut; V; sich versammeln, zusammenkommen; we tièd är cha psammlu? wann versammelt ihr euch?
psässu, psässnä, psässni, psässus; besessen, irre, ausser Rand und Band; äs ischt gad uso psässus va Freid; es ist ausser Rand und Band vor Freude.
pschatzt, - ä, - i, - s (- sii); traurig, betrübt, enttäuscht (sein); hiitu iss us bitzji pschatzts gsi; heute ist es ein wenig betrübt gewesen.
pscheibu, pscheib(u)ti, pschobu; V; zustopfen, abdichten, verstopfen, verschliessen; ich hä ds Loch pschobu; ich habe das Loch verstopft.
pschiässu, pschiässti, (gi)pschiässt; V; ausreichen, hinreichen, genügen; das pschièsst appa nit; das reicht wohl nicht aus.
pschiissu; pschiissti, (gi)pschissu; V; betrügen, mogeln; pschiissu ischt värbottus; betrügen ist verboten; dui hescht appa pschissu; du hast wohl gemogelt.
pschirffu, pschirfti, pschirft; V; schwach berühren, leicht streifen (ohne sich zu verletzen); dui hescht mi numu liècht pschirft; du hast mich nur leicht gestreift.
pschirpfu, pschirpfti, pschirpft; V; sich schürfen, aufschürfen (Haut durch Reibung leicht verletzen); ich bi mit dä Hendu pschirpft; ich habe mir die Hände aufgeschürft.
Pschiss, Pschissa; N; m; Betrug; welä Pschiss ischt das! welch ein Betrug ist das!
pschisslich, pschissliçhä, pschissliçhi, pschisslichs; heikel, delikat; dascht um pschissliçhi Faarb; das ist eine heikle Farbe.
Pschittär, Pschitt(ä)ra; N; m; Gieskannne; där Pschittär hed um Biila; die Gieskanne hat eine Delle.
Pschittruta, Pschittrutä; N; w; eine Giesskanne voll; ich hä um Pschittruta Wassär gibruicht; ich habe eine Giesskanne voll Wasser benötigt.
pschittu, pschittuti, gipschittu(t); V; begiessen; mu sellti di Bluämä pschittu; man sollte die Gartenblumen begiessen.
pschlaa, pschlengji, pschlagu; V; 1. beschlagen (Hufe); hescht mär ds Ross pschlagu? hast du mir das Pferd beschlagen; 2. kondensieren (Wasserkondensat an Scheibe); äs hed mär d Schiibä pschlagu; es hat mir die Scheiben beschlagen. An Stelle von pschlengji wird heute eher pschlääti bevorzugt.
Pschlacht; N; w; 1. Eisenbeschlag auf Schlittenkufe; di Pschlacht vam Boguschlittu roschtät; der Eisenbeschlag der Bogenschlittenkufe rostet; 2. Hufbeschlag beim Pferd; miis Ross bruicht un niwwi Pschlacht; mein Pferd benötigt einen neuen Beschlag.
Pschlagg, Pschlegg; N; m; Metallbeschlag an Tür oder Fenster; dits Tiri hed un aaltä Pschlagg; diese Türe hat einen alten Metallbeschlag.
pschliässu, pschliässti, pschlossu; V; schliessen, verschliessen; hescht di Poort pschlossu? hast du die Türe geschlossen?
pschlipfu, pschlipfti, pschlipft; V; ausgleiten, ausrutschen; ich bi uf dum Iisch pschlipft; ich bin auf dem Eis ausgeglitten. Heute werden uispschlipfu oder uisschlipfu bevorzugt.
pschouwwu, pschouwwti, gipschouwwt; V; anschauen, betrachten; was mu will choiffu, muäs mu zeerscht rächt pschouwwu; was man kaufen möchte, muss man zuerst recht anschauen.
pschtäçhä, pschtäçhäti, pschtäçhä(t); V; steckenbleiben, hängenbleiben; waa siid är nächti usoo lang pschtäçhät? wo seid ihr gestern Abend so lange steckengeblieben?
pschtandnä, pschtandni, pschtannus; gestandene(r/s), gesetzte(r/s), reife(r/s); äs ischt us pschtannus Mannuvolçhji gsi; es ist ein Mann reiferen Alters gewesen.
pschtoibt, - ä, - i, - s; angeheitert, leicht beschwipst; deer ischt woll appa us bitzji pschtoibtä; jener ist wohl ein wenig angeheitert.
pschtoossu, pschtoossti, pschtoosst; V; Alpe bestossen, Alp belegen, Alpaufzug durchführen; äs wei Ziit fär d Alpa z pschtoossu; es wäre Zeit um die Alpe zu bestossen.
pschwäärä, pschwäärti, pschwäär(ä)t; V; 1. sich beschweren, beklagen; mu het schich wägu diinä pschwäärt; man hat sich deinetwegen beschwert; 2. schwerverdaulich sein, unbekömmlich sein, einem auf dem Magen liegen; dits Mitágg het mi pschwäärät; dieses Mittagessen ist mir unbekömmlich gewesen.
Pschwaart; N; w; Ez; Last, Hindernis, Plage, Belastung; dascht um moorz Pschwaart; das ist eine grosse Belastung.
psinnu (schi -), psinnti, psunnu; V; sich erinnern, sich besinnen, über etwas nachdenken; ich mag mi nimmä psinnu; ich kann mich nicht mehr erinnern; miischi Psinnusch ischt das usoo; soweit ich mich zurückerinnere ist das so.
puchju, puchjuti, gipuchju(t); V; Hausarbeit verrichten; schii hed in där Chuçhi gipuchjut; sie hat in der Küche Haushaltsarbeit verrichtet.
Pudärli, Pudärlini; N; s; niedliches, kleingewachsenes Wesen; äs ischt us häärzigs Pudärli; es ist ein herziges Wesen (Mensch oder Tier).
Puff, Puffa; N; s; 1. Stoss, Schubs; gib mu um Puff, de ärwaçhäts; gib ihm einen Schubs, dann erwacht er; 2. Durcheinander, Unordnung; was hescht dui fär us Puff ufum Tisch; was hast du für ein Durcheinander auf dem Tisch; 3. Bordell; d Huärlini sind im Puff z finnu; die Huren sind im Bordell zu finden.
puffu, puff(u)ti, gipuffu(t); V; stossen, schubsen; warfär puffuscht mi zuä? warum schubst du mich ständig?
pugglu, puggluti, gipugglut; V; auf dem Rücken bzw. auf den Schultern tragen; wiär hei allds ufu Bäärg mièssu pugglu; wir haben alles auf den Berg (Simplonpass) tragen müssen.
Puggul, Puggla; N; m; Verkleinerungsform: Puggulti, Puggultini; Buckel, obere Schulterpartie; d Chatza macht mär du Puggul; die Katze macht mir den Buckel.
Puir, Puiru; N; m; Bauer; Puiru hend us herrts Läbä; Bauen haben ein hartes Leben.
Puiz, Puiza; N; m; Verkleinerungsform: Puizji, Puizjini; Knirps, Kleinwüchsiger, kleines Wesen oder Ding (Person, Tier, Pflanze); äs ischt numu u chleinä Puiz; es ist nur ein kleiner Knirps.
Pulénta od. Puléntuchoch; N; w; Polenta, Maisgericht, Mais; hiitu gits Pulénta und Niidla; heute gibt es Polenta und Nidel (Sahne).
Pultreet, Pultreeti; N; s; Portrait, Foto, Bild (einer Person). Siehe dazu unter Portreet!
Pumärannsa, Pumärannsä; N; w; Orange (Frucht); ich hä um Pumärannsa pärchú; ich habe eine Orange bekommen.
Pummärli, Pummärlini; N; s; Pummel, kleine untersetzte, mollige Frau; äscht us tifigs Pummärli; es ist ein tüchtiges Pummelchen. Siehe auch unter Synonym Puntschulti!
pumpusichär; ganz sicher; daa bini mär pumpusichär; da bin ich mir ganz sicher.
punggasseera! schadenfreudiger Zuruf; punggasseera, das gscheet där rächt! das geschieht dir recht!
Punt; N; s; Punkt; wiär hei us Punt zweenig pärchú; wir haben einen Punkt zu wenig erhalten.
Puntschul, Puntschla; N; m; Verkleinerungsformen: Puntschulti, Puntschultini, Puntschultreesi; 1. Pummel, Pummelchen, Dickerchen; dascht us häärzigs Puntschulti; das ist ein herziges Pummelchen; 2. zusammengeballtes Ding, Wulst, Beule; där Schnuizlumpu macht mär um Puntschul im Hosusack; das Taschentuch erzeugt mir eine Beule in der Hosentasche.
Puppi, Puppini; N; s; Puppe, Spielzeug, Kleinkind; tiäd abu di Puppini uifruimu! räumt doch die Spielzeuge auf! dascht us liäbs Puppi; das ist ein liebes Kleinkind.
Puscha, Puschä od. Puschuta, Puschutä; N; w; Verkleinerungsform: Puschuggji, Puschuggjini; Bündel oder Büschel (z. B. Holz), welches man mit der Hand oder mit dem Arm zu umfassen vermag; ich hä um Puscha Hiènärloibä gschreckt; ich habe ein Büschel Alpenrosen herausgerissen.
Pusset, Pussetä; N; w; Kinderwagen; la mi la di Pusset schtoossu! lass mich den Kinderwaagen stossen!
putschu, putschuti, giputschut; V; heisshungrig essen und trinken, verschlingen, verzehren, reinhauen; iischi Purschtu hent gçheerig giputschut; unsere Burschen haben tüchtig reingehauen.
Putti, Puttini; N; s; 1. Busen, Frauenbrust; ds Mämmi tuät ds Putti suigu; das Kleinkind säugt an der Brust; 2. Höcker, Wulst, Überbein; schlach mär á dits Putti ab där Schtutt! schlage mir doch dieses Überbein vom Holzpfahl ab! 3. Brotendstück; ds Putti, wa plibu ischt, will nièmu ässu; das übriggebliebene Brotendstück will niemand essen.
Puttig; N; w; 1. Butique, kleiner Krämerladen; in deer Puttig hets niggs Ggäraatschigsch z choiffu; in dieser Butique gibt es nichts Taugliches zu kaufen; 2. Hosenladen; tuä abu di Puttig pheftu! verschliesse doch den Hosenladen! 3. Klan, Gesellschaft, Verwandtschaft (abwertend); mit deer Puttig hän ich lièbär niggs z tuä; mit diesem Klan habe ich lieber nichts zu tun.
Puttipheftär, Puttipheftära; N; m; Busenhalter, Büstenhalter (früher aus Áschroota, aus bandförmigen Stoffresten angefertigt); duozumaal het ds Wiibuvolch Áschrootu-Bennär fär Puttipheftär gibruicht; damals haben die Frauen bandförmige Stoffreste als Busenhalter verwendet. Heute wird die Bezeichnung Puttihaaltär bevorzugt. Die Verwendung von Puttitschifra dient eher zur Belustigung.
Puttischittil(l)är, Puttischittil(l)ära; N; m; Tanzart mit hüpfenden Bewegungen (wodurch die Frauenbrüste kräftig wackeln); dischä Tanz ischt u rächtä Puttischittillär gsi; dieser Tanz brachte die Frauenbrüste tüchtig zum Wackeln.
Putz, Pitz; N; m; Verkleinerungsform: Putzji, Putzjini; Pfütze, Lache, Tümpel; wiär hei in dä Pitzu gsudlut; wir haben in den Pfützen gesudelt.
pweenigä, pweenigäti, pweenigät; als wenig empfinden, als wenig erachten; hets di nit pweenigät? hast du es nicht als wenig empfunden?
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