E
Eçhis; N; s; Essig; tuä mär nit z vill Eçhis in du Zalátt; schütte mir nicht zu viel Essig in den Salat.
ee wa jetz; früher; dascht schoo ee wa jetz usoo gsi; das ist schon früher so gewesen.
ee wa niit; wahrscheinlich, vermutlich; jetz ischt appa ee wa niit z schpaat; jetzt ist wohl vermutlich zu spät.
ee; eher, etwas mehr bzw. weniger als gewöhnlich; äs hed ee vill ggäräggnut; es hat eher mehr als üblich geregnet; äs ischt ee gää zwägg gangu; es ist etwas jäh gestartet.
eed, - ä, - i, - s; öde, eintönig, langweilig; dits ischt cha un eedi Sach; dieses ist eine eintönige Angelegenheit.
Eeländi; N; w; Ez; Schwäche; äs ischt mi un Eeländi ärchú; ich habe eine Schwäche erlitten.
eendär wa nit; eher als nicht, wahrscheinlich; schii chund eendär wa nit; sie kommt wahrscheinlich. Heute wird eenär wa nit bevorzugt verwendet.
eendär, eendrä, eendri, eendärs; eher, früher; där Uistag ischt hiir eendär chu; der Frühling ist dieses Jahr früher gekommen. Heute wird eenär bevorzugt verwendet.
eer, eerär, eerä, eeri, eerärs, eeru; letzter, letzte, letztes, zurückliegende(r/s), vergangene(r/s); ds eer Jaar ischt trochunds gsi; letztes Jahr war trocken; d eeru Jaari iss ringär ggangu; in den vergangenen Jahren ist es leichter gegangen.
Eerggji, Eerggjini od. Eertji, Eertjini; Ort, Örtchen; hiä im Eerggji ischt allds wiäs selti sii; hier im Ort (Dorf) ist alles wie es sein sollte.
Eerschtmälcha, Eerschtmälçhä; N; w; Verkleinerungsform: Eerschtmälçhi, Eerschtmälçhini; N, s; Erstmelke, Kuh während der ersten Laktation (junge Kuh nach dem ersten Kalbern); ds Eerschtmälçhi git pfellig Milch; die Erstmelke gibt ziemlich viel Milch.
Eerun ziä (z -); ständig am Ball bleiben, jeden Tag produktiv ausnützen; dui muäscht oi gad allds z Eerun ziä; du musst auch gerade ständig am Ball bleiben.
Eewigçheiggji, Eewigçheiggjini od. Eewigçheitji, Eewigçheitjini; N; w; Katzenpfötchen (Blume); hescht gsee, wiä dii Eewigçheiggjini hipsch bliäjunt? hast du gesehen, wie jene Katzenpfötchen schön blühen?
Egg, Eggi; N; s; Geländekante; schii sind ubär ds Egg uacha chu; sie sind über die Geländekante heraufgekommen. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 54, 216, 235, 527.
Egga, Eggä; N; w; Ecke; äär hed allds in d Egga gschmeizt; er hat alles in die Ecke geworfen. Der Begriff ist auch durch mehrere Ortsnamen belegt. Vgl. E. Jordan, Orts- und Flurnamen Simplon Süd (2006), S. 79, 527, 528.
eimbennig, - ä, - i, - s; durchgehend, dauernd, ständig; loif nid eimbennig uwägg! lauf nicht ständig weg! Heute wird eher eibennig verwendet.
einärmaalu; plötzlich, ganz unerwartet, auf einmal, uf einärmaalu iss gschtoorbu; plötzlich ist er gestorben.
einärsiitsch; einerseits; einärsiitsch hescht ärächt, annärsiitsch abär äbu oi nit; einerseits hast du recht, andererseits aber eben auch nicht.
einäschthi od. einäschti; gelegentlich, irgendwann (aber noch rechtzeitig); chum de einäschti heim! komm dann irgendwann, aber rechtzeitig heim!
eintwädär, eintwädärs; entweder; einwädärs gää wär beedi old gçheis; entweder gehen wir beide oder keiner.
eintwädrä, eintwädri, eintwädärs; diese(r/s) oder jene(r/s), eine(r/s) von beiden; eintwädrä muäs abschtiigu; einer von beiden muss absteigen.
einutwägg; sowieso, gleichwohl, ohnehin; wiär sii einutwägg daa; wir sind gleichwohl da. Heute wird einuwägg bevorzugt.
eischi, ni eischi no andruschi; weder des einen noch des andern, weder von diesem noch von jenem, weder vom einen noch vom anderen; i wellti ni eischi no andruschi hä; ich möchte weder von diesem noch von jenem haben.
eischitagsch; jenen Tages, eines Tages, in jener Zeit, kürzlich, vor kurzer Zeit; eischitagsch iss emmäl no daa gsi; vor kurzer Zeit ist er doch noch da gewesen.
eismaalsch od. eischimaalsch; kürzlich einmal, eines Males; eismaalsch, wani daam bi gsi; kürzlich, als ich einmal da war.
Eiss, Eissä; N; w; Furunkel; un Eiss het mi gibissu; ein Furunkel hat mich gejuckt.
eisundeis; durch und durch, total verdreckt oder durchnässt; schii sind eisundeis heim chu; sie sind total verdreckt heimgekommen.
Ell, Eli; N; s; Öl; in där Zaláttsoossu hets Ell und Eçhis; in der Salatsauce hat es Öl und Essig.
Elti; N; w; Alter; imm gseed mu d Elti oi nid a; ihm sieht man das Alter auch nicht an.
ém(m)äl; doch, wenigstens, schliesslich, jedenfalls, meinetwegen; äär het sus émmäl guät gmeint; er hat es doch gut gemeint; phaalt sus émäl; behalte es meinetwegen. Heute wird eher émal bevorzugt.
enggschtigu. enggschtiguti, ggenggschtigut; V; ängstigen, erschrecken; darfär muäscht di nid enggschtigu; deswegen brauchst du dich nicht zu ängstigen.
ens od. enz; sehr; ich hä un ens Hungär; ich habe sehr grossen Hunger. Heute wird eher äns verwendet.
Entärprees; N; s; Unternehmung, Unternehmen, Geschäft; dascht us vírnääms Entärprees; das ist ein vornehmes Geschäft.
Epfulch(n)äschi, Epfulch(n)äschini od. Epfilch(n)äschi Epfilch(n)äschini; N; s; Apfelstrunk; dui çhenntischt ds Epfilchnäschi oi bessär ábässu; du könntest den Apfelstrunk auch besser abessen.
eppä; ab und zu, hie und da, manchmal; wiär sii eppä umaal ggangu; wir sind manchmal gegangen.
eppis od. appas; etwas; jetz häni umaal eppis Gscheitsch gçheert redu; jetzt habe ich mal etwas Gescheites reden gehört. Die frühere Form appas wird heute zunehmend von eppis verdrängt.
erggu, ergguti, ggerggut; V; erschauern, erschaudern; weni dem áchumu, de ergguts mi gad usoo; wenn ich mit dem in Berührung komme, dann schauert es mich dermassen.
Ermul od. Ermil, Ermla; N; m; Ärmel; schii het d Ermla uifgglutzti gçhäbä; sie hat die Ärmel hochgekrempelt gehabt.
eschju, eschjuti, ggeschjut; V; trotzen, sich trotzig verhalten, schmollen; jetz hescht de woll gnuäg ggeschjut; jetzt hast du dann wohl genug geschmollt.
Eschul, Eschla od. Eschil, Eschja; N; m; Esel (Tierart); wiär hei allds mit dä Eschju gsoimut; wir haben alles mit den Eseln gesäumt.
Eschulmilch od. Eschilmilch; N; w; Zypressen-Wolfsmilch (Blume); mu sellä Eschulmilch uf d Wäärzä tuä und de värgääsch; man solle Wolfsmilch auf die Warzen träufeln und dann würden sie vergehen.
Eschuloori, Eschuloorini od. Eschiloori, Eschiloorini; N; s; abstehende Blattecke (Papier); mach gçhei Eschuloorini ins Heft; mache keine abstehenden Blattecken ins Heft!
Eschulti zum Hafär fiäru; altes Kinderspiel.
Esul od. Esil, Esla; N; m; Schimpfwort für eine trotzköpfige Person; iär siid mär aarmi Esla; ihr seid mir arme Trotzköpfe. Der Ausdruck wird nicht für das Tier (Esel) verwendet!
etlis; jemand(en); weni etlis gsee hèngji, de wei das nit passiärt; wenn ich jemanden gesehen hätte, dann wäre das nicht geschehen. Synonym: uswéllds. Heute wird zunehmend eppär verwendet.
Etto; N; m; Masseinheit für 100 Gramm; un Etto wääggut hunnärt Gramm; jene Masseinheit wiegt hundert Gramm.
Ettro bzw. Ettär, Ettra; N; m; Onkel; iischä Ettär Emil ischt z Psuäch; unser Onkel Emil ist zu Besuch. Aber: där Ettro ischt heim ggangu; der Onkel ist heimgegangen.
Etzpoort, Etzpoortä; N; w; Scheunentür (meist seitlich gelegen), wo das Heu für die Fütterung der Tiere herausgetragen und dann in den Stall gebracht wird; äs het d Etzpoort zuägiguggsut; es hat die Scheunentür mit Schnee zugeweht.
etzu, etz(u)ti, ggetz(u)t; V; 1. abweiden lassen; wiär hei du ganzu Schtaaful ggetzt; wir haben die ganze Stafelweide abweiden lassen; 2. Heustock verfüttern; hiir hei wär ds Hew schoo fruä ggetzt; heuer haben wir den Heustock schon früh verfüttert.
Erstelle deine eigene Website mit Webador